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Monatsarchive: Oktober 2020

die Kraft des Geistes oder des Willens

In den letzten Tagen verweilt Azina viel in ihren Gedanken. Nachdem die Feste gefallen ist und Galotta besiegt, räumen sie die Trümmer des Reiches fort und beschäftigen sich mit allerlei Dingen, die jedoch nicht ihre volle Aufmerksamkeit erlangen. Selbst die Aufdeckung des Paktierers konnte sie nicht dauerhaft von den Sorgen um ihre Situation ablenken Einzig dem Gefäß der Seelen, dem verhängnisvollen Henkersbeil, richtet sie ihren scharfen Blick. Und doch treibt sie etwas anderes um.

Wie viel Kraft benötigen wir im Kampf gegen den Vortex? Und wie viel vermögen uns die Götter zu geben? Nehazet ist überzeugt davon, dass wir unsere gegebenen Fähigkeiten trainieren können. Sie abrufen können, wann immer wir es wünschen. Als würden sie von einem selbst stammen. Das mag wohl in seiner Magietheorie funktionieren. Er birgt große astrale Kraft. Doch die karmale Kraft stammt doch von den Göttern. So funktioniert doch die Macht der Geweihten. Nun muss ich immer wieder an dieses Zwischenwesen denken. Es behauptete, wir seien mehr als die Geweihten. Was meint es damit?

Warum wurden wir auserwählt? Was ist unsere Bestimmung? Warum können wir fallen? Und warum ist es so wichtig, dass wir es nicht tun? Tragen wir selbst eine Art Kraft in uns die wichtig für unsere Spähre ist? Oder gab uns jemand diese Kraft den Frieden zu stören*. Und wer gab uns diese Kraft? Die Götter selbst, die Hoffnung in uns setzen? Oder gab sie uns der Feind, der ebenfalls seine verdorbene Hoffnung in uns setzt? Reine Seelen verderben die Macht. Oder dergleichen. Sind wir des Guten oder des Schlechten Diener? Und welchen Einfluss haben wir auf unsere Bestimmung? Ach, alles ist so ungewiss.

Ich weiß nur, dass ich auf keinen Fall möchte, dass unsere Welt untergeht. Ja, sie hat auch ihre schlechten Seiten. Die Missgunst, der Neid, all das Töten und den Spott. Doch auf ihr befindet sich sehr viel Schönes und hier leben viele gute Menschen. Doch allein schon die fazinierende Natur ist es wert erhalten zu bleiben. Das kann ich mit Gewissheit sagen. Die Schöpfung ist großartig. Und diese schützen wir. Weise ist der Name unseres Ordens. Es umfasst alles sein.

Wie kann ich meinen Anteil an dem Schutz verbessern? Die anderen haben alle ihre herausragenden Eigenschaften. Sie verstehen sich in der Ordens- und der Armeeführung oder der Magie und des Wissens. Doch was kann ich? Ich weiß, wie man in der Wildnis überlebt. Hervorragend! Da muss doch mehr möglich sein. Denn noch ist Aventurien kein unwirtlicher Ort, sodass sich diese Fähigkeiten voll entfalten könnten. Nie soll es ein solcher werden. Wir streiten dafür, dass es nicht dazu kommt, dass meine Fähigkeiten des Überlebens in karger Umgebung einmal entscheidend für den Fortbestand unserer Sphäre sein werden.

Nehmen wir nun einmal an, die Kraft steckt in uns oder in unseren heiligen Gegenständen. Wo genau ist zunächst einerlei. Was braucht es, um diese Macht zu entfesseln? Gelassenheit? Mut? Wut? Oder Willenskraft, wie Nehazet sage würde. Den Willen etwas tun zu wollen und zu können. Als Garnan mich meine mächtigen Fähigkeiten, wie die zweite Sicht oder das Eisschild, lehrte, tat er dies, indem er mich meinen Geist auf auf die Umgebung einstimmen ließ. Mich ganz auf meine wahre Natur zu besinnen und meinen Geist der Umgebung anzupassen. Der Umgebung anpassen. Das war nur bei der Lehre zur Sicht. Ich musste die Umwelt ganz besonders wahrnehmen, sie in mich aufnehmen. Oder meinen Geist über alles hinaus ausdehnen. Je nachdem, was ich mit diesen Kräften tue, ich muss ich stets mehr als meine Gedanken darauf zu richten. Ich muss es mir nicht nur vorstellen, was ich tun möchte, ich muss auch eine Art Geisteskraft darauf richten. Das funktioniert zumindest bei der zweiten Sicht. Während des Gezeitensturmes funktionierte es über den starken Willen, als ich den Eisschild über mehrere Menschen zugleich legen konnte, ich wollte es unbedingt. Es scheint mir eine andere Art von Geisteskraft zu sein.

