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Monatsarchive: Dezember 2013

Was zum Namenlosen…

(Als TRAVIAHOLD)

 

Ein Blitz, ein Knall, Rauch und dann Nichts. Nichts an der Stelle, an der eben noch mein großer Bruder stand. Nur Rauch und die Reste seiner Kleidung. Schwärze macht sich vor den Augen breit, ein Tunnel durch den ich blicke ohne etwas zu sehen. Ich höre mich nicht schluchzen, ich spüre nicht, wie ich aus der Höhle gezerrt werde. Langsam fang ich wieder an meine Umgebung wahrzunehmen. Jemand redet auf mich ein. Ich höre Worte wie „Ist nicht tot“ oder die Frage nach Tee. Jeweils nicke ich und halte zügig einen Krug dampfenden Tee in der Hand. Er wirkt Wunder und ich erhole mich rasch vom Schock, auch weil ich nun zugänglich für Argumente bin. Sieghelm lebt noch, soviel steht fest. Die Höhle wird erforscht, Indizien gesammelt. Und im Handumdrehen folgt der nächste Schock. Ein paar Skelette im Boden. Übliche Vorbereitungen und dann in Anwesenheit des Fräuleins ein Grabsegen, wie so oft. Doch noch nie brannten die Federn, noch nie lief einer der Verstorbenen als Geist an mir vorbei. Was geht hier vor? An was für einen Ort sind wir gelangt? Eine rege Diskussion entbrennt, doch von Verschonung kann nicht die Rede sein. Kaum entschließen wir uns zum Aufbruch wird der Ungläubige vermisst. Spurlos verschwunden ist er stellt sich heraus. Seine…Frau…trauert ehrlich. Scheint wirklich Liebe zu sein. Aber wie kann jemand wenige Schritt einer nicht grad inkompetenten Gruppe verschwinden, ohne das etwas bemerkt wird? Drei Rätsel die den Verstand sprengen an einem Tag. Zu viel.

Warum ein Zwerg?

Zurück im Haus des Magus suchte Ragnar nur kurz den Tonkrug mit dem bornländischen Rübenschnaps, von dem er einen kräftigen Schluck nahm, bevor er sich es in seinem Bett gemütlich machte und unruhig einschlief. Die Geschehnisse der Nacht beschäftigten ihn sehr. Natürlich hat die Gruppe, relativ erfolgreich, ihre Aufgaben erfüllt, beide Gesuchten wurden unversehrt befreit, zwei weitere Gefangene noch dazu; Golgari wurde von Phexens Sternen geblendet, sodass der Mantikor-Krieger wieder zurück nach Dere kam. Den einzigen Verlust erlitt die Gruppe durch den kleinen stummen Jungen, der freiwillig sie verlassen wollte. Und trotzdem war Ragnar nicht zufrieden, weder mit der Queste, noch mit den Umständen, geschweige denn mit sich selbst. Dort unter in diesen stinkenden Gängen, der Kanalisation, dort war er er. Die Brücke, sein Geniestreich gegen die Wachen, seine Ungestümtheit an der letzten Tür und sein Kampf gegen den Erz-Dschinn, dass alles war er, wie er sich kannte. Aber seit wann meuchelt ein Ragnar schlafende Menschen? Hatte er seine Swafskari nicht unter Kontrolle gehabt? Muss er Angst haben eine Gefahr für die Gesellschaft zu werden? Diese Gedanken und Sorgen ließen ihn kaum schlafen. Als er durch seine Augenlider bemerkte, dass es zu dämmern begann stand er auf und verließ nur mit leichter Kleidung und seinem Stab ausgestattet das Haus, um sich auf den Weg zur Tommelmündung zu begeben. Dort entkleidete er sich, stieg in die Fluten und bekämpfte die Kälte, um Zwiesprache mit seinem Gott zu halten. „Vater, großer Pottwal, gib mir, deinem Kind, die Kraft und den Mut meine Ungestümtheit zu kontrollieren, dass sie nur die Schuldigen treffe. Lass mich meine Swafskari, deinen Segen, beherrschen, wie du die Weltmeere beherrschst, damit ich dir bessere Dienste leisten kann, als als gesegnetes Kind auf entfernten Inseln. Zeig Gnade den Gefallenen, die durch deine Meere ziehen wollen, bis sie dereinst an deiner Seite gegen die Schlange kämpfen werden, wie auch später einmal ich.“ Mit einem abschließenden „Swafnir ist groß!“ verlässt er das Wasser, reibt sich kurz trocken, zieht sich an und macht sich auf den Rückweg zum Magus, um nicht zu spät zum Frühmahl zu kommen. Er schwört sich nie wieder jemanden seine Axt spüren zu lassen, der nicht selber eine Waffe gegen ihn erhebt.

