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Mara

Nachruf

Boronsrad

Mara Tannenhaus

Tsatag: Unbekannt

Borontag: 24. Firun 1029 BF

Verstorben im Kerker des Magistrat in Winhall – Albernia

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Boronsrad

Bermhoin G. R. Ui Niamad

Tsatag: 27. Travia 1003 BF

Borontag: 24. Firun 1029 BF

Verstorben im Magistrat in Winhall – Albernia

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Maras Ende

Einsam und allein saß Mara Tannhaus in ihrer Zelle. Ihre Gedanken verweilten bei ihren Freunden und der kommenden Gerichtsverhandlung. Hier zu warten fühlte sich für die Jobornerin wie die Ewigkeit an. Obwohl sie dank des Ritter Primus bessere Nahrung bekam und es Ihr an nicht vielen mangelte.

Im Flur hörte sie gedämpfte Stimmen. Irgendwer kam zu ihrer Zelle. Mal wieder eine Befragung oder ein freundliches Gesicht, vielleicht sollte auch die Gerichtsverhandlung beginnen? Die Zellentür öffnete sich und Mara erschrak. Vor Ihr stand einer der Gardisten. Er war schwer verletzt und blutete. Sofort sprang Mara auf „Bei den Zwölfen! Was ist passiert? Kommt her ich versorge Eure Wunden so gut ich kann. Hektisch und voller Sorge wollte Mara aus den Decken etwas improvisieren als der Gardist vor ihr stand… etwas zu nah. Vor Schreck weiteten sich Maras Augen, als sie den Schmerz unterhalb des linken Rippenbogens bemerkte. Was passierte hier? Sie wollte doch nur helfen.

Dunkelheit umfing sie und sie flog auf den Schwingen eines mächtigen Raben über ein endloses Meer. „Der Herr hat Dich zu sich gerufen“ ertönte die tiefe Stimme des Raben. „Deine Freunde haben alles versucht. Doch die verschworene Gemeinschaft war zu mächtig. Doch sei gewiss sie bekommen ihre gerechte Strafe. Seine Hochwürden Nerziss würde bereits von mir zum Herren des Todes gebracht, da er in Ungnade viel. Doch sorgt Euch nicht Mara wir sind gleich da. Ja ich weiß Ihr seit müde und ich verspreche Euch, Ihr könnt bald sehr lange schlafen. Mara tätschelte das Gefieder des Raben und ihre letzten Gedanken waren bei ihren Freunden. Dabei erschien es ihr so, als würde Bermhoin auf einem anderen Raben in einiger Entfernung neben ihr fliegen und Ihr fröhlich zuwinken. Sie erwiderte den Gruß und lächelte freundlich.

So flog die Hebamme Mara Tannhaus, getragen von Golgari und begleitet von Bermhoin über das Nirgendmeer, dem Vergessen entgegen.

Komm in die Armee, haben sie gesagt.

Als Mara so im Heim der Seehoffs saß und der Magd beim hektischen verteilen von Primeln und eisernen Nägeln zusah, da war sie doch schon recht amüsiert. Es war eigentlich ein guter Tag. Firl würde bald lernen mit den Händen zu reden und der Rest der Helden auch. Somit konnten sie alle zusammen „reden“. Darauf freute sich Mara sehr. Sie konnte heute auch schon mehrfach Bernhoim als Fee begutachten. Ach eigentlich war es doch ein guter Tag. Bis auf die Tatsache, dass Rondrigo fast ums Leben gekommen war. Warum mussten sich Krieger nur immer und überall duellieren. Nur weil einer eine andere Nase hatte, nicht so adelig war oder nur das falsche Wappen trug. Aimos hatte absolut recht! Daran gab es keine Ehre. Viele Meilen von hier kämpften tapfere Männer und Frauen gegen die Dämonenhorden von Borbarads Jüngern und hier rieben sich die kampfähigen Männer selbst auf. Was für ein Unsinn. Warum kämpften sie nicht alle zusammen gegen die Dämonen? Selbst Mara hatte in diesen schweren Zeiten das Angebot bekommen mit zu kämpfen. Der hohe Herr hatte vorhin gesagt „Komm zur Armee“. darüber hatte sie noch nie nachgedacht. Als Feldscherer in der Armee zu dienen. Ihr Traum war es bisher eine eigene Praxis zu eröffen, bzw. die Praxis „Maras Rose“ in Joborn zu übernehmen, nachdem sie einige Zeit durch die Lande gereist war. Doch wenn sie der Armee beitrat, dann konnte sie so viel Gutes tun, so vielen Menschen helfen und außerdem würde sie dafür auch noch gut bezahlt werden.

