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Monatsarchive: Mai 2013

Wieder daheim

Endlich war sie wieder zu Hause. Die Hexe Delia blickte auf das kleine Dorf hinab, als sie an dem Fenster ihres Ziummers im Gasthaus stand.

„Heimat… endlich bin ich wieder zu Hause. Ich hoffe meine Freunde fühlen sich hier wohl. Bei Luna, Azina und Jane hege ich da keine Bedenken, nur Sieghelm macht mir etwas Sorgen. Seine Vorurteile könnten ihm im Wege stehen, wenn er in Kontakt mit den anderen Geschwistern tritt. Mit der Dorfbevölkerung wird er sicherlich keine Probleme haben. Vorallem nicht mit Leomar und Espe. Die beiden sind ähnlich rondragefällig wie der Hauptmann. Ach die kleine Espe, schön und groß ist sie gewordern. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich sie als Neugeborenes in den Armen halten durfte. Damals als ihre Mutter mich fragte, ob ich nicht ihre Patin werden könne. Schön zu sehen, dass sich Leomar gut um sie kümmert. Ich denke sie wird in dem Jahr in dem ich auf Reisen war sich ganz ihrer Kriegerausbildung hingegeben haben. Vielleicht kann ich morgen mit ihr einmal sprechen.“

Delia trat von dem Fenster zurück und setzte sich auf das Bett, in den Händen hielt sie Kalkaribs Waqqif. Ihre Gedanken weilten bei ihrem Wüstensohn. Seufzend legte sie den Dolch neben ihr Kopfkissen. Kalkaribs „kleine Scharte“ zog ihre Bettdecke ein wenig enger um sich und glitt in einen ruhigen Schlaf.

Parallel dazu – eine Geschichte der Geschicke I

— als Malzan Daske —

Ab 21. Travia 1026 n. BF

Ungesehen verschwindet er in der khunchomer Menschenmenge. Seine Kameraden Jane Peddersen, Sieghelm von Spichbrecher, Delia und Nehazet ibn Tulachim lässt er sich zusammensammelnd am Hafen zurück. Er sieht sich nicht um. Keine Träne des Abschieds verlässt seine starren Augen. “Nein Leute. Es ist zu gefährlich für euch mit mir gesehen zu werden. Ihr seid tapfere und aufrechte Frauen und Männer. Ihr verdient die Unbescholtenheit. Ich habe Großes vor und ihr währt nur eine Last für mich. Euer Gerechtigkeitswahn gereicht Praios zur Ehre. Ich aber bediene mich Phexens Pfaden.“ denkt er sich während er zum nächstbesten Gasthaus schlendert.

Zum Drachentöter. Eine recht heruntergekommene Spelunke direkt am Hafen. Der Wirt Tuluf ibn Taref schenkt ihm auf Anfrage ein Garetisches Helles ein. Provokativ stellt er sich mit seinem Bier mit dem Rücken zum Tresen und begutachtet das Gesindel. Bereit jederzeit seinen Dolch zu ziehen, ein paar Kehlen durchzuschneiden und zu verschwinden, sollte ihm einer ungemütlich werden. Er hält Ausschau nach passendem Material. Einer unterbelichteten Kontaktperson zum Khunchomer Untergrund. Und er findet einen, der von den anderen mit Jamarl angesprochen wird. Sie reden über belanglose Angelegenheiten, wie die Brüste der Frauen auf dem Markt, die geradezu zum Stehlen einladen, und spielen irgendein Kartenspiel. Er bestellt noch ein Bier und wartet ab. Vom Wirt weiß er, dass die Männer oft hier herkommen, um ihren „Verdienst“ zu versaufen. Harmlose Strolche nennt er sie. Interessant.

Malzan drückt Tuluf einige Münzen in die Hand und geht auf sein Zimmer ein Stockwerk höher und überdenkt seine Situation. Sein tulamidisch ist sehr schlecht. Er nimmt sich vor, es zunächst so schnell wie möglich zu verbessern, um hier zu Recht zu finden. Er verbringt die nächsten Tage damit sich in der Stadt und vor allem auf dem Basar umzuschauen und alle Eindrücke aufzunehmen, Gassen zu erkunden und nach Nützlichem Ausschau zu halten. Bei einer guten Gelegenheit stielt er zur Stadt passende unauffällige Kleidung. Dank seiner herausragenden Anpassungsfähigkeiten gelingt es ihm schnell sich zu Recht zu finden.