Briefe

Nachmittag des 2. Tsa 1029 B.F., Gasthof „Zur Fetten Flunder“, Nostria-Stadt

Im spärlich eingerichteten Zimmer, in dem Ludevico nun neben Firl auch noch eine weitere Person beherbergte, brannte eine flackernde Kerze auf dem Tisch. Daran, mit dem Ellenbogen auf dem Tisch und mit der Hand die Stirn stützend, saß der Spross des Handelshauses Eichauer und atmete schwer. Trotz der Fensterläden war es in dem Raum merklich frisch und sein Atem bildete leichte Dampfschwaden. Vor ihm auf dem dilettantisch zusammengezimmerten Holztisch – würde er darauf achten, wäre seinem fachmännischen Auge aufgefallen, dass es sich um Rotfichtenholz handelte, das hauptsächlich in den Wäldern Andergasts vorkam, doch seine Gedanken waren gerade woanders, lagen säuberlich einige Blätter Pergament, ein Tintenfass in dem ein Gänsekiel steckte und eine zusammengerollte Schriftrolle, an der ein aufgerissenes Siegel prangte. Er atmete tief ein und schaute noch einmal über die Schulter. In dem kleinen Raum war ein kleines, verlassenes Bett, sowie ein zweites, in dem Firl seelenruhig schlief und auf dem Boden waren einige Felle ausgebreitet, in denen sich der ihm erst kürzlich bekannte Nordmann Ragnar etwas unruhig wälzte.

So, nun habe ich etwas Ruhe, um mich um die etwas wichtigeren Dinge zu kümmern, dachte er bei sich. Er sog noch einmal die frische Winterluft ein, nahm den Gänsekiel, streifte ihn vorsichtig am Tintenfass ab und begann zu schreiben.

Eure Königliche Majestät,

mein Name ist Ludevico  Graulunkh Llondrian Eichauer, meines Zeichens erstgeborener Sohn von Ulrik Eichauer, Familienoberhaupt des bekannten Großhandelshauses Eichauer aus Andergast. Ich schreibe Euch diese Zeilen, da ich einige Zeit mit einer Euch bekannten Edlen zu Reisen die Freude hatte, die jedoch nur von allzu kurzer Dauer war. Des weiteren erlaube ich mir, zu denken, dass Ihr ein Recht habt, zu erfahren, aus welchem Grunde ich nun nicht mehr seine Gesellschaft genießen darf. Der besagte Edle, von dem ich hier schreibe, hat den wohlklingenden Namen Bermhoin G. R. Ui Niamad, Hofmaler Eurer Königlichen Majestät. Im Zuge einer groß angelegten Verschwörung in Winhall, die wir aufzudecken bereit waren, hatte er uns großzügig seine Hilfe, Unterstützung und seinen tadellosen Ruf und Fachkenntnis der albernischen Juristerei zur Seite gestellt. Doch als er gerade im Magistrat zu Winhall mit der zuständigen Richterin im Gespräch war, konnte ich leider nur vom Boden durch ein Fenster mitbekommen, wie er – bei PRAios! – ein Adliger des albernischen Königshauses, im Magistrat der Stadt von einem einfachen Büttel kaltblütig ermordet wurde. Ich hätte gern diesen Vorfall persönlich untersucht und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen, doch waren offenbar zu hochrangige Personen in den Vorfall verwickelt, sodass mir – um mein Leib und Leben zu wahren und Euch diese Zeilen zukommen zu lassen – nichts blieb, als Hals über Kopf aus dieser Stadt zu fliehen. Ich möchte Euch hiermit mein tiefstes Beileid ob dieses Verlustes ausdrücken und Euch untertänigst um Unterstützung in der Aufklärung dieses Falles bitten. Bis dato trugen wir die Mitverschwörer so zusammen:

Hochwürden Nerzis, Vorsteher des Winhaller Borontempels,

Lichtbringerin Dano Kurstan, die sich bereits selbst richtete,

Richterin Bernhold, die sich offenbar im Zimmer befand, in dem Euer geliebter Hofmaler gemeuchelt wurde.

Für all diese Anschuldigungen befinden sich Beweismittel in meinem Besitz und ich schwöre bei den zwölfen, allen voran beim Herre PRAios, dass alles so geschehen ist, wie hier darniedergeschrieben.

Die Habe von ihm und seinem Leibmagus werde ich Euch in den nächsten Tagen zukommen lassen.

 

Hochachtungsvoll

Ludevico G.L. Eichauer

Nostria, den zweiten TSA eintausendneunundzwanzig nach dem Falle Bosparans, Gasthof „Zur Fetten Flunder“

Auf der Rückseite vermerkte er noch „Zu Händen Ihrer Königlichen Majestät Invher ni Bennain, Havena, Hauptstadt des stolzen Königreichs von Albernia

Er wartete kurz, bis die letzten Buchstaben getrocknet waren, dann rollte er das Pergament zusammen, band eine rote Kordel darum und packte raschelnd ein rotes Stück Wachs aus einem Tuch, dass er sodann über die Kerze hielt. Den Wachs tropfte er geduldig auf die Kordel und das Pergament und drückte bis es fest wurde, seinen Siegelring darauf.