Danach habe ich es oft versucht, leider mit nur mäßigem oder keinem Erfolg. So auch bei der Axt des Henkers, die viele Seelen gefangen hält oder beim öffnen des Limbus, um Nehazet zu befreien. Vielleicht ist mein Wille auch einfach zu schwach. Weniger denken, mehr fokussieren oder fließen lassen. Ist Wille und Geist das gleiche? Was zeichnet Stärke aus? Und wie kann man sie trainieren? Muss sie hart und beständig werden können oder muss sie sich ganz der Sache hingeben, sie ausfüllen können? Beides ist beim Entstehen des Eises gegeben.

Ich werde von nun an viel öfter meditieren und meinen eigenen Weg zur Quelle der Kraft finden.

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Azinas Gedanken

*stammt
aus dem Buch, das ich gerade lese: Die Chroniken des Thomas Covenant

Brief nach Hause 21. Peraine 1027 n. BF

Ahlan aram,

Großes hat sich zugetragen. Vorweg möchte ich euch sagen, dass es meinen Gefährten und mir gut geht.

Ich warnte euch in meinem letzten Brief vor einer Gefahr aus Richtung Rahja. Die Schwarzen Lande entfesselten vor kurzem unvorstellbares Grauen. Sie boten massives Kriegsgerät, hartgesottene Söldner, wandelnde Leichen, Ghule, Untote Oger, blanke Skelette und noch vieles mehr auf, um das Mittelreich zu vernichten. Begleitet wurden sie von einer gigantischen schwarzen Wolke, um das unseelige Heer vor Praios‘ Blick zu verbergen. Wie ein langer dunkler Wurm wälzte sich das Heer zunächst geradewegs auf Wehrheim zu. Nichts hielt ihn auf. Gehöfte wurden überrannt und Boronsanger geplündert. Ja, geplündert. Die Frevler schändeten die Toden und ließen sie wieder auferstehen, um sie gegen uns ins Feld zu führen.

Wir befanden uns gerade nördlich jener Reichsstraße in der schwarzen Sichel, um die letzten Greifen zu retten. Eine Sphinx schickte uns durch den Limbus am Feind vorbei nach Wehrheim. Während der wahrhaft unbeschreiblichen Reise warf ich einen Blick aus dem Limbus heraus in das Innere der schwarzen Wolke. Ich weiß nicht wie genau, aber es scheint mir, als könne mein … unser Wille viel Bewegen. Aber was ich erblickte war grauenhaft. Und ER bemerkte meine Anwesenheit. Mir lief es kalt den Rücken herunter als er mir seinen Namen zuraunte. Er lautete … RAHASTES, der Plagende, der dem der Hunger folgt. In seiner Wolkenerscheinung verbarg er eine große Anzahl von Irrhalken, riesige Fledermäuse und den schwarzen Knochendrachen Razzazor mit seinem Drachengefolge. Mir schwanden beinahe die Sinne ob der Übermacht. Aber ich hielt dem Blick stand.

Als wir schließlich auftauchten fanden wir auf unserer Seite vor Wehrheim ein rasch ausgehobenes Heer des Mittelreiches aus mehrheitlich Fußtruppen und daher ohne Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft, außer den Bogenschützen, zu denen ich mich gesellte. Zum Glück spielte unser Feind seinen übermächtigen Vorteil nicht aus, sodass wir dem Unheil standhalten konnten. Selbst der Knochendrache ließ sich dazu herab mitten unter uns zu landen, sodass wir ihn bekämpfen konnten. Dabei stellte ich fest, dass der Runenspeer Firuns dem dämonischen Feueratem des Razazor standzuhalten vermag. Es gelang seinen Atem abzulenken, als ich ihn in seinen Rachen warf. Leider ohne weiteren Erfolg. Statt uns traf der Strahl leider andere Teile der Armee. Bothors Begleiter Tsatan führte von uns unbemerkt letztlich ein mächtiges Artefakt, den Stab des Vergessens, mit sich und setzte ihn gegen Razazor ein. Daraufhin floh der schwarze Drache und ließ das Feindesheer zurück.

