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Monatsarchive: August 2014

Im roten Riesen, da ist der Wurm (und vielleicht noch mehr?) drin…

Was ist passiert? Warum schmerzt mein Körper so? Wo ist mein Stab? Und kann mal jemand das Licht anmachen, obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, ich bin mir nicht sicher ob das in diesem fall so gut wäre? Ruhe bewahren, die eigenen Gedanken sammeln, der Reihe nach, was war vorgefallen?

Die Verletzten waren, so gut es ging, versorgt und es wurde beschlossen besagte Verletzte nach Hochstieg zu bringen, mir wäre es zwar lieber gewesen, seiner Hochheiligkeit von Spichbrecher über das limbische Portalsystem weiteres, unverdientes, Lob zukommen zulassen, es wäre für die ehemaligen Sklaven gut gewesen. Aber letzlich hatte er verkündet das das zu nutzen gedachte Portal von mir stammen würde, gut die letzte Alternative, darauf hinzuweisen, das es von einer, im hiesigen, Volksglauben nicht sonderlich gutgehießenen Tochter Satuarias stamme, wäre vielleicht auch ungünstig gewesen und ein Geheimnis, wäre wirklich was anderes gewesen. Ich konnte nun schlecht verneinen, da ich aber beschloss noch weiter im Berge zu bleiben, gab ich Delia, unauffällig, so leise sprechend das uns bestimmt die umstehenden noch ausreichend bemerkt haben, auf Tulamidya, Anweisungen die Pforte zu öffnen, naja das sollten sie zumindest denken, streng genommen hatte ich sie gefragt ob sich der Boden in Mahtab zum anpflanzen von Tee eignen würde und ob Isaria etwas gegen ein angemessenes Anwesen meiner seits in Mahtab hätte, meinen Ring, welcher eigentlich als Thaumatursom zur Convocatio eines animus elementarius aeris minor fungierte.

Während sich der eine Trupp aufmachte den Berg zu verlassen begab ich mich mit dem anderen in das heptasphäirisch vorbelastete Gebiet, wir fanden viele, naja, jenach Verständnis von viele, tote Menschen vor. Zwei der drei Hölleneisen Pforten waren aufgebrochen, bzw. aufgeschmolzen, nur die letzte war noch versiegelt. Aus der aufgeschmolzenen entwich wahrscheinlich unser feuerchen, während aus dem anderen sich der Wurm verkrochen hatte. In der ersten Kammer gab es einen Steinschlag, welche weiteres sammeln von Informationen unterbanden. Aus der zweiten Kammer führte eine Spur hinaus, die auf die Verwendung al’chymischer Mixturen zur Bearbeitung der erzernen Oberfläche deutete, wahrscheinlich die Spur des Archobai, wie er sich über das Gestein und anschließend durch das Gestein begab.

Die anderen beschäftigten sich in der Zwischenzeit mit der Fragestellung, wie die letzte verschlossene Tür zu öffnen sei, in entsprechender Vorraussicht, wurde dafür extra die eine Belagerungswaffe mitgeschoben und nachdem der Herr Angroschim geklopft hatte, wurde das Geschoss jener Waffe losgelassen, die Tür war auch prompt geöffnet. Wir traten also ein, zählt das eigentlich als Hausfriedensbruch?

Es war, ernüchternd, könnte wohl ein passendes Wort sein, weitere Sklaven fanden wir nicht, was in anbetracht der tatsache was danach vorfiel vielleicht auch besser war. Ich überreichte dem Angroschim meine Phiole Zazamotoxin, unter der Annahme, das jener damit effektiver dem Dämon Schaden zufügen könne, vielleicht hätte ich sie doch eher behalten sollen? Danach kammen die ersten Steine herunter, oder war es umgekehrt, ich bin mir nicht mehr ganz sicher.

Den ersten Brocken konnte ich noch durch einen einfachen Schritt zur Seite ausweichen, als ich rechtzeitig sah, was auf mich herniederstürzte, doch danach wurde es schwieriger.

Besser wurde es nicht dadurch das mich das Maul, welches eigentlich(?), des Archorbai erwischte. Ich verlor die anderen aus den Augen und darüber hinaus auch noch meinen Stab aus den Fingern, wenigstens musste ich mir während meiner Studien nicht diesen ganzen Blödsinn, von wegen dein Stab sei dein Leben oder so, was sie wohl tatsächlich auf einigen der zurückgeblieneren, sprich auf dem Kampfe fokussierten, Akademien lehrten, anhören. Ungünstigerweise, bedeutet das natürlich das ich nur noch eine Lichtquelle habe, meine Brosche, ich sollte, vielleicht bei nächster Gelegenheit die eine oder andere Notfallbeleuchtungsquelle erstellen? Nur für den Fall der Fälle, wobei zu meiner Verteidigung, wer rechnet schon mit sowas? Gut, strenggenommen ich sollte wohl mit soetwas rechnen. Kann es eigentlich sein, das wir immermehr zu einer Ungezieferjägertruppe verkommen, ich meine Spinne in Ashlakant, Ratten und Würmer in Darpatien, was kommt als nächstes Schnecken im Horasreich, Motten und Eidechsen auf Maraskan? Und, warum nochmal, habe ich weder meine Bürste der Reinigung noch mein Praiosgeweihtes Brettspiel dabei? Hätte ich wenigsten die Kraft meinen Willen dem Dämon aufzuzwingen, ich könnte zumindest versuchen den Wurm in seine Sphäre zurückzuschicken, aber nein, sieht so aus als würde ich ersteinmal abwarten und, keinen, Tee trinken müssen, daran muss ich unbedingt noch arbeiten.