So, eine unangenehme Aufgabe hinter mir, eine steht noch aus. Dabei wurde es ihm im Gemüte schwer, denn so sehr er bisher versuchte, die Ereignisse der letzten Wochen zu vergessen, so sehr drängten sie nun wieder an die Oberfläche. Nie zuvor hatte er Menschen, die ihm so nahe standen, in so kurzer Zeit zu Boron gehen sehen.

Er nahm daraufhin ein zweites Blatt Pergament und schrieb.

Liebe Mütter, Väter, Brüder und Schwestern sowie Freunde von Mara Tannhaus,

Mein Name ist Ludevico Eichauer vom Handelshaus Eichauer aus Andergast und ich hatte die Ehre, eure stolze, hilfsbereite und entschlossene sowie überaus fähige Tochter, Schwester, Freundin als meine Begleiterin auf meiner Reise zu haben. Sie hat sich rührend um alle auch noch so kleinen Wehwehchen gekümmert und hätte sicher eine fähige Heilerin abgegeben. Hätte, da sie, als wir einst in der Wildnis zwischen dem Hof der Bargelters im Süden Andergasts und Winhall rasteten, sich schützend vor mich stellte, als ich wehrlos von einer Gruppe Rotpelze angegriffen wurde. Mein fähiger Leibwächter war gerade einen Steinwurf entfernt am Fluss, um Wasser zu holen. Sie konnte gerade noch einen Rotpelz mit ihrem Heilerbesteck niederstrecken, als sie tödlich und hinterrücks von einem Pfeil getroffen wurde. Mein Leibwächter eilte so schnell er konnte, um die restlichen Rotpelze zu erschlagen, doch für Mara kam leider jede Hilfe zu spät. Ihr Verlust schmerzt mich sehr, da sie nicht nur durch ihre Fachkenntnis, sondern auch durch ihre offene und ehrliche Art eine Bereicherung für meine Reisegesellschaft war. Ihr Lachen wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Ich wäre gern persönlich vorbeigekommen, um die traurige Kunde zu verbreiten, doch meine Geschäfte binden mich. Zumindest haben wir ihr ein borongefälliges Begräbnis ermöglicht. Ich werde euch alsbald ihr Hab und Gut zukommen lassen.

Mein herzliches Beileid

Ludevico Eichauer

2. TSA 1883. Jahr der Unabhängigkeit 

Und auch hier schrieb er auf die Rückseite „Zu Händen der Angehörigen von Mara Tannhaus, Joborn“ und versiegelte diesen Brief ebenso wie den vorherigen mit Wachs und Siegel. Diese Version schien ihm besser zu passen als die Wahrheit. Er wollte vermeiden, dass einfache bürgerliche Uneingeweihte den Vorgängen in Winhall nachforschten. Außerdem erscheint solch ein Tod, wenn sicher auch genauso traurig für die Angehörigen, bestimmt ehrenhafter, als der einer Freien, die ihre Nase in Angelegenheiten steckte, die zu groß für sie waren, und deswegen in einem Kerker umkam. Sobald er auf einen Hauch von Zivilisation stößt, würde er die Briefe bei den Beilunker Reitern oder ähnlich verlässlichen Botendiensten abgeben. Er schaute sich die Kerze an. Sie war fast abgebrannt, doch eine halbe Stunde blieb ihm wohl noch. Er würde sich noch einmal den Brief seines Vaters zu Gemüte führen. Zunächst aber verstaute er die beiden Briefe in einem gewachsten Leinensack, den er dann in seinen Rucksack steckte. Ragnar lag nun ruhig da, schnarchte nur ab und zu. Dafür bewegte sich Firl sehr unruhig. Offenbar träumte er gerade. Der Händler schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch. Dann nahm er das zusammengerollte Pergament mit dem gebrochenen Siegel und las noch einmal den Brief, den der Zöllner ihm von seinem Vater hat zukommen lassen.

Mein geliebter Sohn! – wann hatte er ihn zuletzt so genannt? er konnte sich nicht daran erinnern… –