Irgendwann wagt er sich an den Münzhändler, den er bereits vor einigen Tagen ausgemacht hat. Er möchte die Münzen aus der Krypta versilbern oder besser gesagt, vergolden. Ärgerlich ist, dass bereits Fräulein Peddersen da war und ihre geschenkten Münzen verkauft hat, sodass Malzan nur noch einen Bruchteil des ehemaligen Wertes annehmen muss. “Argh! So viel Mühe umsonst, ich hätte sie ihr stehlen sollen!“ flucht er innerlich. Aber dennoch kann er seine Barschaft erheblich aufbessern. Nicht, dass es ihm irgendwie an etwas mangeln würde. Aber so kann er seiner zweitliebsten Beschäftigung nachgehen: Geld ausgeben! Er spendiert Lokalrunden in verschiedenen Tavernen, kauft sich wertvolle Duftöle und Speisen, nimmt die Dienste der exklusiven Freudenhäuser in Anspruch und spendet den Bedürftigen. Als sich seine Barschaft langsam dem Ende neigt, beschließt er Jamarl in gebrochenen tulamidisch anzusprechen und seine Dienste anzubieten. Überzeugen konnte er ihn, als er ihm eröffnete, dass er wisse, wo sich ihr Versteck befindet, zu dem sie in der Nacht trunken torkeln. Dass er sie nicht verraten habe, sei Beweis genug für seine … Gesinnung. Misstrauisch, aber zufriedengestellt, darf er die Bande begleiten.

Als sie in dem Versteck ankommen bemerkt er schnell, dass zwei Gefangene vor Ort sind. Für sie soll Lösegeld erpresst werden, das am nächsten Tag bezahlt würde. Um die Aktion nicht zu gefährden, wird Malzan, der sich inzwischen Hanert Groti nennt, angewiesen doch im Schlafsaal zu warten, bis die Sache beendet ist. Am Abend des nächsten Tages streiten sich die Strolche gerade über die Verteilung der Beute, als die Geräusche abrupt verstummen. Alarmiert schaut er aus dem Schlafsaal und findet seine neuen Kameraden erstarrt im Hauptraum stehen. Vom Südeingang hört er Geräusche und zögert keine Sekunde. “Tut mir Leid Leute, Phex sei euch hold.“ Und schleicht am Rande der Wand entlang zum anderen Ausgang. Keinen Augenblick zu früh, denn sogleich betritt eine wohlbekannte Gruppe von Helden den Hauptraum und überwältigt die Schurken. Malzan hat genug gesehen und verschwindet aus der Kanalisation.

Nach diesem Fiasko entscheidet er sich, seine Vorgehensweise zu ändern. Zunächst sucht er sich ein geeignetes Versteck. Er muss lange danach suchen. Ganz Khunchom scheint bereits belegt zu sein. Das anhaltende Gauklerfest mit seinen vielen Feiernden erschwert die Suche nach einem geeigneten leeren Platz zusätzlich. Doch er wird schließlich fündig und richtet sich ein. Von nun an unternimmt er kleinere Raubzüge am Tage, indem er in der Menschenmenge die Kaufleute bestielt. Nebenbei holt er weitere Erkundungen ein, die er nutzt, um nachts in Villen und Anwesen einzubrechen und kostbare Gegenstände zu rauben. Normalerweise nimmt er lediglich, was er zum Leben benötigt, aber er sucht die Herausforderung und einen Sinn in seinem Leben. Ewig wird er sich hier sowieso nicht aufhalten. Er hat noch mehrere offene Rechnungen in Gareth zu begleichen. Doch dafür muss er noch viel trainieren und das tut er.

Die geraubten Wertgegenstände verbirgt er einige Tage lang in seinem Versteck und bringt sie anschließend zurück zu ihren Besitzern. Das beschert ihm innerhalb kürzester Zeit einen gemischten Ruf in ganz Khunchom überall wird über den mysteriösen Dieb gesprochen. Er selbst schürt bei seinen Einkäufen die Gerüchte noch zusätzlich. Sowohl Stadtgarde als auch Untergrund sind auf der Suche nach ihm, um ihn entweder zu verhaften oder zu Diensten zu machen. Malzan genießt das gefährliche Spiel. Bis eines Tages etwas Unerwartetes geschah.

