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Monatsarchive: Januar 2016

Kommunikationsprobleme

„Wat quatschen de piekfeinen Männekieken denn so?“ erkundigt sich Arn Wachmann, als er sich mit ans Lagerfeuer setzt. „Keine Ahnung“ antwortet einer von Lysandras Männern. „Du hast doch mehr mit Ihnen zu schaffen.“ Die zwei gehören schon länger ihrem Trupp an und sind zusammen mit der ersten Kohorte in die Stadt gekommen. Es sind zwei junge und kräftige Männer, beide tragen gerade einfach gewebte Tuniken und fleckige Wollmäntel – wohl noch ein Überbleibsel der Tarnung um unbemerkt in die Stadt eingeschleust zu werden. „Meenste die quatschen imma so fülle?“ Arns quietschende Stimme, die nun wahrlich kein Ohrenschmeichler ist, lässt die Augen der beiden Männer leicht zusammenkneifen. „Das sind Adelige, Gelehrte und Geweihte … die quatschen immer viel … machen tun wir es dann.“ antwortet der mit dem gepflegten Vollbart von beiden. „Soll ick euch ma wat sagen?“ Arn lehnt sich dabei mit verschwörerischen Blick zu den beiden herüber. Den Männern ist anzusehen, dass sie es am liebsten hätten, dass ihr Gegenüber gar nichts sagt. „Was denn?“ schnauft der andere erschöpft. „Ick gloob, der Jeweihte is nich janz reene, bei dem krieg’ick ne Jänsepelle.“ Die beiden Mannen brauchen erst einen Moment, um zu verstehen was Arn in seinem harten Dialekt zu ihnen sprach. Der Blick der beiden wurde dunkler und skeptischer. „Welcher Geweihter?“ fragt der eine. „Meinst du die Geweihte der gebenden Göttin?“ der andere. „Nee! Den da hinten meen ick!“ Beide sahen nun kurz – auffällig unauffällig – zu der Gruppe der palavernden Männer herüber. „Der Elf in der Kutte?“ fragt der erste. „Die Ritterin ist eine Rondrageweihte?“ der andere. Arn seufste. Seide beiden Gegenüber sind wohl recht begriffsstutzig, dachte er sich. „Schnallt ihr dit nich?“ platzt es dann aus ihm heraus. „Ick meen den rothaarigen männekieken da hinten!“ „Ach den!“ rufen beide im Augenblick der Erkenntnis. Ein Moment der nachdenklichen stille folgt. „Und der ist dreckig?“ fragt dann der Bärtige wieder. Wieder ein Moment der Stille in dem nur das Knistern des Lagerfeuers zu hören war. „Wa?“ grunzt Arn, der inzwischen genervt war von seinen Gesprächspartnern. Doch dann ging ihm ein Licht auf. „Ach, nee – der is‘ nich janz reene – nich janz sauber – der is‘ überkandidelt!“ Die beiden Männer nickten bedächtig. „Aha!“ erklang es dann im Chor. „Was ist denn mit dem?“ Arn seufzte wieder – inzwischen hatte er keine Luft mehr mit den beiden zu reden. „Ach verjesst et … „

Reflexionen

24. Phex 1012 B.F., unterirdische Höhle in Greifenfurt

Nach der Beerdigung Stordans bedeutete Lumin den anderen unter einem Vorwand, er bräuchte kurz  einen Moment für sich. Er lief hinunter ans Wasser, immer wieder über die Schulter schauend, ob ihm auch niemand folgt, und fand tatsächlich eine kleine Stelle, die so von Steinen umringt war, dass man sie von keinem Ort aus einsehen konnte. Außerdem war es hier unglaublich still, nur entfernt konnte man den Wasserfall rauschen hören. Dieser Ort schien perfekt. Er suchte sich ein mit Moos bedecktes Fleckchen, steckte seinen Stab knirschend in den Kies daneben und nahm auf dem Mooskissen im Schneidersitz  platz. Er schloss die Augen, ließ seinen Geist fallen und schloss in seinen Gedanken die Umwelt aus, sodass es vor seinem inneren Auge nur noch ihn und den Stab gab. Er konzentrierte sich auf den Rubin an der Stabspitze und sah sich von seinem Körper lösen und auf ihn zufliegen, wobei er immer kleiner wurde, bis er schließlich in ihm verschwand. Diese Technik war ihm schon in Fleisch und Blut übergegangen, schließlich hatte er sie schon unzählige Male auf seinen Reisen angewandt. Im Inneren der Kugel konnte man durch die glasartige Kuppel die Außenwelt in ein rötliches Licht getaucht sehen, im inneren war es eingerichtet wie ein gutes Gasthauszimmer, nur dass die Möbel aus schwarzem Basalt geformt waren. Hier ein üppiges Bett, dort ein Sofa mit roten Samtkissen, von der Kuppel hing ein Kronleuchter und auf der gegenüberliegenden Seite war ein Sessel, der einem an der Wand befindlichen Kamin zugewandt war. Es roch nach einer Mischung aus verbranntem Holz und Duftölen. Natürlich wusste Lumin, dass hier nichts real war, sein Geist interpretierte die Verbindung nur anhand von Dingen, die ihm vertraut waren.
Auf dem Sessel saß eine Gestalt. Als Lumin auf sie zuschritt, stand sie auf und drehte sich um. Es war eine junge Frau, vielleicht gerade zwanzig Götterläufe alt, mit langen rotem Haar und einem unauffälligen Kleid, das jedoch ihre Vorzüge hervorhob. In Ihren Augen schien es zu funkeln und auf ihnrem Mund zeichnete sich ein keckes Lächeln ab. In seinen Gedanken hallte eine Stimme, die klang, wie ein knisterndes Feuer.

Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wieder sehen, mein Funke. Die Freude, dich wiederzusehen, ist aber dadurch nicht minder groß. Gibt es einen Grund für dein Erscheinen?

In Ihren Gedanken antwortete Lumin ihr: Ich freue mich auch, dich zu sehen, auch wenn die Augenblicke so flüchtig sind, wie Morgentau an einem Sommermorgen. Sein Lächeln wurde zu einer ernsten Miene. Ich brauche mal wieder deinen Rat. Der Listige Händler, der uns führte, ist scheinbar von uns gegangen. Sein Tod schmerzt mich nicht, mehr der Verlust seiner Führung. Schließlich kannte er sich von uns allen am besten mit den Gepflogenheiten in der Stadt und dem Ränke- und Intrigenspiel aus. Das war am Ende wohl auch unsere Schwäche – dass wir uns zu sehr auf ihn verlassen haben. Nun sind wir Führerlos und unsere Probleme scheinen mehr zu sein als vorher. Es fehlt uns ein vernünftiger Plan. Die Befreiung dieser Stadt scheint nun ferner als zuvor. Die Elfenkönigin konnte uns auch nicht mit dem Aufenthaltsort des brennenden Folianten helfen. Deine Befreiung scheint nun also ebenso in weiter Ferne, wie die der Stadt. Ich bin also wahrhaftig ratlos.

Charush nahm ihn lächelnd an die Hand und zog ihn auf das Sofa hinüber. Sie platzierten sich halb sitzend, halb liegend auf dem Möbel. Charush erklärte Also ich sehe das so: wenn ein Waldbrand ein Areal vernichtet, scheint es das Ende zu sein, aber das Ende alter Dinge ist auch gleichzeitig die Chance für einen Neuanfang. Kleine Büsche und Sträucher können erneut auf dem nun gut gedüngten Boden wachsen, ohne dass ihnen die großen Bäume das Licht, das sie benötigen, wegnehmen. Denk daran. Und Meine Befreiung hat Zeit, schließlich geht es bei Greifenfurt um das große Ganze. Die Mittellande müssen bereit sein für die Gefahr aus dem Osten. Persönliche Interessen, seien sie auch noch so wichtig, können hinten angestellt werden. Außerdem währt dieser Zustand schon so lange, da sind doch ein paar Jahre nicht so schlimm.

So sanft die Verbindung anfing, so abrupt endete sie. Plötzlich fand sich Lumin wieder am unterirdischen See, doch mit dem Unterschied, dass er nun wusste, was zu tun war. Er nahm sich seinen Stab und schritt selbstbewusst zurück zu den anderen.

Hriosari ist zurück!

— als Kelva von den Kisa-Nivayak —

Das ist furchtbar! Haben wir die Manikku erzürnt? Warum schicken sie uns Hriosari wieder zurück? Wir müssen den Fienlauki mehr opfern, um sie zu besänftigen. Doch vorher müssen wir diese Kristalle zerstören. Sie üben schlechten Einfluss aus. Unsere Lathjutok ist in Gefahr! Die Karene verschwinden. Wir werden verhungern. Und Saari wird sterben! Dieser Hriosari muss aufgehalten werden. Und ich tue das! Kelva-mi Kelvo!