Ich habe eine frohe Kunde zu verbreiten! Deiner Mutter geht es zwar immernoch nicht besser, und die Heiler meinen, ihr Zustand würde sich nicht allzu bald verändern. Darum habe ich beim hiesigen Traviapriester eine Annullierung unserer Ehe veranlasst. Die Bediensteten kümmern sich momentan um sie, ihr Zustand ist stabil. Nun zur wirklichen frohen Kunde: Arkenon Dalibor, das Familienoberhaupt unserer einstigen Konkurrenten, der Dalibors, ist zu Boron gegangen. Das ist natürlich traurig, doch wo der Herr Boron Vergehen sät, sprießen Tsas Keime aus, nicht wahr? -Bei PHEx, er schreibt wahrhaftig wie ein Bauer, der gerade erst das Schreiben gelernt hat – Also kam doch wie ein angeschossener Hund die Witwe Dalibor zu mir, und ich muss dir sagen, es war wie damals, als ich deine Mutter kennen gelernt habe. –Ja, das klingt vertraut. Überschnelle, hastige Entscheidung, ohne nachzudenken. – Sie meinte, es tue ihr leid, dass unsere Handelshäuser immer so verfeindet waren und sie hätte schon immer für mich geschwärmt, doch ihre traviatischen Pflichten banden sie. Sie hat mir eine Fusion unserer Handelshäuser und eine Heirat vorgeschlagen, was sagst du dazu? Ich habe sofort eingewilligt und gleich am nächsten Tag den Traviabund veranlasst. Das Handelshaus Dalibor gibt es nun nicht mehr. Außerdem fühle ich mich so jung wie schon lange nicht mehr! Es tue ihr auch leid, mir übrigens inzwischen auch, dass sie dem Glück zwischen dir und dieser Lysandra im Weg stand. Darum haben wir beide entschlossen, dass ihr noch dieses Jahr den Traviabund eingehen werdet, Lysandra freut sich auch darauf. Damit können wir die beiden Familien noch enger zusammen bringen und du wolltest das doch schon immer, nicht wahr? –Ja, inzwischen so sehr wie Zorganpocken. Diese Schlampe. – Wie auch immer. Zu dem Zeitpunkt, in dem du diese Zeilen liest, befinde ich mich schon auf der Gischt und fahre mit der Holzlieferung gen PraioS. Ich denke, du solltest nun mehr Zeit mit deiner zukünftigen Frau verbringen, ich fühle mich wieder in der Lage, die Geschäfte allein zu erledigen. Deine Zeit wird sicher später kommen, doch vorerst gilt es, eine Hochzeit zu organisieren. Du kannst also guten Gewissens nach Andergast zurückkehren und mich dort für die anfallenden Geschäfte vertreten sowie die Fusion der Handelshäuser abwickeln. Elise, deine neue Mutter, begleitet mich auf meiner Reise in den Süden. Somit hast du genug Zeit allein mit deiner Verlobten. Sie hat ebenso wie du die nötigen Befugnisse von ihrer Mutter erhalten.

Familiäre Grüße

Ulrik Eichauer

In ihm war alle Trauer verschwunden und hatte nun Wut Platz gemacht. Pah, die hiesigen Geschäfte wickelte er schon seit Jahren ab. Die günstig eingekaufte Holzlieferung aus Anderwald war sein händlerisches Meisterwerk, und nun sollte sein Vater dafür die Lorbeeren einheimsen? Endlich hatte er die Gelegenheit, die wahrhaft großen Geschäfte und Handelspartner kennen zu lernen und in die eigene Hand zu nehmen und nun das? Bei PHEx, wie er es hasste, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen und nicht so, wie er es geplant hatte. Vor allem, wenn er darauf keinen Einfluss hatte. Und nun sollte er ausgerechnet diese Hure heiraten, die ihn so hinterging? Sein Vater hatte nicht einmal den Schneid, es ihm direkt ins Gesicht zu sagen, sondern schien es darüberhinaus so eilig zu haben, dass er ihm nur einen Brief daließ. Niemals in seinem Leben wurde er so gedemütigt. Oh PHEx, warum musst du mich so strafen? dachte er bei sich. Zumindest hatte er nun genug Zeit, sich um die Angelegenheiten in Nostria zu kümmern. Allzusehr zog es ihn nun nicht nach Hause zurück. Doch sollte sein Vater in einem oder zwei Monden zurückkehren, so konnte er sich auf etwas gefasst machen, soviel war sicher.

Den Brief knüllte er lieblos zusammen und stopfte ihn in den Rucksack. Sie hatten noch eine Menge vor. Er sollte sich nun auch langsam zu Bett begeben. In dem Augenblick erlöschte die Kerze und  kleine Rauchfädchen schlängelten sich vom Docht empor. Der Händler machte sich bettfertig und kuschelte sich in die Decken. Er lag noch eine ganze Weile wach, denn seine Gedanken kreisten um den Brief seines Vaters, und seine Möglichkeiten, den Plänen ebendiesem entgegen zu wirken. Irgendwann fand er dann aber doch den Weg in Borons Arme und schlief friedlich ein.

 

Verluste

26.Tsa 1026 n.B.F., in der Wildnis, genannt das Raulsche Reich

Interessant, wovon einige Leute so träumen, wobei zur Verteidigung Delias, wohl gesagt werden müsste, das es sich dabei, streng genommen nicht, ganz, um ihren Traum handelte, sie stellte mehr das Medium und den Empfänger für den selbigen dar, der Sender war wohl etwas anderes, das es überhaupt funktioniert hat, in ihren Traum einzudringen, oder wessen auch immer, war eigentlich schon faszinierend genug. Es war ja das erste mal, und wenn ich dann noch bedenke, das ich mir den Cantus praktisch selbst erarbeitete hatte, durch meine Erlebnisse in ihren Bewusstsein, als es um ihr Problem mit Liv ging, ganz zufrieden kann ich aber noch nicht sein, es gibt noch einiges an Wissen das über die Traumsender, aus dem selbigen gewonnen werden kann, weitere Forschung erscheint angemessen.