Eine ungewöhnliche Begegnung

Es war schon seit einigen Stunden dunkel als Lunaluo endlich ihren Entschluß gefasst hatte, Sie werde die Nacht draußen im Barun-Ulah verbringen und nicht in diesem kleinen Zuber, es war wie als würde der Fluss nach Ihr rufen, Ihr ganzer Leib und ihr Geist sehnte sich nach dem kühlen dem befreienden Nass des mächtigen Stromes der sich durch Aranien ergoss. Sie war ein Wesen des Meeres und obwohl es ihr möglich war hier zu ruhen, so gab es doch angenehmere Quellen der Erholung für Sie, was musste Sie nicht alles bislang auf ihrer Queste, ihre geliebte Mutter zu finden erdulden, Fässer, Brunnen, Feldtümpel und mehr, wie verlockend erschien Ihr da der Barun-Ulah. So begab es sich das Sie ihre Sachen packte und den Zuber verließ um sich nach draußen zu begeben, Sie fand ihren Weg, wie der Fluss sich den seinen sucht. Dabei streifte Luna durch den Wald am Rande des Dorfes bis Sie am Ziel ihrer kleinen Reise angekommen war. Schnell entledigte Sich die junge Neckerin ihres Gewandes und sprang in die Fluten. Das belebende Wasser in jeder Pore ihres Körpers spürend tauchte Sie nach einiger Zeit wieder auf um ihr Gewand ebenfalls im Wasser zu tränken, denn Sie würde nur bis zur Dämmerung hier bleiben, wollte Sie doch nicht ihre Freunde in Angst ob ihrer plötzlichen Abwesenheit versetzen. Luna ließ sich in dem Strom eine Weile treiben und schwamm dann wieder zurück. Sie Schwamm schließlich etwas weiter und ließ sich von dort aus zurück treiben. Als nach oben aufblickte ins Firmament wurde Sie der Sterne gewahr und Sie begann ein altes Lied, das Sie in ihrer Kindheit gehört hatte, was sich irgendwo in den tiefen ihrer Erinnerungen versteckt hatte zu singen, nachdem Sie ihr Lied beendet hatte rann ihr eine Träne das Gesicht hinunter, ob der alten Erinnerungen. Erst jetzt wurde Sie der Geräusche die aus dem Wald kammen gewahr, ein einzelner alter Tulamide im Schein eines kleinen Lichtes trat aus dem Wald. Gehüllt in schlichten Gewändern, auf einen Stab gestützt, mit einer ledernen Umhängetasche die von Kräutern gefüllt war trat er an das Ufer zu der jungen Neckerin und sprach mit ruhiger Stimme. „Wahrlich eine schöne Nacht, oder Geschöpf Efferds? Ah wo sind meine Manieren, oh Ihr wunderschönste aller Seerosen, mein Name ist Lechmin ai Battuhzen, ein Kräuterkundiger und Reisender, ich komme schon seit Jahren in diese und andere Wälder um das Wachstum von Sumus Gaben zu beobachten und nutzbringend anzuwenden.“

Luna war schlicht überrascht von dieser nächtlichen Begegnung und erwiederte zögernd nach einiger Zeit:“ Freut mich euch kennen zu lernen Lechmin, ich bin Lunaluo Saari Tuadh Gwenlian von Quell und ja es ist wahrlich eine schöne Nacht, das widerspiegeln der Sterne am Firmament auf der fließenden Oberfläche des Barun-Ulah bildet einen schönen Kontrast zu der dunklen Umgebung.“

Lechmin der sich mittlerweile hingesetzt hatte und seine Lichtquelle, ein kleines Stück Holz mit verschiedenen sehr komplexen Schriftzeichen, die an das Tulamidische erinnerten aber unlängst komplizierter waren, dessen Linien in einem warmen Orange leuchteten. „Lunaluo, ein ungewöhnlicher Name, für ein ungewöhnliches Individuum“, merkte der alte Tulamide aus seinen grauen Augen an, während ein lächeln unter seinem grauen Bart erkenntlich war.

„Nun Lechmin, klingt aber auch nicht sehr tulamidisch, oder?“ Fragte die junge Druidin, aus dem Wasser. „Nein, nicht wirklich, aber das hängt vielleicht damit zusammen, das es kein tulamidischer Name ist? Nun was ist von einem Kind das zwischen den Welten verschiedener Kulturen aufwuchs auch zu erwarten, da passt kein gewöhnlicher Name mehr, so wie das auch bei euch der Fall ist. Denn wenn ich mich recht erinnere, befinden sich Namen aus drei verschiedenen Kulturen in eurem Namen, oder?“ Erklang, freundlich aber doch etwas heiter die Erwiderung Lechmins auf Lunas Frage.

„Damit habt Ihr schon recht, als jemand der weit gereist ist könnt ihr mir eventuell helfen?“ Fragte nun tapfer die junge Druidin, den alten Herren. „Ihr sucht nach jemanden, oder, eure Mutter würde ich vermuten?“

