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Monatsarchive: August 2016

Gastfreundschaft

Azina sitzt an ihrem Feuer vor dem Warnturm mitten in den Trollzacken und starrt in die Flammen. Elfenbein hat sein noch blutverschmiertes Maul in ihren Schoß gelegt. In Gedanken versunken krault sie ihm hinter den Ohren, während das Bärenfleisch am Stock vor sich hin brutzelt.

Es scheint, als habe ich die letzten zwei Tage verschlafen. Wie konnte mir die Veränderung von Kalkarib entgehen? Nun ja, er hat sehr viel gebetet. Sehr viel. Und des nächtens war Delia bei ihm und hat wer weiß was mit ihm getrieben. Sie haben nun noch etwas gemeinsam. Sie tragen beide dämonisches Wirken in sich. Sie sind beide eine Gefahr für alle. Kalkarib noch mehr als sie.

Er denkt, er sei hier Gast. Ich denke, er steht unter Arrest! Zumindest bis Nehazet eine Lösung für das Problem hat. Ich hoffe, er arbeitet fieberhaft daran. Nicht, dass es uns wieder in die Stadt zieht. Nein. Aber ich habe Garnan ein Versprechen gegeben. Und das will ich halten. Muss ich halten.

Und wenn er gastfreundlich hätte sein wollen, so hätte er nach meiner ersten freundlichen Aufforderung sein Lager abbauen und nicht seinen Besitzanspruch auf das Bett unterstreichen sollen, wie er es getan hat, in dem er seelenruhig seinen Teppich dort verstaute. Gastfreundschaft heißt, für andere auf etwas verzichten. Habe ich ihnen nicht selbstlos das warme Zimmer für die Nächte überlassen? Er selbst verzichtet auf nichts. Er bekommt alles was er braucht, ohne etwas zu tun. Essen, Kleidung, ein Bett, Zeit und meine Wache. Wer wäre zur Stelle gewesen, hätte sich etwas aus ihm gelöst. Wer hätte ihm geholfen? Niemand. Er wäre allein. Er wäre womöglich schon längst tot, wäre ich nicht bei ihm geblieben.

Ich habe nicht übel Lust auf ihn zu fluchen, diesem armseligen Wurm.

Was er sich einbildet so mit mir zu sprechen? Antwortet nicht direkt auf meine Bitten, verweigert den Disput. Ignoriert mich einfach. Mistkerl. Hat sich kein Stück geändert. Immer noch der gleiche Emporkömmling! Man sollte meinen, er wäre nun ein wenig demütiger. Jetzt wo wir ihn gleich zweimal aus unendlichen Qualen befreit haben. Aber nein. Nicht der Herr mit seinem Wasserkännchen.

Noch dazu ist er hoch gefährlich! Ich hätte ihn und das lila Geschwür in ihm sofort töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte! Es ist ein Privileg noch am Leben zu sein! Und nun das. So dankt man für das Leben, das einem geschenkt!

Und doch … wer  bin ich, dass ich über Tod und Leben zu entscheiden hätte? Er scheint zumindest stabil zu sein. Ich gebe mich geschlagen. Sieghelm kennt die Situation und weiß, in welcher Gefahr er sich befindet. Und offenbar ist es ihm gleich. So soll es auch mir sein. Nur werde ich keinen Finger mehr für den Sohn der Wüste krumm machen. Soll der Dämon doch seine Eier zermalmen!

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Azinas Gedanken

Das letzte Mahl?

In solchen Gedanken war Nehazet vertieft als es plötzlich an seiner Zimmertüre klopfte, wie sich herausstellte hatte sich Nehazets Experiment etwas verselbstständigt, leider nicht in einem interessanten rahmen, wie das es beispielsweise plötzlich intelligent geworden und durch die Gegend gekrochen wäre, nein es war wohl dabei gewesen sich aromatisch bemerkbar zu machen, anscheinend, wie sich herausstellte, funktionierte Mathematik nur eingeschränkt in spezifische Richtungen was diesen Bereich betrifft, toll eine weitere Sache, welche in den diversen Büchern nicht erwähnt wurde…

Die Hinweise von Jane waren durchaus hilfreich, aber auch ermüdend, verstärkten sie doch primär Nehazets Wahrnehmung davon, das die Personen, welche für das Einheitenmischmasch verantwortlich waren in kein Alchemistisches Laboratorium gelassen werden sollten.

