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Teil VI – Die Sehnsucht nach Geborgenheit (4)

Burg Rabenmund – 22. Peraine, 34 nach Hal – Tief in der Nacht

Für den Wüstensohn verstrich die Zeit in den Gemäuern von Burg Rabenmund quälend langsam. Er war hellwach, seine Sinne geschärft und sein Bein schmerzte nicht mehr. Er kostete jeden Moment aus, denn er wusste, dass der kleinste Fehler das Ende von ihm und den Galottanern bedeuten würde. Die verbliebenden Rabenmunder Gardisten würden nicht lange fackeln und kurzen Prozess mit ihnen machen. Ihr Trupp war inzwischen komplett bewaffnet, doch das sollte eher für ihre weitere Flucht außerhalb der Festung dienlich sein als hier. Sicherlich, eine Waffe in den Händen zu halten wäre im Moment einer Entdeckung hilfreich, doch sie alle waren in einer miserablen körperlichen Verfassung und in einem desolaten moralischen Zustand. Im Moment überwog zwar die Hoffnung auf eine erfolgreiche Flucht, doch diese Hoffnung stand – und das wusste Kalkarib – auf Messers Schneide.

Halbhand führte die gemischte Gruppe durch die Mauern des Stammsitzes der mittelländischen Familie. Sie gingen eine Wendeltreppe hinab und waren wieder in einem unterirdischen Gang angekommen, als er plötzlich vor einem großen Wandschrank stehen blieb. „Hier, hier ist es.“ Er zuckte wieder mit dem Augenlid und tapste zaghaft auf das Holz, als wäre es etwas Besonderes, dass man leicht kaputt machen könnte. „Was soll hier sein?“, warf Kalkarib im Flüsterton ein, denn er konnte beim besten Willen nur kalten Stein und einen hölzernen Schrank sehen. „Dahinter ist der Geheimgang nach draußen“, antwortete Halbhand und kaum hatte er es ausgesprochen, machten sich mehrere der Tobrier auch schon daran, ihn anzuheben und vorsichtig zur Seite zu hieven. Kalkarib blinzelte verwirrt und musste erst seine Gedanken sammeln. Hatte Halbhand ihn hinters Licht geführt? Zwar wurde auch in ihm die Freude auf eine gelungene Flucht größer, aber entgegen seiner Anweisung, hatte Halbhand sie nicht zu Belzora, sondern zum Fluchttunnel geführt. „Halt! Wartet, wir müssen noch Belzora retten.“ Doch die Männer machten keine Anstalten mit ihrem Vorhaben aufzuhören, stattdessen wandte sich Karmold an ihn: „Sprich für dich, Novadi – sie ist schon längst tot“, sagte er im ernsten und düsteren Ton, ehe er weitersprach: „Wir sollten machen, dass wir hier rauskommen.“ Karmolds Worte trafen Kalkarib wie Dolche direkt ins Herz. Wie konnte er das nur sagen? Er konnte es nicht wissen. Außerdem war ER der Anführer dieser Gruppe, und nicht Karmold. „Wir müssen sie retten!“, fauchte Kalkarib, packte Karmold an der Schulter und riss ihn herum, er spürte, wie die Wut wieder in ihn hochkochte. Der alte Mann entgegnete ruhig und entschlossen: „Was willst du machen, Novadi? Mich töten? Bei der Herrin der Untoten, wir sind ohnehin schon alle längst tot – sie hier auf der Burg zu suchen käme dem gleich. Ich für meinen Teil, versuche mein Glück lieber da draußen.