Hierfür war der Unterricht von Ludevico wahrhaft goldwert gewesen. Dem hohen Herren gegenüber hatte Mara das erste Mal in ihrem Leben eine Abrechnung erstellt. 34D und 16S waren die Kosten, um Rondrigos Leben zu retten. Der hohe Herr war sehr spendabel und gab Mara 40D dafür. Nun besaß sie über 60 D, ob sie damit so reich wie Bernhoim war? Auf jeden Fall wollte sie sich damit ein Pferd und einen kleinen Karren kaufen. Gerade groß genug für das Gepäck, sich selbst und einen Verwundeten. Einen Karren, den man mit den Zeltplanen zu einem gemütlichen Nachtlager machen konnte. Vielleicht wollte ja einer der Händler oder der Bauern hier ihr ja einen Karren und ein Pferd verkaufen.

Bernhoims „Nein! So laufe ich auf keinen Fall mehrere Tage rum!“ lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Gefährten und auf die Fee Berwina.

Sein und Schein

Kalt viel der Schnee auf Mara. Die Hebamme war auf dem Weg zurück von der Kräuterfrau, der sie am nächsten Tag den Drachenschlund verkaufen wollte. Sie schlenderte durch die leicht verschneiten Straßen Winhalls und ließ ihre Gedanken kreisen. Diese Erfahrung im Rahjasschoß waren… zwiespaltig. Einerseits genoss sie trotz ihrer großen Scham die Dienste ihres wundervollen, novadischen Liebhabers und andererseits waren es halt nur Dienste. Sie spürte durch ihre Empathie, dass er sie zwar auch sehr anziehend fand und das alles auch sehr genoss… doch die Gefühle der er offen zeigte… die waren übertrieben und nur gespielt. Als die Jobornerin nach den Dienstleistungen ihre Zeche bezahlte und durch den Raum blickte, da flossen viele Gefühle und Stimmungen auf sie ein… und fast alles war eine Illusion. Natürlich war dies ein Teil der Dienstleistungen, aber das bemerkte bewusst niemand… niemand außer Mara. Sie schwelgte noch ein wenige in den angenehmeren Erinnerungen als sie so durch die Straßen schritt. Dennoch drängten sich immer noch die widersprüchlichen Emotionen auf. So schwor sich Mara, dass sie derlei Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen würde. Das könnte sie sich selbst und auch nicht den Bediensteten antun.

Sie zog ihren Mantel enger um sich und erfreute sich an der Wärme. Fast so warm wie die starken und feurigen Umarmungen des Novadi. Sie würde sich zwar nicht mehr in solche Dienste begeben, aber hatte mehr Gefallen an den Männern gefunden. Selbst wenn in ihrer Welt Mara Tannhaus, niemals einen Mann einfach so ansprechen oder gar verführen würde. Sie verstand einfach nicht was die Männer an ihr fanden und oft leuchtende Blicke zuwarfen. Sie war doch nur Mara, die Joborner Heilerin und Hebamme.

Weiter… immer weiter…

Die Helden verließen den Bargelterhof und zogen weiter gen Winhall. Von dort aus sollte es dann nach Nostria gehen. Mara, die junge Joborner Heilerin und Hebamme, hing auf dem Weg fort vom Hof ihren Gedanken nach. Was war alles passiert in der kurzen Zeit? Sie hatten Fabelwesen getroffen. Wassergeister, Troll und Kobold. Sie hatten eine Familie wieder zusammen geführt und trotzdem dafür gesorgt, dass der Kobold besänftigt war.

Tja doch was hatten sie verloren? Ihr Kind… Ihr kleine, liebes Goblinkins namens Kurgan. Sie hatte dieses Wesen in ihr Herz geschlossen. Doch die wahren Eltern, sein Volk verlangten es wieder. Für einige wenige Tage war sie Mutter. Mara hoffte dem Kind würde es gut ergehen.

Rondrigo hatte sie auch verloren… Er ertrug das Kind nicht. Das war für sie Grund genug nicht weiter mit ihm eine Partnerschaft zu führen. Wie könne er denn dann erst ein gemeinsames Kind ertragen? Es war zu spät darüber nach zu denken. Sie würde einen anderen Mann finden müssen.

Nun ja etwas Gutes blieb noch: Ludevico. Mara verstand sich immer besser mit diesem unbekannten. Er war es der es schaffte dass die Heilerin ihren Wert erkannte. Sie wusste nun was sie für ihre Dienste nehmen konnte und so würde sie ein angehmes und ehrliches Leben führen können.

