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Monatsarchive: August 2010

Eine lange Nacht in Ferdok

Der gestrige Abend und die darauffolgende Nacht waren recht ungewöhnlich, milde ausgedrückt. Zuerst beschlossen meine Gefährten sich Zutritt zu einem gewissen Lagerhaus zu verschaffen, ich hielt mich großzügig zurück (dankenswerter weise half mir dieses mal die Tatsache der „Erwählung“ durch Travia, ganz davon abgesehen das ich meine akademische Karriere nicht durch so eine profane Tat verhindern wollte). Ich war in Gedanken eher damit beschäftigt einige der letzten Erlebnisse in meinem Geiste zu sortieren um sie bald niederzulegen (wenn ich nur dazu kommen würde, die meisten Arbeiten sind noch nicht einmal ansatzweise fertig, ich werde von Spichbrecher bei nächster Gelegenheit darauf ansprechen, er möge mir doch zu Zwecken der Sicherheit der Baronie jene Person überstellen die schon in den Ruinen der Akademie, halbwegs, brauchbare Übersetzungen anfertigte Pedro Lausbau oder so ähnlich hieß er, denke ich).

Nun wo war ich, ach ja in der Nacht machten wir uns, gut beleuchtet, ich in meiner Reiserobe mit Überwurf, von Spichbrecher in seinem Wappenrock und mit Kettengeflecht behütet sowie saba Belima und di Castellani beide in dunkle Tücher gehüllt, auf den Weg. Von Spichbrecher und ich warteten vor einem Lagerhaus und unterhielten uns etwas, dabei fragte er mich doch tatsächlich ob ich nicht etwas praktisches Verzaubern könnte, das fehlt ihm jetzt erst ein, wäre ich früher darauf angesprochen wurden, so hätte ich entsprechende Ideen und Thaumatursome vorbereiten können. So blieb mir nur die Zeit für einen Applicatus welchen ich an einem hölzernen Stab, mit geringem Durchmesser, band und an diesen flocht ich einen Silentium Cantus. Irgendwann verschwand von Spichbrecher in der Dunkelheit und ließ mich alleine vor dem Lagerhaus zurück, gut zwei Wachleute standen noch vor dem Lager. Ich begab mich also zu diesen und begann ein ausführliches und tiefschürfendes Gespräch mit Ihnen, zumindest wollte ich das gerade als eine der Wachen schreiend das weite suchte (diese barbarischen Sitten werde ich nie verstehen), die zweite Wache war danach durchgehend stumm (ob ich was falsches gesagt habe) und das bei einem so brisanten Thema wie dem Auschluss der Olporter Akademie aus der Großen Grauen Gilde des Geistes (und das nur weil sie ihre Ergebnisse nicht teilen wollten und sich dem Codex Albyricus verwehrten). Rückblickend betrachtet war es ein ziemlich angeregter Monolog (als ich ging fielen der Wache gerade die Augen zu, unerhört bei so einem Thema einzuschlafen). Was meine Gefährten in der Zeit erlebt haben, neugierig wäre ich schon es zu erfahren aber wahrscheinlich nicht allzu glücklich.

Glaubensprüfung

Schwere Schritte waren aus Sieghelms Zimmer zu vernehmen, immer wieder marschierte er auf und ab, die Hände zu Fäusten geballt und streng hinter seinem Rücken verschränkt, darüber grübelnd wie man weiter vorgehen sollte – die Praiosscheibe war schon seit vielen Stunden unter gegangen und Boron hatte Ferdok in seinem festen Griff.