“ Und mit diesen Worten riss er seine Schulter unsanft aus Kalkaribs Griff und schaute ihm abwartend an. Unterdessen hatte die Tobrier den Schrank zur Seite gehoben und tatsächlich kam dahinter ein schmaler, mit Spinnweben behangener Gang zum Vorschein. Der Wüstensohn blickte von Karmold in die Gesichter der anderen, nacheinander suchte er sie vergeblich nach Unterstützung ab. In ihren bis auf die Wangenknochen ausgemergelten und schmutzigen Gesichtern lag die pure Angst, kein Feuer loderte in ihnen. Wahrscheinlich wären Sie Kalkarib gefolgt, doch nun, wo sie direkt vor dem Ausgang in die Freiheit standen, war die Aussicht auf diese größer, als die frisch entfachte Treue zu einem unbekannten Novadi. Kalkarib wurde in diesem Augenblick schmerzlich bewusst, dass nicht nur Halbhand ihn an der Nase herumgeführt hatte, sondern er auch beim besten Willen keine Worte hätte finden können, die diese Männer und Frauen jetzt dazu zu bewegen würden, sich erneut in Todesgefahr führ ihn oder Belzora zu begeben. Die Wut ihn ihm wich tiefgehenden Mitgefühls, welches er für die Tobrier empfand. „Dann geht“, sagte er kurz angebunden und atmete dabei schwer aus, denn er musste jetzt eine schicksalsvolle Entscheidung fällen. „Ich werde niemanden aufhalten, doch ich suche Belzora und rette sie. Vielleicht sehen wir uns draußen, mögen eure Götter mit euch sein.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und kein Widerspruch erklang. Seine Gedanken waren bei seiner Beschützerin aus der Zelle, die ihm das Leben gerettet hatte. Ohne sie hätte er die ersten Tage hier im Kerker nicht überlebt. Seine Ehre gebot ihm, das Selbe nun für sie zu tun, ganz gleich wer sie war oder was sie zuvor getan oder nicht getan hatte. Sie hatte es verdient, dass er es wenigstens versuchen würde, sie zu finden und zu retten. „Los kommt, gehen wir“, hörte er noch Karmold hinter sich sagen, da packte ihn plötzlich jemand an der Schulter und Kalkarib fuhr angespannt herum. Vor ihm standen Yaqi und zu seiner Verwunderung auch der schüchterne Scharlatan Radromir. „Warte, ich helfe dir“, sagte Yaqi und ihre Worte waren wie Balsam für Kalkaribs Gemüt. Radromir, der mit seiner restlichen Sensibilität für soziale Interaktion bemerkte, dass auch er etwas aufbauendes sagen sollte, entschied sich mit unsicherer Stimme für: „Ich kann euch doch nicht allein gehen lassen, ohne mich wäret ihr doch aufgeschmissen.“ Yaqi und Kalkarib belegten den Scharlatan mit einem fragenden Blick und als dieser spürte, wie sich diese wie Dolche in ihn hineinbohrten, schob er erklärend hinterher: „Na, wegen der Schlösser! Keiner von euch kann … Schlösser öffnen, ja?“ Da Radromirs Nervosität von Moment zu Moment immer stärker wurde, entschied sich Kalkarib für ein entschärfendes Lächeln und sagte: „Danke, dass du mitkommst, Radromir. Ich weiß das zu schätzen.“ Erst jetzt wich langsam die Unsicherheit aus Radromir und während er mit dem Finger verlegen in seinen langen Locken spielte, überkam auch ihn ein kleines Schmunzeln. Während Karmold den Großteil der Galottaner durch den Fluchttunnel führte, schlossen sich Kalkarib, Yaqi und Radromir zusammen, um Belzora zu befreien.