Wobei der Hinweis das mit Prise nicht die Schiffsladung gemeint war, war schon hilfreich, zumal es nach der Nachfrage, welcher Begriff von den Thorwalern benutzt wurde nun auch dazu führte das er zwei neue Thorwalsche Begriffe kannte, hmm wie viele Worte wohl in der Thorwalschen Sprache existieren?

Nehazets domestisches Experiment, war, trotz allem, erstaunlicherweise genießbar, im weitesten Sinne des Wortes, sicher es war eine fragwürdige Kombination verschiedenster Kulinarischer Quellen, da es den anschein hatte als wäre jede Küche Aventuriens, bis auf die Tulamidische, vertreten gewesen und neben dem Einheitenmissverständnis kamm halt noch das kleine Problem der Kochstelle hinzu, also eine Kombination, welche eigentlich in einer waren Katastrophe hätte enden sollen, es aber nicht tat. Gut es war, etwas, versalzen (ob Travia das mit dem Skeptizismus meinte?, vermutlich nicht es war ja keine Suppe), hatte durch die Kombination der unterschiedlichen Quellen eine faszinierende Konsistenz, aber abgesehen davon, war es genießbar.

Was natürlich zu der frage führte warum? Eventuell wäre es interessant weitere Experimente in der Richtung zu unternehmen um festzustellen, ob dies einfach nur eine Kombination ausgleichender Faktoren war oder ob dies an einer metaphysichen Verknüpfung Travias Domänen und Aspekte mit Nehazetswesen zu tun hatte?

Nur wie, das einfachste wäre vermutlich, wie bei den Messerspitzen für eine entsprechend große Vergleichsmenge zu sorgen, ganz dem Gesetz der großen Zahlen folgen, doch wo das bei den Messerspitzen noch vergleichsweise einfach wäre, in dem beispielsweise bei jedem Schmied in Aventurien 10000 Messer geordert werden, könnte ja nicht so lange dauern, ich meine so ein Messer ist ja nicht sonderlich groß, um diese dann zu vermessen und dadurch das durschnittliche aventurische Messer zu erhalten um von diesem dann auf die Messerspitze des besagten Messers zu schließen. Würde es bei den Kochversuchen bei Nehazet bleiben, um auf eine zufriedenstellende Größe zu kommen würde er wohl nichts mehr anderes machen als vermeintlich katastrophale Kombinationen kochend zuzubereiten.

Wodurch dieses Experiment nicht über die Gedankenphase hinaus kamm und es vorerst wohl bei Nehazets letztem zubereitetem Mahl verbleiben würde, gab es doch noch das eine oder andere Projekt das aktuell, etwas, wichtiger war…

Am nächsten Tag, es war der 13. Phex 1026 (etc), erschien dann auch noch der nächste geladene Gast, welcher noch nicht angekündigt war auf arkanem Wege, es handelte sich dabei um die Erzprätorin ter Winkel (ter, güldenländischer Namenszusatz?), welche nach kurzer arkaner Visitation ihres Ankunftspunktes, im Rabenturm, erstens, wie zu erwarten war, mittels Magie (genauer gesagt einem Gildenmagischen Transversalis Thaumatursom, Signatur X[X = Unbekanntes Individuum]Y[Y = Vorraussichtlich Gegegnwärtige arkane Struktur]Z[Z = Gildenmagischen Ursprungs] 3459 [3459=fortlaufende Nummerierung, welche kompliziert wird durch einen fehlenden gesamt derischen, die diversen Globulen überspannenden nunja Gesamtindex arkaner Wirker und Phänomene, hmm wäre vielleicht auch ein interessantes Gebiet für später], der Cantus Effectionis war ein äußerst gelungen modifizierter Transversalis, unter anderem mit einer stark erweiterten Reichweite, als herausragendstes Merkmal, wobei die Zielort Modifikation ebenfalls faszinierend war), zweitens war sie selbst arkan begabt, der Signatur nach (nach obigen Schlüssel wäre dies dann XYZ 3460) ebenfalls Gildenmagischen Ursprungs.

Als weiteres Projekt zeichnet sich die arkane Aufbesserung (oder Ausbesserung) von Sieghelms Behausung ab, nach dem Licht in der Bibliothek, und der Unzuverlässigkeit des Fallgatters letztens, gäbe es nun auch noch die Tür zum Rabenturm, hmm, was wohl notwendig wäre um die Burg zum fliegen zu bringen? Ich meine es würde viele unserer Probleme lösen und wäre bestimmt auch recht Traviagefällig, wenn wir soetwas wie ein fliegendes Heim hätten (wobei mir die Architektur dafür nicht wirklich gefällt, aber irgendetwas ist ja immer)…

Vielleicht etwas für Skrupellose Magier?