27.Tsa

Wir brachen heute zu der Höhle, mit dem vermeintlichen Schatz auf, vorgefunden wurden ein paar Überreste von einigen Söldnern, und, das dürfte wohl das einzige wirklich interessante gewesen sein, ein, wie ich finde, doch recht übertiebenes Thaumatursom, die rohe Astralkraft, gespeichert in diesem, löste bei Betrachtung mittels Odem Arcanum Cantus einen sogenannten Teclador Effekt aus, benannt nach einem Zwischenfall 1009 Bf, wie diese Art Effekt wohl früher genannt wurde, sollte mal in der Academia Arcomagica Scholaque Arcania Puniniensis nachforschungen anstellen, jedenfalls war derjenige der es angefertigt, obwohl zweifelsohne versiert in seinem Fach, doch wohl auch ein rechter Angeber, die Präsentation des ganzen, führte zu einer unnötigen Permanenten Impensation von arkaner Kraft, die Canti Effectioni beherbergen ein wahres Sammelsurium der unterschiedlichsten Spielarten der Magie, was sich nicht nur auf die Konstruktiion eines solchen Thaumatursoms, sowohl im Material, als auch in der Gestaltung auswirkt, nein auch die Arbeit die in die notwendige Abstimmung der einzelenen Bausteine gesteckt werden muss, ist als sehr hoch anzusehen, dann noch die Integration von Koshbasalt in das Thaumatursom, wobei es einige leichtere Wege gegeben hätte das Problem zu lösen.
Zu allem überfluss hatte von Spichbrecher auch nichts besseres vor, als besagtes Thaumatursom auszulösen, ich kann mir gar nicht vorstellen wie er auf so eine Idee kommen konnte, manchmal ist er echt wie ein kleines Kind, wobei das nur auf andere kleine Kinder aus meiner Erinnerung zutrifft, selbstverständlich nicht auf mich, dachte er etwa, ich stelle mich zum Spaß auf mine Kiste, weil ich die Aussicht so schön finden würde, als Resultat verschwand er, ohne seine Ausrüstung, später verschwand dann noch Kalkarib, zumindest sinkt die Anzahl der Personen die mich bei meinen Forschungen stören rapide, das ist auch mal eine gute Nachricht, nur, ich sehe es schon kommen, werden wir die anderen wohl wieder zurück holen, und wahrscheinlich dabei auch noch Erfolg haben, und dann werde ich wieder in meinen Forschungen gestört. Ich meine, beispielsweise Kalkarib, da hilft man seiner Geliebten, und er hat immer noch keinen Respekt für einen übrig, gut er selbst ist relativ unwichtig, aber was hat man schon ihne Respekt? Von Spichbrecher fange ich besser gar nicht an, würde mich ja nicht wundern, wenn sie mir später die Schuld, irgendwie daran geben.
Delia versuchte noch von Spichbrecher durch das von mir geschaffene Thaumatursom aufzuspüren, was, wie zu erwarten nicht funktionierte, ehrlich, wenn ich so ein umständliches und albernes Thaumatursom, wie das, welches wohl Xindan in Auftrag gegeben hat, konstruiert hätte, dann hätte ich dafür gesorgt, das ein aufspüren über elementare und dämonische Entitäten, komplizierter ist, hmm ein Elementar des Erzes, könnte einen Umriss, des Koshbasaltgesteines anfertigen, eventuell könnte mit zusätzlichen Informationen über die Arten der Gesteine, eine art Lageplan erstellt werden, wenn dann noch die Teleportreichweite aus dem Thaumatursom ausgelesen werden kann, oder zumindest aus dem gewirkten Cantus, gut dafür müsste dieser wohl erneut ausgelöst werden, wir könnten bestimmt Pagol dazu bringen, ja das könnte den Ort eingrenzen an dem von Spichbrecher landete.

Fröhliche Feiertage

Ich wünsche allen fröhliche Feiertage und einen Guten Rutsch in’s neue Jahr!

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Ein anderes Leben

In mitten des Trubels der Wohnung des Magus saß Karan und betrachtete das Treiben um sich herum. Wie konnte man nur so leben. Gefühlt waren hier 50 Kinder im Haus und immer wenn man dachte, dass man alle gesehen habe so kam ein neues Kind von irgendwo her. Dieses traute Familien Leben löste unangenehme Gedanken bei dem Halbfirnelfen aus. War sowas für ihn möglich? Bisher hatte er sich sein Leben in einem Wald im Norden nahe Olport vorgestellt. Vielleicht eine kleine Hütte mit einem Schrein an Herrn Firun und das was zum Leben gebraucht wird kommt aus dem Wald oder wird in der Stadt erhandelt. Somit konnte er zurückgezogen im Wald leben und Ragnar an der Akademie in Olport unterrichten und dennoch waren sie sich nahe.