Die Suche nach ihr gestaltete sich jedoch nicht einfach, denn keiner von ihnen wusste, wo sie sie hingebracht hatten. Sie wussten, dass vom tiefsten Kerker, über hängende Käfige auf dem Burghof, bis hin zur höchsten Zinne alles möglich war. Zudem kam erschwerend hinzu, dass sie sich die ganze Zeit vorsichtig und langsam fortbewegen mussten, um nicht entdeckt zu werden und es zu allem Überfluss auch noch tiefste Nacht war. Letzteres kam ihrer Heimlichkeit auch zugute, immerhin schlief auch ein Großteil der verbliebenden Burgbesatzung, aber das gleiche konnte auch für Belzora gelten. Fast schon wünschte sich Kalkarib, dass sie gerade gefoltert werden würde, dann würde man zumindest wissen, dass sie noch am Leben war und wo sie sich aufhielt. Nach einer Weile des vorsichtigen Suchens war es Radromir, der eine entscheidende Eingebung hatte: „Wie wäre es, wenn wir jemanden fragen?“ Auch wenn die Frage anfangs äußerst dümmlich erschien, so war sie doch simpel und zugleich zutreffend, dachte Kalkarib. „Hmm, aber wen? Schlafen diese Wachen nicht alle zusammen in einem Raum?“ Die zwei Wachen vor der Waffenkammer konnten sie nicht mehr fragen, die Galottaner hatten ihre Lebenslichter bereits ausgeblasen, nachdem sie zuerst nur betäubt waren. Kalkarib hätte es gerne verhindert, doch dann wäre seine Tarnung wohl oder übel aufgeflogen. „Was ist mit der Kerkerwache?“, warf Yaqi ein. Sie hatten die Kerkertür wieder geschlossen, als sie alle entkommen waren, damit es der Wache nicht auffallen würde. Erst jetzt fiel Kalkarib ein, dass Yaqi einen der Wachschemel hatte mitgehen lassen und das dessen Verschwinden anscheinend – zu ihrem Glück – nicht zu viel Misstrauen bei der Wache hervorgerufen hatte. „Der sollte allein da unten sein, und noch dazu müde. Er wäre ein leichtes Opfer und sollte wissen, wo das Rabenmund-Kind die Gefangenen hinbringt“, sagte Kalkarib und bekräftigte damit Yaqis Plan. Vorsichtig schlichen sie daher zurück in den Kerker der Burg. Unterwegs mussten sie einer Patrouille ausweichen und wären fast entdeckt worden, doch Kalkarib konnte Radromir noch rechtzeitig zurück in den Schatten ziehen.

Im Gang des Kerkers angekommen, sahen sie die bemitleidenswerte Wache dort allein sitzen. Er saß auf seinem verbliebenen Schemel, ein angeschnittenes Stück Käse und ein abgerissenes Stück Brot lagen auf dem Tisch und der Oberkörper der Wache lag auf dem Rest desselben, anscheinend war er im Sitzen eingeschlafen. „Das wird einfach“, gluckste Yaqi freudig und steckte ihr Kurzschwert weg. Sie sprachen sich kurz ab, schlichen sich dann an und zu dritt war es für sie ein leichtes, die schlafende Wache zu überwältigen. Die Wache, ein junger Mann, der gerade einmal im Alter von Kalkarib war, hatte bei der Befragung Todesangst in den Augen und würde ihnen wohl alles verraten. Während Yaqi und Radromir ihn festhielten, baute Kalkarib sich vor ihm auf, um dann mit seinem stärksten Novadi-Akzent zu sagen: „Du verrätst mir jetzt, wo der Rabenmund-Bengel die Gefangenen hinbringt, oder ich schwöre dir, bei Rashdul, dass ich dir was abschneiden werde.“ Der Akzent entfaltete seine Wirkung, denn Kalkarib wusste, dass dieser für Mittelländer angsteinflößend wirkte. Er legte zudem das Ende seines Säbels zwischen die Beine der Wache und stocherte damit ein wenig an der sensiblen Stelle herum. Zudem war es wohl sowohl seinem gespielt starken Akzent, als auch der Arroganz der Mittelländer geschuldet, dass es niemanden auffiel, dass er ‚Rashdul‘, und nicht ‚Rastullah‘ sagte. Wenn er schon so eine Scharade innerhalb einer anderen Scharade spielen musste, musste er nicht auch noch den Namen des Alleinen beschmutzen. Dass die ‚Unschätzbar Alte‘, wie man die Stadt in Mhanadistan auch noch nannte, so ähnlich klang wie seine Gottheit, war außerdem gerade mehr als dienlich. Mit zitteriger Unterlippe und Tränen in den Augen, war dem junge Wachmann anscheinend nach Kooperation zumute: „D-Die w-werden da … da … da hinten hingebracht. Der Gang … da …“ er nickte mehrfach in eine Richtung. „… dort lang. D-d-d-dann die zweite Tür zur rechten Hand.“ Kalkarib nahm den Säbel weg, was schlagartig dazu führte, dass sich der junge Wachmann etwas entspannte. Als Kalkarib sah, wie Yaqi nach ihrem Streitkolben griff, denn für sie waren sie fertig mit ihm, kam ihr Kalkarib zuvor, indem er mit dem Knauf des Säbels dem Wachmann kurzerhand gegen die Schläfe schlug, woraufhin dieser sofort das Bewusstsein verlor und erschlaffte. Yaqi und Radromir legten ihn im Anschluss vorsichtig ab, jedoch eher, um keinen unnötigen Laut zu verursachen und nicht um ihn zu schonen. „Dann lasst sie uns holen“, flüsterte Kalkarib und ging nicht weiter auf die Situation eben ein. Gedanklich zählte er die Sünden, die er beging und Mord sollte nicht dazu gehören.