Imion begleitet mich. Ich bin ihm sehr dankbar. Er ist sehr geschickt mit Pfeil und Bogen. Und Elfen können gute Magie. Die Surtha von den Decurio ist auch bei uns. Sie sieht sehr stark aus und ist schwer bewaffnet und gerüstet. Sie sucht einen verschwundenen Kasknuk. Ob der vom Überzähligen besessen ist und die guten Fienlauka verderbt hat und diese schwarzen Eiskristalle aufgestellt hat?

Der Schneesturm wird stärker, je näher sie dem Berg kommen. Wild peitscht der Wind den drei die Schneeflocken ins Gesicht. Sie halten sich schützend die Hände vor ihre Augen und decken Mund und Nase mit ihrer Kleidung ab. Sie müssen schreien, um sich untereinander zu verständigen. Irgendwann kommt ein großer schwarzer Eissplitter in Sicht. Sie spüren, wie er nach ihren Körpern greift. Ihre Bewegungen werden langsamer, ihre Schritte verkürzen sich, je näher sie dem Splitter kommen. Sie wagen sich schließlich nicht weiter vor und stehen ein wenig ratlos auf der verschneiten Ebene.

Das sind also die Kristalle, die Ysta Mandrakhor erwähnt hat. Wir sollen uns davor in Acht nehmen, sagte er. Imion und Surtha konnten sie mir genau beschreiben. Ich werde einen Blick in die Nivaleiken werfen und ihn mir noch einmal genau ansehen. Dann suche ich mir einen guten Platz, um den Fienlauki zu bekämpfen. Nur nicht zu nah heran. Böser Einfluss auf Herz und Geist.

Nur was mache ich mit ihm? Saari sagt, dass Hriosari schon zwei Mal aus der Verbannung entkommen ist. Und jedes Mal war er stärker als vorher. Was passiert, wenn es noch einmal geschieht? Und wie soll ich das schaffen? Ich kann hier kein Feuer entzünden, um den Geist in das Kekavasu zu geleiten. Ich könnte versuchen den Geist in ein Gefäß zu bannen. Nur, was dann mit dem Gefäß machen?

 

Lagerfeuergeschichten

Es war schon spät und dunkler und kälter als es eigentlich sein sollte, als sich die alte Jägerin Karenju der Kisa-Nivayak an dem Lagerfeuer des, ebenfalls alten Händlers Latu, auch von den Kisa-Nivayak, einfand. Bei einer Tasse Tuuki wärmten Sie sich an diesem Abend und bald stießen auch noch Nivilaukaju, eine Hirtin, der Kisa-Nivayak, und Ysta Mandrakhor, zwar kein Mitglied der Kisa-Nivayak, aber doch ein alter Freund der Nivauesä.

Ysta Mandrakhor stieß als letztes zu der kleinen Gruppe, er trat aus dem dunklen Nebel des Abends, gerade so als wäre jetzt erst erschienen, in letzter Zeit tauchte er vermehrt in der Nähe des Lagerplatzes der Kisa-Nivayak auf, welche sich noch unsicher darüber waren, was Sie davon halten sollten, ja er war ein Freund, aber den Sagen zufolge tauchte er nie ohne Grund auf…

Karenju erzählte Latu und Nivilaukaju gerade die Legende von Hriosaris Bataj Keikafienar, wie Sie seit Zeiten der Kaskjua Kisa überliefert sind, die Welt war kalt, die Seelen waren kalt, der Geist war kalt, es war furchtbar, ein wares Huliar…

Aber die Kisa-Nivayak haben diese Zeit überstanden meldete sich die Stimme Ysta Mandrakhors zu Worte, Mit der Hilfe Ystahivä Juttu Eiko, unter anderem…

Bedächtig nickten die anwesenden Nivauesä, kannten Sie doch alle die Sage wie Kaskjua Kisa mit dem Jutto Eiko verhandelt hatte um Brennholz um sich vor der schneidenden Kälte Hriosaris zu schützen.

Latu ergänze, das dies es noch andere Ystahivä gab, wie die Naaukifey, welche von Hriosaris Rache wussten und Mitleid mit den Nivayak hatten…

Ysta Mandrakhor wief ein, das die Fey Hriosari Eisbringer nannten…

Das war etwas, was die Nivauesä noch nicht wussten, Karenju nutzte die Gelegenheit um Ysta etwas Tuuki einzuschenken, wussten Sie doch um seine Gefühle gegenüber dem Tee, welche sich mit dem Wort Aijiar, grob zusammenfassen ließ…

Schließlich griff Nivilaukaju den Teil der Saga auf, welche die anderen bislang vermieden hatten, aus den verschiedensten Gründen, nämlich das Ysta Mandrakhor, damals vor hunderten Madamalar, die Nivayak eingeladen hatte als Ystanaj in seiner Steinhalle zu nächtigen…

Ysta schwieg in seinen Schluck Tuuki hinein…

Die anderen waren sprachlos, es war ihnen zwar bewusst, das Ysta schon über die Taigaä wanderte als ihre Ahnen noch lebten, aber diesen Effekt hatte die Erkenntnis öfters.