Stolz erhobenen Hauptes schritt Mara voran. Dem Abenteuer und Vard’Han entgegen. Sie hatten versprochen ihn zu retten. Das waren sie Orestas schuldig. Was danach kommen mag war ohne Belang. Die Götter würden ihre Schritte schon leiten.

Er hat mich verlassen…

*Er hat mich verlassen…* immer wieder ging Mara dieser Satz durch den Kopf, als sie auf dem Rückweg zum Hof der Familie Bargelter waren. Erst vorletzte Nacht hatte er ohne eine Begründung zu sagen sich aus ihrem gemeinsamen Zimmer entfernt, mit einem missbilligendem Blick auf Kurgan. Er wünschte Mara zwar noch eine gute Nacht, aber der Hebamme war klar, dass es nur eine leere Floskel war. Ihre empathischen Sinne verrieten ihr Rondrigos Ablehnung oder bildete sie sich das nur ein? Mara war ganz allein, nur Kurgan das Rotpelzkind war ihr nun geblieben. Schockiert und zu tiefst verletzt von Rondrigos Verhalten sank sie auf das Bett. Unfähig zu irgendeinem Gedanken lies sie ihren Tränen freien Lauf und konzentrierte sich auf den kleinen Rotpelz der sie aus ihren Armen heraus anlächelte. Am Morgen danach und auch an jedem weiterem Tag entzog sich Mara ihm wann immer sie konnte. Stets bemüht sich nicht anmerken zu lassen wie verletzt sie war. Die Reise zum Troll, dessen Pflege, Bernhoims Verletzung, Ludovicos Krankheit, Aimos Geschichten und den Firls Entschlüsselungsversuche ihres magisch versiegelten Tagebuchs, nahm sie nur durch einen nebligen Schleier war.

Nun knapp zwei Tage später lüftete sich dieser Schleier der Trauer und gestatte der Jobornerin das erste Mal wieder klare Gedanken zu fassen. Sie hatte sich in ihm getäuscht. Wie konnte Rondrigo nur bei dem ersten Anzeichen von Schwierigkeiten davonlaufen? Natürlich wollte sie Kurgan aufziehen und beschützen, wenn auch nur für kurze Zeit. Solange bis die Mutter des kleinen gefunden wurde. Wie würde er denn erst reagieren wenn sie selbst ein Kind von ihm empfangen würde, wenn sie schwanger ging oder ein Kind aufzog? Würde er dann auch weglaufen? Hierüber war sich Mara sicher! Somit war er nicht der Vater ihrer Kinder und letztlich auch nicht ihr Mann. Dieser Erkenntnis schmerzte sie sehr. Die schmerzliche Wahrheit, dass Rondrigo so war wie es ihre Mutter und auch Tante Regina ihr sagten. So wie viele andere Männer… Vielleicht waren Ihr die Götter hold nun eines Tages würde sie den Mann finden, welcher der Vater ihrer Kinder sein konnte. Bis dahin würde sie weiter auf die traditionelle Wanderschaft gehen, die seit je her den Abschluss für jeden Heiler darstellte.

Als die Gruppe eine kurze Rast zur Mittagszeit einlegte entschuldigte sich Mara mit dem Vorwand noch etwas aus dem Wald besorgen zu müssen, etwas für ihre Kräuter. Es würde nicht lange dauern. Sollte Ihr jemand gefolgt sein oder sehr gute Ohren haben hätte jener das folgende Lied von ihr hören können, welches sie leise für sich sang, um eine Abschluss zu finden.

Hier der Link zur Musik

„Die donnernden Wellen rufen mich nach Hause, heim zu dir
Das Pochen des Meeres ruft mich nach Hause, heim zu dir.

In einer dunklen Winternacht
an den Ufern des Thuransees
hörte ich deine Stimme
Deine Augen tanzten das Lied
Deine Hände spielten die Melodie
Es war ein Traum von mir.

Wir ließen die Musik hinter uns und der Tanz ging weiter
während wir uns wegstahlen in unsere Arme
Wir rochen das Wasser, spürte den Wind in den Haaren.
Wochen später stahlst Du Dich von mir.

Plötzlich wusste ich, dass du gehen musst
Deine Welt war nicht die meine, das sagten mir deine Augen
Genau dort fühlte die Kreuzwege unserer Schicksale
Und ich fragte mich, warum.

Als ich meinen Blick auf Mühlbach wendete
kam eine Vision über mich,
von donnernden Hufen und Flügelschlagen
in den Wolken am Himmel.

Während Du dich zum Gehen wandtest, hörte ich dich meinen Namen rufen.
Du warst wie ein Vogel in einem Käfig, der seine Flügel ausbreitet zu fliegen.
„Die alten Wege sind verloren“ hast du gesungen, als du flogst.
Und ich fragte mich, warum.

