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Dranodan

Wenn ich doch nur wüsste…

Es war abends. Irgendwo im Wald in der Nähe der Straße zwischen Andergast und Thurana. Eine kleine Lichtung. Ein Zelt darauf, ein brennendes Lagerfeuer davor. An diesem sitzt ein junger Mann, ihm zu Füßen sein Hund. Man kann ihn seufzen hören: „Ach Firwulf mein lieber. Was machen wir nur hier? Wenn ich doch nur wüsste warum ich in Thurana war. Ich wollte doch möglichst viel Zeit in Andergast verbringen, in der Hoffnung Harika wiederzusehen. Ach Firwi, warum versetzt mir die Erinnerung an sie ein Stich im Herzen? Ach wenn ich doch nur wüsste was geschehen ist. Aber bis dahin bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mir wie jeden Abend mein Leben in Erinnerung zu rufen: Mein Name ist Dranodan Firunbold!“

Zwischen den Eichen

(Gepostet für Christoph)

Dranodan war kaum fünf Schritt dem Goblinpfad gefolgt, als er ein nur allzu bekanntes kurzes Kläffen hörte. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte er sich um. Hinter ihm stand schwanzwedelnd Firwulf.

“Firwi mein lieber! Ach wie schön dich hier zu sehen”, sagte Danodan halblaut, hockte sich hin und nahm Firwulf in den Arm. “Du machst das immer richtig, sobald Gefahr droht verkriechst du dich in dem nächstbesten Buschen”, dabei kraulte er dem Hund hinter den Ohren. “Nur, wie soll aus dir nochmal der Jadthund werden, der du Vatern warst, wenn du die Gefahr scheust?” Nach der Frage steht Dranodan auf und macht sich, von Firwulf begleitet, auf den Weg. “Du glaubst nicht, was geschehen ist Firwi. Ich erinner mich nur noch an den Rotpelzpfeil, der mich am Hals traf, danach war nur noch Dunkelheit um mich. Ich meinte schon die Schwingen des Raben zu hören. Aber dem war nicht so! Stell dir vor, als ich die Augen aufschlug sah ich das Gesicht eines Rehes vor mir. Eines Rehes Firwi! Kannst du dir das vorstellen? Es berührte mit seiner Schnauze mein Hals an der Stelle, an der ich verletzt war. Sofort spürte ich Wärme sich ausbreiten, der Schmerz ließ nach und sieh nun, ich konnte aufstehen und laufe wieder! Ich frag mich nur, wie ich in der Grube landete. Vermutlich hielten mich die Rotpelze für tod. Ein Reh Firwi! Ich kann es noch immer nicht glauben. Erinnerst du dich noch an das Einhorn Firwi? Ich musste dich damals bei ihm lassen, aber ich habe dir doch von dem Reh erzählt, das mit dem Baum verwachsen war, dieser Ausgeburt des Dämons. Damals verhalf mir Firun ein Reh zu töten und nun schickt er ein Reh um mir das Leben zu schenken. Die Wege der Götter sind unergründlich. Oh Friwi, ich muss unbedingt zu den Rotpelzen. Sie haben meinen Armreif mit den Hauern, die Vater von uns nahmen und das Amulett, dass ich vom Priester Eulrich bekam. Und meinen Bogen! Firwi, was soll ich denn ohne meinen Bogen machen? Weißt du Firwi, ich schwöre hiermit bei Firun, dass ich niemals mehr ein Reh erlegen werde, noch die Schändung eines Rehes gutheißen werde! Jawohl! Ich kann seit dem Tag an der Schwarzen Eiche schon keine gequälten Tiere mehr sehen. Daher überkam mich es auch, als ich diese Rotpelzstandarte vorhin sah. Oder war es gestern? Wieviel Zeit ist seit dem Kampf eigentlich vergangen Firwi? Hm, viel kann es nicht sein, verspür ich doch kaum Hunger. Nicht mal unser Essen haben sie uns gelassen, diese diebischen Rotpelze! Wenn wir die in die Hände bekommen Firwi, dann werden die was erleben! Aber niemehr Rehe werde ich jagen Firwi, ich sage es dir. Rehe sind ab nun heilige Tiere in meinen Augen. Von nunan werde ich ein Jäger sein, wie sich Firun keinen gefälligeren vorstellen kann!”

An einem Abend in Andrafall

Es war schon spät in der Nacht, die Reisegruppe, mit der Dranodan unterwegs war, hatte Andrafall erst lange nach Sonnenuntergang erreicht. Es war ein anstrengender und langer Tag gewesen und Dranodan war unendlich müde, aber trotzdem lag er in seinem Bett im Wirtshaus und konnte nicht schlafen.

Es schien an dem Kampf zu liegen, den er im Laufe des Tages zusammen mit seinem Reisegefährten Rowin Nadoschkin ausfechten musste, einem bornländischen Wundarzt, den er in der kurzen Zeit, die sich erst kannten, schon sehr schätzen gelernt hatte. Dranodan hat – als Jäger höchst verständlich – schon vielen Lebewesen den Tod gebracht, doch heute starb der erste Mensch durch einen seiner Pfeile. Ein Umstand, der ihm sehr zu schaffen machte, auch wenn er im Recht gewesen war, trachteten die Räuber doch nach seinem Leben und dem Rowins.

Während er sich in seinem Bett hin und her wälzte kam er zu dem Entschluss den Versuch zu schlafen aufzugeben und noch einmal in die Schänke hinabzugehen um mit einem oder zwei Bieren oder Schnäpsen seine Nerven zu beruhigen. Den Beschluss einmal gefasst setzte er sich in seinem Bett auf und griff nach seinen Sachen. Dabei bemerkte er, dass nicht nur sein treuer Hund Firwulf wach war, sondern auch Rodwin, mit dem er sich ein Zimmer teilte.

„Na Rodwin, könnt ihr auch nicht schlafen? Was hälst du von einem weiteren Bier oder Schnaps unten in der Schänke?“, sprach Dranodan und stand dabei auf um sich anzuziehen.

 

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