Die zweite Tür zur rechten Hand, wie der Wachmann sagte, war so unscheinbar wie alle anderen auch und noch dazu unbewacht, was sowohl ein gutes, aber auch ein schlechtes Zeichen sein konnte, dachte Kalkarib. Zu dritt lauschten sie zuerst an ihr, doch vernahmen sie keinen Laut aus dem Innern. Als sie die Tür vorsichtig öffnen wollten, stellten sie fest, dass sie verschlossen war, was Radromir ins Spiel brachte. Fast schon wie ein eingespieltes Team lehnten sich der Wüstensohn und die junge Frau mit den Schlagenhautbildern am Kopf mit ihren Rücken gegen die Wand und schautet demonstrativ weg. Radromir begann sich erneut die Hände zu reiben und sein ‚Ding‘ zu machen. Sie hörten ihn flüstern, es schien fast so, als würde er ein Monolog mit dem Schloss führen, bei dem er versuchte, es dazu zu ‚überreden‘, sich zu öffnen. Es dauerte ein paar Momente und tatsächlich, das Schloss schnappte auf. Wie ein Diener, der eine höhergestellte Person die Tür aufhielt, machte er einen Schritt zur Seite und verneigte sich mit einer ausladenden Geste vor seinem ‚Herrn‘. Kalkarib trat an die Tür und drückte sie leise auf. Der Raum, der gerade einmal vier mal vier Schritt groß war und in dem es nach verschmortem Fleisch und scharfen Urin roch, war nur spärlich erhellt. Auf einer kleinen Anrichte stand eine Öllaterne und auf mehreren hohen Hockern lagern blutverschmierte gusseiserne Instrumente bereit, die Kalkarib zum Teil aus seiner Zeit, als er noch im Stall arbeitete, kannte. Ihm überkam sowohl ein Gefühl der Erleichterung als auch ein Gefühl der Übelkeit, als er Belzora in der Mitte des Raumes hängen sah. Mit zwei schmiedeeisernen Ringen an den Händen hing sie an der niedrigen Decke. Doch das war längst nicht das schlimmste. Ihr Körper war übersät mit scheinbar wahllos gesetzten Schnitten und Stichen, überall ronn frisches und altes Blut an ihr herab, vermischte sich mit ihrem Schweiß und Dreck zu seiner widerwärtig stinkenden dunklen Kruste. Ihr langes blondes Haar klebte an ihr. Trotz ihres erbärmlichen Zustands war jeder ihrer massigen und beeindruckenden Muskeln, die ihr Körper zu bieten hatte, in einem Zustand der Anspannung. Ihr Körper wurde dadurch zu einer einzigen Muskellandschaft aus Hügeln und Tälern, die erneut in Kalkarib ein warmes Glühen in seiner Körpermitte aufkeimen ließ. Er stürzte voran, er musste wissen, ob sie noch lebte. Seine Hände griffen nach ihrem Kopf und als er spürte, dass noch Wärme in ihr war, fiel ihm ein Stein von Herzen. „Belzora? Bist du wach?“, hauchte er mit sanftem Akzent und suchte sie nach Verletzungen im Gesicht ab, da auch dieses Blutverschmiert war. „Hey, kleiner“, sagte sie und lächelte ihn mit blutigen Zähnen und aufgeplatzten Lippen an. „Du siehst furchtbar aus, du musst mehr essen.“ Belzoras Worte überraschten Kalkarib, so dass er zuerst nicht bemerkte, dass sie nur scherzte. Hinter ihm begann Yaqi zu kichern. „Dir geht’s anscheinend besser als du aussiehst. Wir sind hier, um dich zu retten“, sagte Kalkarib, der das offensichtliche aussprach und nach einer Möglichkeit suchte, sie zu befreien. Die Handschellen waren mit Schlössern versehen und einen Schlüssel sah er auf Anhieb nicht. „Radromir, kannst du …?