Wieder überrascht und doch davon überzeugt nun endlich etwas zum verbleib ihrer Mutter zu erfahren, bejahte Sie es beinahe schon stürmisch, während der alte Tulamide gelassen wie ein Stein blieb, „ja, aber woher wisst ihr das“, wollte die junge Druidin überschwenglich wissen? „Nun wie ich schon sagte, ich reise viel und erfahre dabei auch viel über Sumus Geschöpfe, unter anderem hörte ich von einem Wesen aus dem Volke der Necker das nach seiner Mutter suchte, da ich hier noch nie auf einen aus eurem Volke gestoßen bin, ging ich davon aus, als ih euer Lied hörte, das Ihr ein und dieselbe Person seit, was ja nun bewiesen wäre. Was nun eure Mutter betrifft, so kann ich euch leider nicht allzu viel mitteilen, außer das ihr in Khunchom hilfe finden werdet, auch wenn es andere hilfe ist als die Ihr euch erhofft habt und auch das Gespräch mit Isaria solltet Ihr abwarten.“

Sie redeten noch lange und tranken dabei auch den ein oder anderen Tee und tauschten Geschichten miteinander aus, kurz bevor es anfing zu dämmern verabschiedete sich Lechmin von Luna und murmelte bei erblicken der ersten Anzeichen der Dämmerung, was für Luna kaum noch zu hören war, „Endlich geht die Sonne auf, die Finsternis lässt mir immer noch, nach all den Götterläufen, einen kalten Schauer über den Rücken laufen, dankenswerter Weise habe ich mehr als eine Methode um Licht zu machen.“

Nachdem Lechmin nicht mehr zu sehen und zu hören war, stieg Luna aus dem kalten Nass und fing an sich anzukleiden. Im Schein der ersten Lichtstrahlen fand Sie schnell den Weg zurück ins Dorf.

Eine kleine Jagd

Ein hübsches Dörfchen dieses Mathab. Vor allem die Häuser um die Bäume sehen interessant aus. Ob hier Elfen wohnen oder die Häuse von Elfischer Bauweise inspiriert wurden? Zumindest liegt das Dorf mitten im Wald. Das gefällt mir gut. Hier lässt es sich bestimmt wunderbar leben. Ich sehe schon, die anderen gehen ins Gasthaus; da werden sie in Sicherheit sein. Nun kann ich mich in Ruhe hier umsehen. Noch etwa drei Stunden bis es dunkel wird, also ausreichend Zeit, um eine kleine Pirsch zu wagen.

Azina pfeift einmal kräftig und signalisiert Adaque und Bakkus den Beginn der Jagd. Vorsichtig schleicht die junge Jägerin durch den Wald zu dessen Randgebiet und hält Ausschau nach kleiner Beute. Nachdem sie sich orientiert und mit der Umgebung vertraut gemacht hat, findet sie mit Leichtigkeit die hiesigen Wildwechsel und folgt ihnen zu einem Kaninchenbau. Sie schaut sich sorgfältig um und wirft Adaque kräftig in die Luft. Er kreist ein paar Mal lautlos über der offenen Feldfläche und stößt mit einem schrillen Schrei steil nach unten. Seine scharfen Krallen bohren sich in das ahnungslose Kaninchen und halten es fest. Aufgefordert von seiner Herrin rennt Bakkus zu der überwältigten Beute. Die Aranierin schaut dem kleinen Showkampf zwischen dem Blaufalken und dem schwarzen Nivesischen Steppenhund einen Augenblick zu. Ein verstohlenes Lächeln umspielt dabei ihre Lippen. Ein weiterer Pfiff ertönt und Adaque erhebt sich anmutig in die Luft. Sanft lässt er sich auf den ausgestreckten Arm der Tierbändigerin nieder und empfängt seine Belohnung, während Bakkus das Kaninchen zu ihr trägt. Stumm vollzieht sie den Jagdritus, Ehrt die Beute und dankt für das Opfer.

Vielen Dank, kleines Wesen. Möge deine Seele in Firuns Jagdgründe eingehen und dort Vollkommenheit vorfinden.

„Kommt meine Freunde, gehen wir zurück. Ein Festmahl erwartet uns.“

Vor dem kleinen knisternden Feuer am Rande des Dorfes hängt das Kaninchen an einem Stock. Sorgfältig wendet sie es bis Bakkus dem wunderbaren Duft kaum noch widerstehen kann. Das grob abgezogene Fell liegt unverarbeitet daneben auf dem Boden. Kritisch mustert Azina den Pelz.

Welch Schande es verkommen zu lassen. Das kann man doch bestimmt besser abziehen und nutzen. „Hier Kleiner, nimm die Vorderläufe.“ *ratsch* Delia hat vorhin etwas von einer Jägerin namens Fiona gesagt. *kau* Ich werde sie morgen in aller Früh aufsuchen und um Rat fragen. „Hier Adaque, du hast es dir verdient!“ Vielleicht zeigt sie mir ein paar Dinge in Sachen Beutenverarbeitung. Eine Einnahmequelle ist wichtig, um unser Überleben zu sichern.