Doch nun wurde dieses Bild von einem anderen überlagert. Die kleine Hütte im Wald war nun größer und näher an der Stadt . Schutzrunen prangten an der Tür und aus den Fenstern leuchtete ein behagliches Licht. Im Inneren war es mit der absoluten Stille auch vorbei. Karan saß in einem Sessel am Kamin und betrachtete seinen Bogen über dem Kamin. Ragnar saß über seinen Aufzeichnungen gebeugt an seinem Arbeitstisch und brummte vor sich ihn. Der Geruch einer kräftigen Suppe erfüllte den Raum, welche im Kessel durch einen verzauberten Löffel umgerührt wurde. Ein kleiner Junger von Ragnars kräftiger Statur und Karans eisblauen, leicht schrägen Elfenaugen kam auf Karan zu und legte ihm ein Stofftier auf den Schoß und rannte dann kichernd davon.
Karan nickte ein. Eine starke, kalte Hand weckte ihn und er hörte Ragnars brummende Stimme. „Komm ins Bett. Es ist spät. Das Kind schläft schon.“ Karan sah Björn vor dem Kamin schlafen und…

Der protestierende Aufschei der Herrin des Hauses weckte Karan aus seinem Tagtraum. Bei den Zwölfen! Das war unheimlich! Und wo kam das Kind her? Also ein Leben mit Ragnar wäre gut aber… Karan beschloss, dass diese Stadt ihm ganz und gar nicht gut tat. Ein Schauer rann ihm über den Rücken und er schüttelte sich. In dem er das bunte Treiben im Haus beobachtete wollte er sich auf andere Gedanken bringen. Doch immer wieder schoben sich Bilder von Ragnar, dem Kind und ihm in sein Gedächtnis…

Eine andere Geschichte – Teil III

weie-und-feuer-winter-18449223Es war bereits spät am Abend, die Praiosscheibe hatte sich bereits hinter den Bergen zur Ruhe begeben und war nur noch ein schwaches Glimmen am Horizont. In einer tief verschneiten Talsohle, zwischen zahlreichen mit Firuns Atem bedeckten Fichten und Tannen, stapften zwei in dicke Felle gehüllte Männer durch das Eis. Immer wieder fegte eine schneidender Wind durch ihre Gewänder, doch nur einer der beiden war dies gewohnter als der andere und ließ sich daher sein Unbehagen nicht anmerken. „Was meint wie lange wir noch brauchen?“ rief der hintere dem vorderen zu. Begleitet vom knirschen des Schnees, der der durch jeden Schritt den die zwei taten verursacht wurde, antwortete der andere: „Nöch vörm Friskenmond.“. Es war Árngrimr Brydason, der Huscarl Mӕdnirs, und hinter ihm lief ein drahtiger Mann der auf den Namen Igan Bodiak hörte. Die beiden Männer hatten inzwischen zwei Wochen zusammen verbracht und waren die letzten Tage in den Bergen nahe des Roten Riesen gewesen. „Was habt ihr vor …. wenn wir wieder in der Stadt sind … meint ihr wirklich …  der Vogt … wird sich eures Problems annehmen?“ Igan viel es schwer seinen Satz flüssig auszusprechen, er war mit seinen Kräften schon fast am Ende und bei jedem Schritt den er tat spürte er ein unerträgliches ziehen in seinen Gliedern. Die anhaltende Kälte forderte allmählich ihren Tribut von ihm. „Er wörd uns Gehör schänken.“ antwortete der Thorwaler mit sicherer Stimme. „Wiä häb’n etwäs das säne Aufmerksämkeet sichärn würd.“ Der Huscarl klopfte dabei auf seine Umhängetasche mit der starken Ausbeulung.

Gemeinsam gingen die zwei Männer weiter. Während Igan mit Mühe versuchte in die Fußstapfen des Nordmanns zu gehen, ließ sich Árngimr von der widrigen Umständen der Witterung nicht beirren. Stetig voran, ohne auch nur einen Gedanken an eine Rast zu verschwenden lief er unermüdlich weiter und weiter. Es war der Mittelländer der ihm stets dazu aufforderte doch eine kurze Rast einzulegen. Und kaum hatten sich die beiden Männer eine Stelle gesucht an der sie kurz halt machen konnten, war der Blick des Nordmanns schon wieder in die Richtung gewandt in die es weiter ging. Während Igan sich mühte einen Tropfen Wasser aus einem Wasserschlauch zu entlocken, kaute der treue Huscarl nur auf einem Stück Trockenfleisch.

„Meint ihr nicht … es wäre an der Zeit … eine Lagerstatt zu errichten.“ Igan klang dabei fast schon klagend. Árngrimr knurrte leise. Er wusste inzwischen um die verminderte Widerstandskraft seines Begleiters und war nicht sehr begeistert darüber wie oft er ihn aufhielt. Igan war, das musste man hier mal kurz anmerken, keineswegs von schlechter Konstitution oder Stärke, doch im Vergleich zu einem gut ausgebildeten und erfahrenen Huscarl der es gewohnt war durch Eis und Schnee zu stiefeln war der mittelländische Schwertgeselle wie ein Fisch auf dem trockenen – schlichtweg nicht von langer Lebensdauer. Árngrimr musste immer wieder daran denken, dass er ohne seinen Begleiter wohl schneller vorrankommen wäre. Doch dieser seltsame Mittelländer war ihm hier – weit weg von seiner Heimat – so etwas ähnliches wie ein Verbündeter geworden. Und da sich der Huscarl gewiss war das er keine Zeit, und ganz sicher auch keine Lust sich einen anderen zu suchen, nahm er geduldig Rücksicht auf seinen Begleiter. Árngrims blieb stehen und sah sich einen kurzen Moment um. „Dort hinten.“ rief er gelassen, jedoch leicht murrend und deutete auf eine kleine Felsformation die aus dem Schnee herausragte. Sie sollte den beiden Männern und ihrem Zelt für diese Nacht genügend Schutz vor Wind und Wetter bieten.