“ Kalkarib deutete auf die zwei Schlösser die Belzoras Handfesseln sicherten. „Ähm, ja … ich kann es … versuchen.“ Er trat heran und tastete eines der Schlösser in Deckenhöhe ab, während sich Yaqi und Kalkarib im Raum nach einem banalen Schlüssel umsahen. „Wo sind die anderen?“, fragte Belzora nuschelnd, der es schwer fiel deutlich zu sprechen, da ihre Lippen von der Folter angeschwollen waren. „Die sind … schon vor.“ Kalkarib entschied sich für die diplomatische Antwort, doch Yaqi schob eine etwas ehrliche Variante hinterher: „Karmold, die feige Sau, hat dich hier hängen lassen und ist abgehauen.“ Belzora schnaufte wissentlich. Anscheinend war ihr bewusst, dass es unter den ihrigen jemanden gab, der nur darauf gewartet hatte, die Führung zu übernehmen. Kalkarib wurde wieder bewusst, dass er sich hier nicht unter einer Gruppe ehrhafter Vertreter des Mittelreiches befand, sondern unter einem Haufen gefangenen Galottaner, für die Verrat und Heimtücke Alltag waren. Doch auch unter Solchen konnte man Ehre finden, dachte er sich. Immerhin hatte Belzora ihm grundlos geholfen. Und Yaqi und Radromir waren ebenfalls hier, um ihm zu helfen und sie zu befreien. Anscheinend gab es auch in den dunkelsten Landen einen Funken Licht und Hoffnung. „Meh, ich kann den Schlüssel nicht finden.“ ächzte Yaqi, die gerade in einem Eimer voller blutiger Lumpen gewühlt hatte. „Sucht ihr den hier?“, tönte eine arrogante und junge Stimme von der Tür und sofort rutschte Kalkarib das Herz in die Hose. Sie alle erstarrten als sie rumfuhren und zur Tür schauten, wo zwei gerüstete Wachen standen, kalten Stahl in den Händen, während hinter ihnen, gerade so über die Schultern hervorguckend, das makellose und blonde Gesicht des Rabenmunder Bengels zu sehen war, der verspielt einen kleinen Schlüssel in der Hand hielt. Kalkarib hatte instinktiv seinen Säbel herausgezogen und auch Yaqi hatte ihren Streitkolben schon in der Hand. Während Radromir noch hastig nach seinen Langdolch, den er in der Waffenkammer hatte mitgehen lassen, fingerte. Währenddessen schoben sich vier bewaffneten Wachen in den Raum und stellten sich nebeneinander auf. Kalkarib wog die taktische Situation ab: Sie waren nur zu dritt, da Belzora keine Hilfe war, ganz im Gegenteil, sie war sogar ein taktischer Nachteil, da sie mitten im Raum blutig von der Decke hing. Hinzukommend waren sie nur spärlich bewaffnet, wohingegen die vier Rabenmunder Wachen allesamt Äxte und Streitkolben hatten. Zu ihrem Glück trug keiner von ihnen Kettenhemden oder andere metallene Rüstungen, da sie auf ihrer eigenen Burg schließlich nicht erwarteten auf Feinde zu treffen. Additiv war da noch der Bursche, doch der schien sich im Moment eh rauszuhalten und war nur mit einem Dolch bewaffnet, weshalb Kalkarib, die Situation abwiegend, „Lasst uns verhandeln“, vorschlug.

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