Nun sollten wir versuchen ein wenig zu schlafen. Wer weiß, was morgen alles passiert. Welche Überraschung Delia und Isaria für uns bereithalten. „Komm her Bakkus, die Nächte sind kühl.“

Im Licht der Sterne sieht Azina, noch bevor ihr die Augen zufallen, wie die inzwischen allzu bekannte gestreifte Katze durch das ruhige Dorf zum Gasthaus schleicht und in einer Nische hineinschlüpft.

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Azinas Gedanken

Depesche an Professor Davidio Berlinghân

An: Professor Davidio Berlinghân, Zwölfgöttliche und Kaiserlich-Bosparanische Hohe Schule der Wissenschaften und Lehren der zwölfgöttlichen Lande, Nandus-Schule, Fakultät der Sprachwissenschaft, Institut der Geschichtswissenschaften, Abteilung der Nördlichen Landen, Methumis

 

Sehr geehrter Herr Professor Berlinghân,

 

im Jahre 1025 BF schrieb ich bei ihnen einmal eine Commentatio über sagenhafte Orte in den Regionen Andergast’s und Nostria’s. Die zahlreichen Disputationes mit ihnen und Seiner Hochwürden Alexandrian Bergamotte über die Possibilitas einer Lokalisierung des Perlmutt-Tempels im Thuransee sind mir noch in allerbester Memoratio.

Nun ergab sich vor wenigen Tagen eine andere gar famose Superoccupara. Tief in den Wäldern Nostrias stieß ich auf die Reliqiae der Stadt Thunata. Sie können sich vorstellen, welche Agitatio mich ergriff. Beiligend zu diesem Scriptium, in dem ich ihnen einen Consummatio über meine Agnitiones gebe, liegt eine von mir angefertigte Pictura, die ihnen einen schnellen Überblick verschaffen soll. Ich kann mir vorstellen, dass sie meine Versiones schwer glaubhaft empfinden werden, doch habe ich Apodixis und Testis. Doch nun zu meinen Agnities:

 

Die Legenden über Thunata mögen erst mit ihrem Untergang um 850 BF beginnen, doch der Grund beginnt schon gegen 623 BF. Zu dieser Zeit hat ein Elfen-Vampier den Posten des Hohepriesters der Göttin Travia an sich gerissen. Wie meine Funde zeigen auf geheime Weise und nicht öffentlich. Ein verwirrender Gedanke, dass niemand in der Stadt in den folgenden 200 Götterläufen etwas davon mitbekommen haben soll. Zu irgendeinem Zeitpunkt in diese Spanne – ich vermute jedoch erst ab ungefähr 830 BF – begann man unter dem Tempel der Großen Mutter, wo sich ein geheimes Höhlensystem befindet, entführte Elfen zu opfern, vermutlich als Nahrungsquelle des Vampiers. Zu diesem Zeitpunkt muss schon die uns bekannte Magierin Regina sich in Thunata niedergelassen haben. Die oben erwähnte Pictura ist von ihrem Turm aus angefertigt worden, daher ist dieser nicht auf der Skizze verzeichnet. In den Jahren um 850 BF muss der Herrin Travia das dämonische Handeln in ihrem Haus zu viel geworden sein.

Die folgenden Ereignisse sind mir leider nur unzulänglich bekannt und sind nur rekonstruiert.

Die Große Mutter scheint ein Raum-Portal geöffnet zu haben, eventuell sogar ein Zeit-Portal. Aus diesem, im Travia-Tempel befindlich, strömten ihr ergebene Krieger, eines mir unbekannten Volkes. Der ganze Stamm scheint den Kriegern gefolgt zu sein. Diese töteten die gesamte Bevölkerung, mit Ausnahme der unschuldigen Regina, die Forschungen über den Stamm anstellte. Im Folgenden möchte ich, der Magierin folgend, diesen als “Neanderthaler” bezeichnen. Die Neanderthaler scheinen eine Kreuzung aus humanoiden Wesen – Menschen gar – und Affen zu sein. Seltsamer Weise sprechen sie eine Abart des Orkischen, ohne physonomisch mit diesen sich zu ähneln. Es ist an dieser Stelle dringend zu erwähnen, dass die Neanderthaler kulturschaffend sind! Die Magierin meint in ihnen eine Art “Vormensch” zu sehen, eine Hypothese, die ich nicht so unterstützen möchte, da sie der Götterlehre widerspricht. Trotzdem verdient es dieses Volk näher untersucht zu werden. In den etwa 180 Götterläufen seit ihrem Erscheinen scheinen sich die Neanderthaler nicht wirklich weiterentwickelt zu haben. Sie besitzen jedoch eine große Gottesfürchtigkeit – sie kennen alle 12 Götter – vor allem der Großen Mutter gegenüber. Sie sind ein grundsätzlich friedliches Volk, das in einer matrilinearen Hierachie zu leben scheint.