Die donnernden Wellen rufen mich nach Hause, heim zu dir
Das pochende Meer ruft mich nach Hause, heim zu dir.“

(Originaltext und Musik von Loreena McKennitt – The Old Ways)

Inständig hoffte Mara, dass trotz der gescheiterten Beziehung eine weitere und gute Freundschaft mit Rondrigo noch möglich war. Immerhin hatten sie einiges zusammen erlebt und durchlitten. Außerdem war er der erste Mann der sie berührte und ihr die Unschuld nahm. Er würde immer einen Platz in ihrem Herzen haben, ob sie Freunde blieben oder nicht.

Muttergefühle

Goblin Child2Auf dem Weg zur Mine trug Mara den kleinen Rotpelzsäugling dicht an ihrem Körper. Es war zwar nicht das schönste Kind und vielleicht auch nicht das schlauste. Dennoch war es ein kleines zerbrechliches Wesen, welches ihre Hilfe brauchte. In der jungen Heilerin wurden Gefühle wach, welche sie noch nie so tief fühlte.

*Irgendwie ist er schon niedlich. Wie ruhig er schläft und selbst die kleinen Hauer wirken niedlich. Ich hoffe meine Kenntnisse bei Menschenkindern kann ich auch auf dieses Rotpelzkind anwenden. Mögen Travia, Peraine und Tsa mir hold sein.*

Kurz zuckte das kleine Wesen es schien zu träumen. Ein kleiner krächzender Laut entfuhr seiner Kehle.

*hm… es ist frisch gewickelt und auch genährt. Vielleicht träumt er nur. Ach kleiner Kurgan… aus Dir wird einst ein stolzer Krieger werden, das spüre ich. Ihr Götter lasst die anderen und gerade Rondrigo mich dieses Kind behalten. Auch wenn ich hoffe eines Tages auch ein eigenes Kind zur Welt zu bringen. Ein Kind von Rondrigo… Sollte dieser Mensch dann ein Junge sein werde ich ihn Orestas nennen.

Doch zuerst gilt es diesem kleinen Geschöpf einen guten Start ins Leben zu geben. Ach kleiner Kurgan. Was wirst Du nur eines Tages über mich denken?*

So setzten die Heilerin und ihre Gefährten ihren Weg fort. Träumend lag Kurgan der Rotpelz in den behütenden Armen Maras.

Bei den Elfen

Weit war der Tag schon fortgeschirtten und stille lag über dem Heim der Elfen. Kein Blatt bewegte sich im Wind und kein Tier schien einen Laut von sich zu geben. Maras Kopf ruhte auf einem alten, blutbefleckten Baumstumpf, ihre Hände auf dem Rücken gebunden. Ein Elf stand hoch über ihr und erhob, fließend und langsam sein Schwert. Der tapfere Junge Firl  versuchte sich dem Griff zweier Elfen zu entwinden, um der Heilerin zu Hilfe zu eilen. Sie wirkten nicht einmal als müssten sie sich anstrengen ihn zu halten. Mutig, aber vergebens waren seine Mühen. Maras Ende schien besiegelt, diesmal würde niemand ihr zur Hilfe eilen können.

Da füllte eine Stimme die Stille sie sang von Schmerz, Liebe und der bitte nie vergessen zu werden.

Hier die Melodie da zu —> klick mich <—

„Als der dunkle Wald vor mir unterging
Und alle Wege zuwuchsen
Als die Priester des Hochmuts sagten, es gibt keinen anderen Weg
Pflegte ich meine Sorgen aus Stein

Ich habe nicht geglaubt, weil ich nicht sehen konnte
Obwohl du zu mir kamst in jener Nacht
Als das Erwachen für immer verloren schien
Zeigtest du mir deine Liebe im Licht der Sterne

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich

Dann erhob sich der Berg vor mir
Am tiefen Brunnen der Begierde
Aus der Quelle der Vergebung
Jenseits von Eis und Feuer

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich

Obwohl wir diesen Weg der Demut gemein haben, allein
Wie zerbrechlich ist das Herz
Oh gib diesen wackligen Füßen Flügel zum Fliegen
Um das Antlitz der Sterne zu berühren

Hauche Leben in dieses schwache Herz
Lüfte diesen sterblichen Schleier der Angst
Nimm diese zerfallenen Hoffnungen, getränkt mit Tränen
Wir werden über diese irdischen Sorgen hinauswachsen

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich
Bitte erinnere dich an mich
Bitte erinnere dich an mich“

Es war Maras Stimme die den Elfenwald erfüllte, während ihr Gesicht tränennass im Licht der untergehenden Sonne glänzte. Alle blieben still stehen. Der elfische Henker ließ sein Schwert herniederfahren… und zerschnitt die Fesseln, welche Mara banden. Firl entriss sich dem Griff seiner Bewacher und stürzte auf Mara zu um sich schützend über sie zu stellen. Doch niemand der Elfen wollte der jungen Frau ein Haar mehr krümmen.