Ysta brach schließlich das Schweigen und begann Sagen von fernen Orten und fernen Menschen aus dem Süden zu erzählen, so war ein kleiner Mensch namens Calaman und sein Freund der Sohn Kasims, mit dem Namen Assaf dabei…

Deren Erlebnisse bedrängten  die Lahtjutok Assafs, so das sein Sohn Tubal’Rik al Khorain Ar-amul el Ashtarra, schließlich das unvorstellbare tat, er opferte, entgegen der Gebote eines großen Geistes, namens Arambal, seinen Sohn Abd el Zumuh Ar-amul el Ashtarra, um seine Lahtjutok zu retten…

Seit dem Tage, so heißt es, seien seine Nachkommen gezeichnet und Tubal’Rik al Khorain Ar-amul el Ashtarra würde durch die Welt wandern…

So heißt es zumindest, beendete Ysta diese fremde Sage…

Nivilaukaju lenkte die Aufmerksamkeit alsbald auf eine fröhlichere Sage…

Und sie redeten noch lange weiter und ergänzten ihre Sagen…

Bis Ysta berichtete das der junge Hietanen in den nächsten Tagen mit Fremden zur Lahtjutok der Kisa-Nivayak stoßen würde…

Dunkle Zeiten

In einer Siedlung der Hjaldinger, von einigen auch Torwjalder genannt im Firun Aventuriens, zur Zeit Dalek-Horas…

In einer Hjalmefjorder Gaststube, welche erfüllt war von dem Geruch von Fisch und knisternden und brennenden Holz, der Klang vieler Stimmen wurde durch den Raum getragen und auch, wenn man ruhig war, das knistern des Feuers, saß ein Fremder, was nicht per se verwundert, war es doch eine Gaststube und Hjalmerfjord hatte einen Hafen…

Doch dieser Fremde war, nunja fremd, er war sogar noch fremder als die anderen knapp 20 Fremden die vor kurzem in die Stadt gekommen waren, aber im gegensatz zu diesen war dies ein schon länger bekannter fremder gewesen, womit er also schon wieder vertraut war (irgendwie)…

Diese anderen Fremden waren, von ihrem gebaren her Bosparaner, von einigen auch als Kantharer bezeichnet, sechs von ihnen waren schließlich aufgebrochen, mit einem Führer, welcher Sie gen Brajan führen sollte, der Rest war in dem Gasthaus verblieben.

Um es verständlicher zu machen, geben wir dem ersten fremden, der einfachheithalber einen Namen, nennen wir ihn Khorim sâl Mantra, einen Zauberkundigen aus einem fernen Land, Khorim war in orange Stoffe gewandet und seine grauen Augen strahlten einen Zauber des Alters und der Weisheit aus, welche nicht zu seinem sonstigen Aussehen passte…

Bei einem Horn Met, waren Khorim und der Wirt Thronde Phileasson gerade in einem Gespräch miteinander verwickelt, gab es doch eisige kunde aus den Ländern gen Brajan, untypisch für die Jahreszeit wurde von einem verfrorenen Land berichtet in dessen Zentrum sich ein Berg (es wahr wohl eher ein Hügel, aber ein Berg machte eine weitaus bessere Geschichte in den Augen des Wirtes) aus Eis erheben sollte von dessem kalten Griff niemand zurückgekehrt war…

Khorim bestätigte die Kunde, hatte er doch selbst schon die Auswirkungen des Eises auf das Land gesehen ehe er sich von Thronde verabschiedete um weiterzureisen…

Die kleine Gruppe der Bosparaner im Brajan von Hjalmefjord wurde nominell von Optio Primus Blabudao geleitet unterstand jedoch, in allen praktischen Belangen dem Befehl einer Decuria der Legio Decem (Victrix), welche aufgrund eines geheimen Auftrages mit ihren Leuten, das heißt der hälfte ihrer Leute (die Entscheidung des Optio die hälfte ihrer Leute dem anderen Decurio in Hjalmefjord zu geben und Sie auch noch zu begleiten, war schwer nachzuvollziehen, aber so war Optio Primus und es war sprichwörtlich für das Glück der Decuria) durch diese Umgebung stapfte.

Alles nur wegen eines verschwundenen Legionsmagiers…

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