Sollten sie und ihre Abteilung an einer Näheren Erforschung interessiert sein, so bitte ich sie mir eine Antwort zukommen zu lassen. Da ich mich weiterhin in den andergast-nostrischen Wäldern aufhalte sollten sie diese Antwort an Admiral Rateral XIII Sanin zu Havena zukommen lassen, er kennt am ehestens meine Aufenthaltsorte.

 

Ich verbleibe mit ergebenen Grüßen

Ihr Bermhoin Guileagh Rwadh Ui Niamad, Absolvent der Tsa-Schule zur Universität zu Methumis, Edler des Albernischen Königshofes

Briefwechsel mit Aedha Ni Llud Ui Niamad

Seid gegrüßt Mutter,

 

leider erst heute merke ich, dass zu viele Tage vergangen sind, seid dem ihr das letzte Mal von mir hörtet. Wobei ich nicht weiß, wie viel ihr über mich durch andere Quellen erfahren habt, allen voran durch Onkel Thernonlli. Die Worte die gesprochen wurden bei unserer letzten Zusammenkunft, sie schmerzen noch immer, doch heute, da schmerzt es mich mehr, dass ich euch, geliebte Mutter, mit strafte durch mein langes Schweigen. Ich weiß, dass das Leben, das zu führen ich mich entschloss, meinem Vater nie wirklich zusagte und dass vorallem nach dem Tod seines geliebten Sohnes, meinem Bruder, er mich gerne als Soldaten sähe, aber der bin ich nicht. Oder vielleicht doch? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr erfahren haben werdet, dass ich vor einiger Zeit Havena gen Firun verlassen habe. Seid ich Albernia verließ, kreuzte vieles meinen Weg. Einige Menschen lernte ich sehr zu schätzen, andere weniger. Und ich vermute, ich hoffe gar, wenn mein Vater wüsste, wie viel Blut an meinen Händen klebt und wie vielen Menschen, Freunden, ich das Leben rettete und auch, wie oft ich mich schon in Boron’s Hallen wähnte, er würde anders über mich denken. Doch all das, das nicht in einen einfachen Brief passt, ist nicht der Grund für diesen.

 

Ich habe vor zwei Tagen einen Menschen verloren, den ich geliebt hatte wie zuvor noch niemanden. Orestas war sein Name und er war oberflächlich gesehen mein Leibmagier, doch schon bei unserem ersten Zusammentreffen im herrschaftlichen Hause des Admirals Sanin spürten wir beide Rahjas Atem in unseren Herzen. Er ist nicht mehr bei mir, gestern ließen wir ihn sich an den Tisch der Großen Mutter sich setzen. Doch nicht nur einmal, nein gleich zweimal straften mich die Götter mit seinem Tod, die genauen Umstände erspare ich dir. Doch wichtig scheint mir für dein Wissen, dass ich bei seinem ersten Tod bereit war mein Leben für das seine zu geben – erfolglos, wie du siehst.

Desweiteren möchte ich dich, und auch die Familie, darüber in Kenntnis setzen, dass ich für mich den Traviabund eingegangen bin – einer der beiden guldenen Ringe steckt an meinem Finger, der zweite in seinem Grab. Nein, kein Priester segnete diesen Bund und auch mein Gatte – gewöhn dich bitte an diese Formulierung – wusste vor seinem Tod nichts von seinem Glück, denn die Ringe fand ich in seinem Nachlass. Mir ist bewusst, dass ihr den Bund nicht akzeptieren werdet. Dies müsst ihr auch nicht.

Ich weiß nicht, wann und ob wir uns wiedersehen werden Mutter. Zu viele Möglichkeiten gingen mir in den letzten zwei Tagen durch den Kopf. Ich weiß noch nicht, ob ich weitermache wie bisher, ob ich versuche in einem Tempel der Jungen Göttin die Weihe zu erlangen, ob ich zurück nach Methumis gehe oder ewig durch die Wildnis streifen möchte, sollte ich mich entscheiden, ich werde euch informieren.

Bis dahin gehabt euch wohl geliebte Mutter.

Bermhoin

 

Noch nicht abgesendet – voraussichtlich aus Winhall | geschrieben am 11. Firun 1029 BF auf Reisen in Nostria  | Empfänger: Aedha Ni Llud Ui Niamad | Empfangsort: Burg Abagund/Albernia | Entfernung: ca. ??? Meilen | Versandart: ??? | Geschätzte Sendedauer: ca. ??? Tage | Geschätztes Empfangdatum: ??? 1029 BF

Götter und Helden Listen

So liebe Spieler ich habe mal Liste entwofen, in welcher sowohl Frevel als auch Wohltaten der Charaktere im Bezug auf die Götter festgehalten werden können. So als einfache Strichliste. Wenn genug „Karma“ angesammelt worden ist kann sich das rollenspieltechnisch positiv oder negativ auf die Charaktere auswirken, bzw. auf die Gunst der jeweiligen Götter. Wenn Ihr die Listen auch nutzen wollt, dann nur zu.