Elfen

Mara wollte am Morgen nur nach den Pferden sehen, um dann mit Rondrigo und ihren Freunden das Frühstück einzunehmen. Doch dann kam alles anders. Die junge Heilerin betrat die Stallung und erstarrte. Vor ihr standen vier Elfen. Mara hatte noch nie Elfen gesehen. Die Sagengestallten wirkten etwas fehlplatziert in dem alten von Menschen geschaffenen Bauwerk. Mara hatte gedacht, dass wenn sie jemals Elfen sehen würde, dann in einem Wald, auf einer vom Mond beschienenen Lichtung oder so. Doch nun standen die vier vor ihr, mit der Körperhaltung gefährlicher Raubtiere. Dennoch spürte sie keinen Hass oder Aggression. Die Gefühle die von den Elfen auf sie zuströmten fühlten sich wie das ruhige fließen eines Flusses an. Gleichmut und Harmonie mit gespannter Erwartung und Neugier. Einer der Elfen fesselte gerade den Stallburschen an einen Pfeiler. Während ein anderer auf Mara zuglitt.

„Suilad adaneth“ Es schien Mara als würde das Wesen mit zwei Stimmen gleichzeitig zu ihr sprechen, so melodisch waren die Worte. Sie verstand ihren Sinn nicht, aber vernahm keine Bedrohung. Der Elf legte seinen Kopf leicht schief, wie ein Vogel der etwas interessantes mustert „Ihr seit besonders Menschenfrau“ Mara wusste nicht was der Elf meinte und blieb wie angewurzelt stehen. Der Elf mussterte sie weiterhin. Eine der anderen Elfen rief ihm etwas zu und er nickte kaum merklich. „Werdet Ihr uns begleiten? Wenn nicht werden wir einen anderen Menschen mit uns nehmen. Als Pfand für unsere entführten Geschwister. Der stumme Junge hat sich für den gefesselten Jungen eingetauscht“ Mit diesen Worten deutet er von dem Stallburschen zu Firl, der neben den Elfen steht und sie mit großen Augen mustert. Auf die Frage des Elfen hin nickt Mara nur und stellt sich zu Firl.

Die beiden Geißeln werden von den Elfen aus dem Stall geführt hinein in das Dickicht des Waldes. Einen letzten Blick wirft Mara auf das Gasthaus, wo Rondrigo wohl auf sie wartet…

Raus aus Thurana

Während Rondrigo sich noch seiner Waffenpflege widmet schlägt Mara ihr verzaubertes Tagebuch auf. Flüsternd haucht sie das Kennwort in die Seiten des Buches. Sofort beginnt die Magie zu wirken und enthüllt den Inhalt. Immernoch erstaunt betrachtet die Heilerin das Wirken von Orestas Magie. Dann greift sie zu ihrem Stift, um in geschwungener Schrift ihren nächsten Eintrag zu verfassen.

„So schön die Festspiele und auch die Wirtshäuser in Thurana auch seien mögen… Die Ereignisse des letzten Tages verderben mir jeden weiteren Aufenthalt in dieser Stadt. Das man auf die Einwohner kaum zählen kann, wenn es um das mutige Eingreifen geht, das war zu erwarten. Doch, dass sich auch die Stadtwache nicht auf den Straßen blicken lässt und kaum auf Rufe reagiert, ist mehr als erbärmlich. Nur in den Armen der Kirche der Donnernden haben wir Hilfe und Zuflucht gefunden. … und bei einem Anhänger ihres Sohnes Kor… Aimos von Hammerfall. Jener entschloss sich am morgigen Tage mit uns zu reisen. Weiter Vard’han hinter her. Irgendwann müssen wir ihn ja finden. Der arme Orestas… er muss vor Sorge um seinen Bruder gar vergehen…

Nach all dem wundere ich mich was das Schicksal mit uns vor hat und auf welche wundersamen Wege wir noch weiter wandeln werden.“

Nachdenklich blickt sie noch einmal auf die verfassten Zeilen und schließt dann ihr Tagebuch. Aus dem Bett heraus blickt sie noch einmal durch den Raum. Alles ist bereit für den Aufbruch. Mara dreht sich zu Rondrigo, um in seinen Armen den sicheren Schlaf zu finden.

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