Nach einer knappen halben Stunde war das einfache Zelt, welches Árngrimr auf seinem Rücken im Gepäck bei sich trug, aufgebaut. Igan hatte derweil etwas Holz herangeschafft, Schnee beiseite geschippt und dafür gesorgt das ein kleines Lagerfeuer entfacht wurde. Derweil hatte die Dunkelheit am Fuße des Roten Riesen, dem größten Massiv des Junkernguts, Einzug gehalten. Während die beiden Männer die wohltuende Wärme des Lagerfeuers förmlich einsogen, kramte der Nordmann in seiner Umhängetasche und holte ein Feldsteingroßes, pelziges Etwas hervor. Igan blickte für einen kurzen Moment angewidert hin und sofort blieb ihm ein Stück Käse im Halse stecken. Árngrimr wog den „Corpus delicti“ in seiner Hand umher. „Lebendig war es schon erschreckend genug, doch auch tot finde ich es noch immer mehr als … gruselig.“ hustete Igan und würgte dabei das Stück Käse hervor. Ihm schüttelte der Anblick, doch dem Huscarl schien es nichts auszumachen. Er starrte es an als würde darin das Geheimnis für das Verschwinden seines Thanen liegen. „Siä wän zu schwäch – män Thane hätte sie ohnä Problömä ä’schlagän.“ Igan blinzelte, manchmal hatte er Mühe die Worte seines Begleiters zu verstehen. „Euer Thane hat den Roten Pass genommen, so viel wissen wir … und wir wissen auch, dass … „ und Igan deutete dabei auf das pelzige etwas in Árngrimrs Händen. “ … diese Dinger dort hausen. In Hochstieg werden wir Verstärkung besorgen … und dann hierher zurückkehren. Nur wir wissen wo es reingeht, auch wir hatten es nur mit Glück gefunden.“

Schutzlos…

Fassungslos starrte Delia auf den Gebetsteppich ihres Mannes und den Fleck aufgewühlter Erde. Wie konnte das nur geschehen sein und warum traf es Kalkarib? Sie hoffte inständig, dass er noch am Leben war. Die Götter trieben ein merkwürdiges Spiel mit ihr und ihren Freunden. Zuerst verschwand Sieghelm und nun auch noch Kalkarib. Beides Männer von denen sie sich stets beschützt gefühlt hatte. Für Delia war es eine unumstößliche Tatsache, dass ihr Mann und ihr guter Freund, der Wüstensohn und der Krieger immer für sie da sein würden, um sie zu beschützten. Selbst wenn die ganze Welt blutend darnieder lag würden ihre beiden tapferen Männer noch stehen und bis zum letzten Atemzug kämpfen. Doch nun wurden ihre beide binnen kurzen Augenblicken genommen.

Tief atmete Delia ein und aus. Sie fühlte sich so schutzlos… und allein… Doch dann durchbrach etwas ihre Trauer und Einsamkeit. Die warme Berührung ihrer guten Freundin. Azina war bei ihr. Die Worte der Jägerin drangen nur dumpf zu Delia durch, doch gaben sie ihr neuen Mut. Sie war nicht allein! Azina, Bakkus, Adaque, Jane, Nehazet, Nasir, Hilal ibn Kalkarib ihr ungeborener Sohn und die Gefolgschaft Sieghelms waren bei ihr. Warm spürte sie das Amulett der Rahja um ihren Hals und schwer das der Rondra in ihrer Tasche. Die Zwöfe… sie waren auch da und mit ihnen alle anderen Götter.

Den Schmerz welchen Azinas kräftige Berührung auslöste ertrug Delia ohne sich etwas anmerken zu lassen. Ruhig rollte sie den Gebetsteppich ihres Mannes ein. Dann blickte Delia zu ihrer guten Freundin auf. Fest ergriff sie ihre Hand und ließ sich aufhelfen. Mit festem Blick und klarer Stimme sprach sie, als sie ihren Stab auf den gefrorenen Boden stieß. „Ja Azina! Gehen wir! Wir werden diejenigen finden welche uns unsere Freunde nahmen und sollten wir dafür die Tore der Spähren einreißen und uns mit allen Dämonen der Niederhölle schlagen müssen. So sollen die Götter meine Zeugen sein, diejenigen die das getan haben… sie werden dafür bezahlen!“ Kalte Wut und grimmige Entschlossenheit blitzte in den Augen der Hexe auf. Nun hatte die andere Seite es eindeutig zu weit getrieben.

Tag des Schicksals

Die Geschehnisse häufen sich. Das kann doch alles nicht wahr sein! Was geht hier nur vor?