Götter und Helden Andergast

Götter und Helden Teehaus

Ich kann die Datein auch gerne als Excel Datei zur Verfügung stellen.

Eure Forumshexe

Die Geburt eines Namens

Spichbrecher-Wappen-WeißSieghelm ritt zusammen mit den anderen in Richtung Firun, mit jedem Schritt den sie taten, wurde die Luft reiner und wohlriechender, denn der Weg führte in das Kaiserreich – bald würde er dieses für ihn leidlich gewordene Land verlassen. Sieghelm war froh, denn bald würde er wieder darpatische Wiesen unter seinen Füßen spüren können. Die Heimat war nicht mehr weit. Doch vorher galt es einen Abstecher zu Delias Heimat zu machen. ‚Nur einen Tag Umweg‘ hieß es. ‚Was sollte schon groß passieren?‘ dachte sich der Krieger. Mit vor Stolz angeschwollener Brust und Rondras ehrbarem Schwert mit dem bosparanischen Namen ‚Custos tonitrus honoris‘ auf dem Rücken, würde sich nichts und niemand mehr freiwillig in Sieghelms Weg stellen.

Die letzten Tage waren denkwürdige Tage – Sieghelm war nicht nur Sieger der Turnei, sondern auch noch Empfänger des prächtigen Anderthalbhänders, welches von der Donnernden selbst nach Dere gesandt wurde um nun endlich in den Händen des tapferen Streiters gehalten zu werden. Auch wenn er den finalen Kampf gegen den Rondrageweihten verloren hatte, so war es dennoch ein guter und ehrvoller Zweikampf zu Ehren der streitenden Göttin. Sieghelm hatte ihr seinen Mut, seine Stärke und seinen schier unerschöpflichen Willen nach einem ehrvollem Kampf unter Beweis gestellt. Sein Geist war rein, er war bereit ihr Schwert und Schild auf Dere zu werden und so lange zu Kämpfen bis das der letzte Tropfen Blut in ihren Namen vergossen wurde. Junker Sieghelm Gilborn von Spichbrecher war bereit – neuer Mut floss durch seine kampfgestählten Muskeln – bereit sich jedem Gegner entgegenzustellen den die Diener des Bösen ihm wagten entgegen zu stellen. Mit dem Anderthalbhänder in der Hand und dem Mut von hundert Kriegern in den Adern würde er stets vorrangehen, Sieghelms Rolle in dieser Welt war gezeichnet, sein Schicksal geschrieben. Nun war es an der Zeit diesen Weg zu beschreiten und dabei Ruhm und Ehre zu mehren, doch nicht im Namen des Hauses Spichbrecher – sondern im Namen Rondras!

„Ich brauche einen neuen Namen … „ flüsterte Sieghelm seinem Dackel Pagol zu als die Reisegruppe Unterwegs eine Rast machte. Die Heimat von Delia sollte nur noch wenige Stunden entfernt sein. Sieghelm saß auf einem Stein und strich mit der Hand andächtig über die Klinge des Schwerts. Die anderen waren gerade zu sehr mit sich selbst beschäftigt um den Monolog des Kriegers mitzubekommen. Selbst Rondrian, der neue Waffenknecht des Herrn war gerade etwas Abseits mit der Waffenpflege beschäftig. Pagol schnüffelte an der Klinge. „Nein, nicht für das Schwert … Pagol.“ raunte er leise. „Für mich!“ Pagol sah etwas verwirrt zu seinem Herrchen auf und legte den Kopf schief. „Mit dem ‚Donnernden Wächter der Ehre‘ in meinen Händen, werde ich nicht mir oder meiner Familie, sondern der Leuin Ehre bringen, und das kann ich nur wenn ich einen Kampfnamen habe und den Namen Spichbrecher ablege …“ Sieghelm strich wieder über die Klinge und schloss die Augen. Seine Hände umschlossen dabei die Schneide, er erspürte seine innewohnende Kraft, sein loderndes Feuer und seine donnernde, bebende Stärke. Mit diesem Schwert würde er über all jene die es Wert waren wachsam sein, bis die Leuin beschloss ihn zu sich zu holen. Ein Geistesblitz durchzuckte ihn – das war es! Sein neuer Name, er würde ihn fortan tragen. Mit ihm würde er der Herrin Ruhm und Ehre bringen: Heute war er geboren, hier auf diesem kalten Stein irgendwo im Nirgendwo zwischen dem Beyrounat Baburin und dem Königreich Perricum. Sieghelm stand auf und ging zu seinem Pferd, es war noch früh den Namen seinen Gefährten mitzuteilen, denn er würde ihn nur im Gefecht annehmen – doch dafür war es noch nicht an der Zeit. „Wir gehen weiter.“ rief er seinen Gefährten zu, die sich sofort aufmachten ihr Gepäck zusammenzutragen. Was zurück blieb war ein in den Sand gekritzelter Name: DONNERWACHT