Am Ende schlugen wir am Boden tapfer das Heer des Feindes, während Nehazet Rahastes vor den verblüfften Blicken der Praiosdienerschar mal eben in seinen Umhang bannte. Als die Wolke schließlich dadurch verschwand, offenbarte sie eine schwarze fliegende Festung mit sieben Türmen. Sie glich einer unheilvollen Krone. Mit unserem Sieg auf dem Mythraelsfeld zwangen wir den Feind zu einer Reaktion. Er entfesselte seine wohl schrecklichste Kraft. Er verdarb die Elemente mit seinem Magnus Opus, wie Nehazet ihn nannte, ein gewaltiges Inferno, das unser restliches Heer fast vollständig vernichtete. Tosende Winde brachten die ersten als lebende Energiequelle in die Feste. So wohl auch die strahlende Rohaja, Königin des Mittelreiches, die seitdem verschollen ist. Mir half meine Eisrüstung als Gegenelement zur Luft, die ich mit meinem Willen über eine Gruppe Soldaten ausweiten konnte. Dem übrigen Übel konnte ich knapp ausweichen. Unsere übrigen Gefährten ließen sich von Gargoyle nach oben zur Festung tragen, um sie im Inneren zu bekämpfen. Doch ich widersetzte mich ihnen und erschlug gar einen von ihnen. Doch durch göttliche Fügung trug es sich, dasss der Greif und Herold des Mittelreiches Obaran sich bereit erklärte mich zur Festung zu tragen und Galotta gemeinsam zu bekämpfen.

So trug es sich zu, dass ich zum Erstaunen aller Anwesenden, einschließlich Feldmarschall Leomar vom Berg auf einen Greifen stieg. Gemeinsam flogen wir der Festung hinterher, die sich rasch Gareth näherte. Im Inneren der Festung kamen wir gerade noch rechtzeitig, um meinen tapferen Gefährten im Kampf gegen Galotta beizustehen. Schließlich gelang es Nehazet ihn mit einem Tee von Dexter zu vergiften, während wir seine schrecklichen Diener bekämpften. Mit seinem Tod stützte auch die Festung ab. Leider genau über der Stadt des Lichts. Während die anderen sich in einer Art Rettungskampsel in Sicherheit brachten, durfte ich noch einmal auf dem Greifen hinunter in die Stadt des Lichtes fliegen. Dort offenbarte sich uns das schreckliche Schicksal der Stadt Gareth: Ein dämonenverseuchtes Trümmerfeld.

Nun sind wir derweil dabei das unsägliche Leid der Menschen in Gareth zu lindern. Wir bergen und behandeln Verletzte und löschen dämonische Reste der zerstörten Feste aus, während wir für Dexter wichtige geheime Aufträge erfüllen.

Wir sind nun Ehrenbürger der Stadt Gareth. Ich sende euch den Bürgerbrief. Die Leute erkennen uns und unseren Orden. Janes Krankenstation hat vielen Menschen geholfen. Ich denke sie wird dauerhaft Bestand haben und ausgebaut werden. Die 200 Dukaten jeden Götterlauf habe ich ebenfalls zu euch senden lassen, wobei es möglich ist, dass die Geldvorräte Gareths sich zunächst erholen müssen. Den goldenen Orden von Kaiser-Rauls-Schwertern trage ich mit stolz.

Wir reisen nun nach Elenvina, um vor dem Reichskonkreß über die Schlacht vor Wehrheim auszusagen.

Magus Nehazet ist im Limbus verschwunden. Wir wissen noch nicht, wie wir ihn da herausholen sollen. Auch die gesamte Expertise der Stadt vermag dafür keine Lösung zu finden. Vielleicht schafft er auch das wieder allein und taucht dann irgendwo wieder auf. Ich gebe zu, ich mache mir nur wenig sorgen. Auch wenn ich mit meiner zweiten Sicht kurze Ausschnitte aus den parallelen Welten sehen konnte und sah, wie er an vielerlei Orten weilt. Bestimmt nutzt er seine Zeit gut. Ich habe gelernt, dass mein Wille vieles zu tun vermag. Wir müssen ihn stärken.

Das Land selbst ist im Aufruhr. Rohaja ist immernoch verschollen und Emer Ni beneien wurde von Razzazor entführt. Wir tun unser Bestes. Passt auf euch auf.

Dare azid

Eure reisende Azina

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