Benommen steht Azina vor dem Erdloch. Lediglich sein Betteppich kündet von Kalkaribs vergangener Anwesenheit. Sie sieht wie ihre Freundin Delia in die Knie geht und fassungslos auf den leeren Fleck starrt. Ohnmächtig und unfähig etwas zu unternehmen, steht die Tierbändigerin einfach nur da. Die Ereignisse beginnen ihren Tribut zu fordern. Ihre Fassade bröckelt. Der Verlust so vieler Gefährten und anderer Menschen lässt niemanden kalt. Nicht einmal sie …

Sie legt die Hand auf Delias Schulter. Sie ist froh, dass sie ihr Gesicht nicht sehen kann während sie folgende Worte – sanft aber bestimmt – an sie richtet:

„Wir werden ihn zurückholen. Genauso wie Sieghelm. Wir werden das Rätsel lösen und die Geschehnisse aufklären und wenn es das Letzte ist, was wir tun!! Ich schöre dir Delia – bei Firuns eisigem Atem – ich werde nicht eher ruhen bis wir die Verantwortlichen zur Strecke gebracht haben!“

Sie merkt nicht, wie sich ihre Hand kräftig in Delias Schulter krallt, was ihr ein wenig schmerzen wird, sie jedoch nicht kümmert, da sich ein viel stärkerer Schmerz in ihrem Herzen ausbreitet.

Sie lässt die Hexe los und zieht ihre Keyfira hervor, um erneut ein wenig Erde einzusammeln. Sie legt ihre ganze Überzeugungskraft in ihre Stimme als sie mit entschlossener Miene zu Delia aufschaut.

„Wir schaffen das! Zunächst sollten wir versuchen mit den Trollzackern zu sprechen. Sie wissen mit Sicherheit genaueres über die hiesigen Vorfälle. Bestimmt werden auch einige ihrer eigenen Leute vermisst. Jane wird das Buch studieren bis ihr ein Schlangenschwanz wächst! Nehazet wird derweil das Rätsel studieren, die Bibliothek durchforsten und diese Erde untersuchen … Komm! Wir gehen zu den anderen zurück und berichten, was geschehen ist.“

Sie streckt ihr die Hand entgegen. Eine Antwort auf diese Geste ist zweideutig zu verstehen. Zum einen das schlichte Aufhelfen aus einer kauernden Situation und zum anderen das ergreifen der hilfreichen Hand in Zeiten der Not in der Gewissheit, dass man nicht allein ist.

Wir schaffen das Delia, sei gewiss! Sagt sie in Gedanken zu sich selbst.

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Azinas Gedanken

Der Schatz in greifbarer Nähe

Delia konnte den wilden Löwen in dieser Nacht nicht bändigen. Natürlich hatte sie das auch nicht vor. Besänftigen ja aber bändigen nein. Sie mochte ihren Kalkarib so voller Feuer und Leidenschaft. Darauf achtend in dieser Nacht etwas ruhiger und somit rücksichtsvoller den anderen Gruppenmitgliedern zu sein, gaben sie sich ihrem Liebesspiel hin.

Später in der Nacht lag die Hexe in den Armen ihres Wüstensohnes, welcher soeben glücklich und zufrieden eingeschlafen war. Nun war nichts mehr da, was ihre Gedanken ablenkte und so war Delia gezwungen an die Träume zu denken. In den letzten Nächten kamen stets die Träume zu ihr. So befürchtete sie, dass es auch in dieser Nacht wieder geschehen mag. So sehr Kalkarib sie auch beschützen wollte, dagegen konnte er nichts tun. Dies war ihre Aufgabe, ihr Schicksal dem sie sich stellen musste. So sprach sie in Gedanken ein Stoßgebet zur schönen Göttin und dankte ihr für ihre Zeichen und Beistand. In der Hoffnung mit dem Glauben und nicht nur dem Glauben an die Zwölfe die Träume besser bestreiten zu können. Je näher sie dem Ziel kamen, desto eindringlicher wurden die Träume. Würden sie enden sobald sie am Ziel waren? Sobald der Fluch des Schatzes aufgehoben wurde? Was war mit Nehazet? Er spielte eine zentrale Rolle in ihrem letzten Traum. Hoffentlich wurden diese Bilder nicht in die Wahrheit des derischen Lebens getragen. Doch etwas Lebensfreude lag auch in diesem Fluch. Sieghelm war so aufgeregt und neugierig wie ein kleines Kind. Delia war sehr erfreut ihren guten Freund auch auf diese Art und Weise erleben zu können und nicht immer nur als disziplinierten Hauptmann.

Neben ihr drückte sich Kalkarib etwas enger an Delia und raunte etwas in ihr Ohr, das sie nicht verstand. Sie wollte schon nachfragen, doch dann viel ihr ein, dass er bereits schlief. Sie war jede Nacht in seinen Träumen, sagte er zu ihr und „In meinem Traum bist Du eine anständige Frau.“ Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Sie wusste genau, dass er sie allzu anständig auch nicht wollte. Sie streichelte über seinen Arm und schlief ein.

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