“Bei Famerlor, wieso hab ich mich nur dazu überreden lassen das Schild hierher zu bringen … “ schnaufte Sieghelm und starrte dabei auf die Dielen des fensterlosen Zimmers. “… Hätte ich doch nur darauf bestanden es in den Praiostempel bringen zu lassen, wie soll ich gegenüber dem Praiosdiener nur Begründen das ich es zu dieser Dame gebracht habe wenn ich doch in Göttlicher Mission gehandelt habe – das widerspricht sich doch!” wütend stampfte Sieghelm auf, irgendwie war er Sauer, jedoch auf sich selbst, denn er schuldete der jungen Adeligen aus dem Land der Ersten Sonne etwas, immerhin hatte sie ihm erst vor kurzem das Leben gerettet und wie konnte er ihr da die Bitte abschlagen das Schild zuerst hierher zu bringen. “Die Tempel des Götterfürsten sind des Nachts verschlossen, also konnte ich das Praiosschild gar nicht dorthin bringen – ja – das klingt plausibel.” Sieghelm redete mit sich selbst, doch seine Begründung wirkte noch nichtmal für ihn selbst allzu Überzeugend als er die Worte aussprach. “Ach hol mich doch der Söldner der Niederhöllen.” fluchte er und ließ sich auf der Kante des Bettes nieder das man extra für ihn in das Zimmer bringen ließ, er fingerte nach seinem eisernen Rondraamulett und umschloss es mit seiner kräftigen Hand. “Sturmherrin, steh mir bei in dieser schweren Zeit – lass mich nicht verzagen und gib mir Kraft dies zu überstehen – ich erbitte deine Hilfe, gib mir die nötige Ausdauer Standhaft zu bleiben und den Glauben richtig gehandelt zu haben.” Seine Hand umschloß das Amulett ganz fest, so als könnte er die Kraft die er benötogte aus dem Amulett heraus pressen um die er bei seinem Stoßgebet seine Göttin bat. Anschließend schnaufte der Junker wieder missmutig, am liebsten hätte er sein Schwert gezogen und etwas damit entzwei geschlagen, doch seine Disziplin und der feste Glaube daran das der Verlust der Selbstkontrolle der erste Schritt in die Niederhöllen war, verhinderten dies. Also tat er was er immer tat wenn sich der Frust in ihm angestaut hatte, er kramte sein Waffenpflegeset hervor und säuberte und Schliff, seine in letzterzeit zu oft unbenutzten Schwerter, dies würde ihn beruhigen – hoffte er.

Enttarnt

Verdammter Mist! Wie konnte das nur passieren? Jetzt liege ich hier in einer Kammer im Anwesen der Frau Tamerlein und harre der Dinge. Es hätte so glatt gehen können. Sieghelm ist einfach nicht geschaffen für so etwas. So langsam fangen die Rondragefälligen an, mir auf die Nerven zu gehen. Immer nur deren Ehre, Ehre, Ehre. Und das teils zu sehr ungünstigen Zeitpunkten. Bei denen setzt scheinbar in bestimmten Situationen der gesunde Menschenverstand komplett aus.

Vorhin wieder: als wir in das Lagerhaus einbrachen, hatten wir uns gut vorbereitet, keiner sollte uns erkennen. Wir waren vermummt und unerkennbar. Und was macht Sieghelm? Er marschiert seelenruhig auf die Arbeiter zu, stellt sich erstmal vor und verlangt Ergebung. Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Jungs so schnell ergeben, immerhin waren sie zu viert und er allein. Hm, mag wohl an meinem beeindruckenden Auftritt liegen, als ich den einen Flüchtigen mit zwei Streichen zu Boden schickte. Ja, so muss es sein. Hoffe er übersteht das, es tut mir leid. Aber ich hatte ihn gewarnt weiterzulaufen.

Jedenfalls haben wir das Schild. Erst wollte Sieghelm es zum Praiostempel bringen. Glücklicher weise konnte ich ihn davon überzeugen, es stattdessen der Frau Tamerlein zu übergeben. Eine Vorahnung, über Ihren möglichen Vergeltungschlag lässt mich erschauern. Damit ist unser Auftrag erfüllt und ich hoffe, dass die Hohe Dame für unseren Schutz sorgen kann.

Ich werde mit Nicolo und Nehazet besprechen, dass wir Sieghelm endlich in seine Schranken weisen, das geht so nicht weiter. Ansonsten sehe keinen Grund, weiter mit ihm zu arbeiten. Zu Kreuze soll er kriechen für diese Aktion.

Und ab sofort werde ich solche geheimen Sachen selbst in die Hand nehmen. Aber schaffe ich das? Bei aller Stärke Firuns bin ich doch gering im Angesicht der starken kräftigen Männer. Ich muss noch viel stärker und schneller werden.

Hach, ich muss mich ablenken. Wo sind die Übungstexte von Nehazet? Ah da.

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Gedanken der Azina

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