Entnervt schritt Nehazet von seinem „Experimentierareal“, Kochstelle wollte er es nicht nennen und er verbat sich auch das es von anderen so genannt wurde, schon alleine, weil es mit Kochen nicht viel zu tun hatte, also abgesehen von dem erwärmen von Flüssigkeiten über einer Wärmequelle in einem Gefäß, in das andere Ingredenzien getan werden…

Alles begann mit einem, vermutlich, harmlos gemeinten Kommentar von Seiten eines Teiles des Hohen Ehepaares, eins führte zum anderen und hier war er nun, nachdem er sich querbelesen hatte (also eher die Einträge überflogen hatte, aber so kompliziert konnte das ja nicht sein) in diversen Kochbüchern, welche er in der Bibliothek gefunden hatte.

Doch die Probleme begannen schon bei den Mengenangaben, beispielsweise war von Prisen die Rede, was Schiffsladungen damit zutun hatten entzog sich allerdings Nehazet Verständnis, konnte er sich doch dunkel daran erinnern, etwas von Prisen vor Jahrzehnten mal in den Sagen eines Tulamidischen Schifffahrers gelesen zu haben. Auch die Verwendunge von Messerspitzen und diversen Löffeln war nicht schlüssig, zumindest hatte er noch kein Rezept mit Gabeln gefunden.

Er war schon kurz davor zu überlegen ob es nicht sinnvoll wäre Messer und Löffel aus dem gewünschten Material zu formen, wobei dies nur bei den Löffeln wirklich hilfreich wäre, bei den Messern stellte sich nach wie vor die Frage, was eine Messerspitze sei, vielleicht könnte er die durchschnittliche Spitze eines Messers bestimmen?

So mühte sich Nehazet durch ein Feld, mit dem er sich nicht wirklich beschäftigen wollte, zumal nicht zu diesem Zeitpunkt, gab es doch noch so viele andere, wichtigere Dinge zu vollrichten, vorbereiten und umzusetzen…

Wobei, nach all den Schereien, welche sich durch diese unlogischen und unpraktischen Einheiten ergeben hatte, war er doch versucht, auf seine Liste immer weiter wachsender Projekte noch einen Folianten für den Skrupellosen Magus zu setzen – Ein logisches Einheitenvergleichswerk, für Alchimie und andere Häusliche Anwendungen oder dergliechen…

Doch zurück zu dem Auslöser dieses Exkurses in, was auch es war, es begann alles damit das neben erwarteten Gästen auch unerwarteterweise die geladenen Traviageweihten schon eintrafen.

Besagte Traviageweihte hatten ein Artefakt ihrer Kirche dabei einen heiligen Kessel, welcher die hungernden Speisen konnte, interesannterweise auf die gleiche Art, durch ein warmes Mahl, wie von Nehazet schon vorgeschlagen, nur das er dazu die Materie einiger Bäume hatte umwandeln lassen, aber das Prinzip der Sättigung durch Speise war ähnlich genug.

Um dies umzusetzen wurde auf dem Vorplatz begonnen eine Suppe zuzubereiten, wo viele Mithalfen, unter anderem auch Nehazet, nachdem sich da schon einige Probleme bezüglich der unpraktisch benannten Einheiten herausstellten, fand sich schließlich etwas, wozu ein langstudierte und überaus brilianter Magus, Erwählter von Travia und Herr über sein eigenes Land genau die richtigen Qualifikationen besaß, nämlich zum zupfen von Basilikum…

Aber wenigstens zupfte er es perfekt, was auch immer das genau heißen mag…

Die Suppe war schmackhaft und Nehazet konnte eine kleine Pobe zur späteren alchimistischen Analyse beiseite schaffen.

Anschließend half er noch beim wiederaufbau der Zelte, welche für das Kochen auf dem Platz abgebaut werden mussten, es erschien ihm einfach das richtige zu sein, er hatte dabei allerdings auch schon einige Ideen wie solche Bauten effizienteer ab- und aufzubauen wären.

Danach folgte Delias, beinahe quasi nicht wirklich authentischer Tulamidischer Empfang mitsamt entsprechender Atmosphäre für den eigentlich erwarteten Gast…

Es war zum Kopfschütteln, was aber eher an dem Material vor Ort und nicht an Delias Versuchen lag es zu improvisieren ohne das korrekte Handwerkszeug, nunja zur Hand zu haben…

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