Bei den Elfen

Weit war der Tag schon fortgeschirtten und stille lag über dem Heim der Elfen. Kein Blatt bewegte sich im Wind und kein Tier schien einen Laut von sich zu geben. Maras Kopf ruhte auf einem alten, blutbefleckten Baumstumpf, ihre Hände auf dem Rücken gebunden. Ein Elf stand hoch über ihr und erhob, fließend und langsam sein Schwert. Der tapfere Junge Firl  versuchte sich dem Griff zweier Elfen zu entwinden, um der Heilerin zu Hilfe zu eilen. Sie wirkten nicht einmal als müssten sie sich anstrengen ihn zu halten. Mutig, aber vergebens waren seine Mühen. Maras Ende schien besiegelt, diesmal würde niemand ihr zur Hilfe eilen können.

Da füllte eine Stimme die Stille sie sang von Schmerz, Liebe und der bitte nie vergessen zu werden.

Hier die Melodie da zu —> klick mich <—

„Als der dunkle Wald vor mir unterging
Und alle Wege zuwuchsen
Als die Priester des Hochmuts sagten, es gibt keinen anderen Weg
Pflegte ich meine Sorgen aus Stein

Ich habe nicht geglaubt, weil ich nicht sehen konnte
Obwohl du zu mir kamst in jener Nacht
Als das Erwachen für immer verloren schien
Zeigtest du mir deine Liebe im Licht der Sterne

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich

Dann erhob sich der Berg vor mir
Am tiefen Brunnen der Begierde
Aus der Quelle der Vergebung
Jenseits von Eis und Feuer

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich

Obwohl wir diesen Weg der Demut gemein haben, allein
Wie zerbrechlich ist das Herz
Oh gib diesen wackligen Füßen Flügel zum Fliegen
Um das Antlitz der Sterne zu berühren

Hauche Leben in dieses schwache Herz
Lüfte diesen sterblichen Schleier der Angst
Nimm diese zerfallenen Hoffnungen, getränkt mit Tränen
Wir werden über diese irdischen Sorgen hinauswachsen

Richte deine Augen auf den Ozean
Richte deine Seele auf das Meer
Wenn die dunkle Nacht endlos scheint
Bitte erinnere dich an mich
Bitte erinnere dich an mich
Bitte erinnere dich an mich“

Es war Maras Stimme die den Elfenwald erfüllte, während ihr Gesicht tränennass im Licht der untergehenden Sonne glänzte. Alle blieben still stehen. Der elfische Henker ließ sein Schwert herniederfahren… und zerschnitt die Fesseln, welche Mara banden. Firl entriss sich dem Griff seiner Bewacher und stürzte auf Mara zu um sich schützend über sie zu stellen. Doch niemand der Elfen wollte der jungen Frau ein Haar mehr krümmen.

Lied über den Unabhänigkeitskampf Albernias

Dieses albernische Lied muss nach 1032 BF geschrieben worden sein. Der Autor ist unbekannt, es wird die Zukunft zeigen, ob es aus der Feder Bermhoins stammen kann.

(Es basiert auf der Melodie von „Scarborough Fair“, zumindest ungefähr^^)

 

Als wir kämpft’n für Albernia,

Nur die Freiheit unser Ziel war.

All die Zwölfe, sie waren uns hold,

Denn nur die Ehr, die war uns Sold.

 

Als wir stritten für Albernia,

Unsrer Kön’gin wir treu ergeb’n war’n.

All die Burgen und Heere war’n stark,

Sie war’n bereit für den ersten Tag.

 

Als wir fielen für Albernia,

Nur die List Waff‘ des Kaisers war.

All die Schlachten, wir schlug’n sie ehrhaft,

Doch uns Feind hatte nicht dies‘ Kraft.

 

Als wir starben für Albernia,

Unsre Toten bei der Leuin war’n.

All die Opfer, die wir hab’n gebracht,

werden uns bring’n von Nachfahr’n Acht.

 

(langsamer und mit gedämpfter Stimme)

Als wir siegten für Albernia,

Nur die Ehr noch unser Feind war.

All wofür wir kämpften und starben,

Sollt weithin in Kaisers Schoß darb’n.

 

(Die Melodie nur noch gesummt)

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