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Monatsarchive: Mai 2021

Brüderlicher Brief

An den ehrenwerten Kontoristen Phexion Memnos in Grangor
Elenvina, 01. ING 2519 Horas

Mein geliebter Bruder Phexion,

mögen die Götter dir gütig sein. Ich weile derzeit in Elenvina, da die mittelreichischen Hoheiten um meine Präsentia beim Reichskongress baten. Wie du aus diesem Bonmot auslesen kannst, verlief meine Reise nicht ganz, wie gedacht. Allerdings würden die genauen Vorkommnisse die Möglichkeiten eines Scripitissimus überschreiten. Dir sei gesagt, mir geht es körperlich und geistig den Circumstancien entsprechend gut. Außerdem reise ich in durchaus spannender Cliquess. Wie dem jedoch sei, ich würde dich bitten, mir einen kleinen Credit von vielleicht 100 Dukaten zu gewähren. Auf der Reise hatte ich ungeplante Emissionen und werde diese vermutlich auch weiterhin haben.
Ansonsten hoffe ich, dass es dir, deiner geliebten Lanike und den beiden Piccolos gut geht und ihr euch beide bester Gesundheit erfreut. Bitte grüße in deinem nächsten Epistel Vater, Lynkea und Phoroneus herzlich von mir.

Anbei gewähre ich dir mit diesem Schreiben sogleich die Prokuration, den gewährten Credit in voller Höhe sich von meinem Secetarius in Rethis zurückzahlen zu lassen.

Beste Grüße
Bothor

Überreaktion

Was war denn heute nur mit Candidatus Voltan los? Ich weiß ja, er ist unerfahren und lebte bisher – wie irgendwie alle angehen Magier – sehr abgeschottet in seiner eigenen (Gedanken-) Welt. Aber das, wie er sich heute aufgeführt hat, hat mich doch etwas erschreckt, muss ich gestehen. Dabei fing alles so vielversprechend an:

Er stellte sich gemeinsam mit mir den Dämonen der gefallenden Festung in Gareth. Dann half er bis zur eigenen Erschöpfung Jane bei der Wundversorgung von Schwerstverletzten. Beides kann den Geist eines Menschen schweren Schaden zuzufügen. Doch er hat es scheinbar gut überstanden.

Dann nahmen wir ihn mit zu unseren denkwürdigen Aufträgen, liehen ihn sogar für längere Zeit von der Akademie aus, obwohl seine Prüfungen zum Adepten anstehen. Er nächtigte mit mir in der Wildnis und ließ sich interessiert alles zeigen. Er zeigte einen starken willen und lernte rasch sich zwischen uns zurecht zu finden. Man konnte ihn bei seiner Entwicklung gut zuschauen. Einzig seinen stets vorhandenen Argwohn konnte er nicht ablegen. Das will ich ihm auch nicht zur Last legen.

Aber heute? Was ist denn in ihn gefahren, dass er so die Beherrschung verlor. Und das als angehender Weißmagier. Es war nicht so, als würden wir das offene Meer ohne rettendes Ufer befahren. Auch sank das Boot nicht so schnell, als dass es unser Leben ernsthaft in Gefahr bringen würde.

Und die Opferung der Ziege war lange vorher bekannt. Ich hatte tatsächlich mit einer rituellen Tötung gerechnet. Und dass sie nun plötzlich weg war … nun gut. Ich weiß, dass es viele Dinge auf und um Dere gibt, die wir Menschen nicht begreifen können. Diese können wir nur als Teile dieser Welt betrachten und respektieren. Seine Reaktion scheint mir indes unangebracht.

Aber vielleicht hatte er nur einen schlechten Tag. Oder vielleicht sitzt seine Furcht sehr viel tiefer als ich ahne. Jeder hat irgendwo seinen Schmerz. …

Oder das Buch Nehazets hat ihn irgendwie beeinflusst. Ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten. Es wird noch viel Schreckliches kommen, sollte er bei uns bleiben. Es ist gut, wenn sich Delia um ihn kümmert. Obgleich sie selbst viel Schreckliches anrichten kann, scheint ihr Herz grundsätzlich am rechten Fleck.

Ein paar gedankenlose Atemzüge später …

Bothors Aktion war allerdings beeindruckend. Nun ja. Bei längerem Nachdenken schwindet leider das Imposante daran. Wir ankerten am Ufer. Der Weg war nicht weit. Er stammt von einer Insel, umgeben von Meer. Und Entitäten existieren nun mal überall. Aber vielleicht lag es schlussendlich nur an der nackten Brust … und … und an der Überreaktion von Voltan.

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Azinas Gedanken

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