Ein Moment der Ruhe

Vermutlich 1 Phex 1026 nbf

Wir sind immer noch unter Tage, ich kann nicht sagen wieviel Zeit vergangen ist seit meinem Letzten eintrag aber es ist soviel geschehen deshalb fang ich am besten von vorne an. Wir haben festgestellt das sich ein Feuerdämon unter dem RotenRiesen eingenistet hat und zwar schon seit Jahren. Er verwendetete Sklaven die er aus dem umliegenden Ländern entführt hatte dazu von ihm zu Hölleneisen pervertiertes Erz abzubauen und Kriegsmaschienen zu errichten. Bei den Götter der Größenwahn muss über uns gekommen sein.. wir hatten uns entschlossen einen weg zu suchen die Sklaven von ihren Leid zu befreien. Dabei stießen wir nicht nur auf einem alten Magiern, den werten Hern Flachkiesel desen Neutrale haltung gegenüber dem dämon und dem Leid der leute ich nur schwer ertragen kann, sonder fanden auch ein Heiligtum der Hesinde. Ein weit über dreittausend Jahre altes von Zwergen! erichtetes Heiligtum der Hesinde. Darin eingschlossen war ein Heiliges artefakt der Hesinde. Ein Buch gesponnen aus einem Haar der allwissenden. Und das erste was ich damit tat war eine Schlacht zu schlagen. Hesinde vergib mir .. aber ich sah keinen andern weg. Mir fehlt die Kraft um hier genauer darauf einzugehen wie wir zu diesem Plan kammen aber wir entschlossen uns den Dämon und seine Herrscharen nicht in einem sonder zeitgleich in zwei Bereichen anzugreifen. Zwei Schlachten geschlagen über zwei gebiete an die sich nur die errinnern werden die dort Blut und Schweis vergossen haben. Die eine fand in der Abbaukammer stat diese errelebte ich Hautnah. Die andere hingegen fand in der Tiefer der ehemaligen Zwegenschmiede bei dieser Half ich nur mit den vorbereitungen.  … Es ist noch zu nah, zu frisch die Bilder des grauenes darum will ich hier nur den Verlauft kurz schildern. Wir erlangten den Sieg in Beiden Kammern aufgrund von zwei Tatsachen. Unser Gegner war verletzlich gegenüber Wasser und unser gegner schien überhaupt nicht mit ein Angriff zu rechnen. Unsere Taktik war einfach aber effektiv. Wir sorgten das beide Hölen gefüllt wurden von Wasser in Form von Regen oder Nebel, auf das die Fußsoldaten des Gegners stark beinträchtigt wenn nicht sogar ausgeschaltet wurden und bewafneten die Sklaven schnellsmöglich mit Waffen die wir aufgefunden hatten. Es wäre soviel einfacherer gewesen hätten wir mehr Zeit und Ausrüstung gehabt. Wie dem auch sei wir haben gesiegt. Wir haben gesiegt weil die Götter mit uns waren, weil die Sklaven sich zusammengerauft und mit uns gekämpft haben und weil der Zwerg scheinbar keine Furcht kennt. Wäre er nicht bereit gewesen sich unter den Beinen des verdammten Golems durchzurennen wäre ich von den Bogenschützen getötet worden. Mit absolutler Sicherheit.

Bis hier kann ich mir noch einreden das wir eine „Normale“ Schlacht gewonnen hatten aber dann .. dann wurde es düster. Nehazet informierte mich in seiner eigenen Unverfälichen Art das der Dämon eine Waffenstillstand angeboten hatte. Das er Dehlia die er entarnt hatte. Hat laufen lassen zusammen mit Kakerib und das er alles und jeden töten würde wenn wir angreifen. Dies ist einer meiner schwerst zu rechtfertigenden entscheidungen die ich jemmals getan hab. Aber .. ich ging darauf ein. Ich hielt mein Heer an und Befahl ihnen sich zu sammeln. Mein gedanke war das der Dämon nicht noch mehr verluste der mühselig angesamellten Golems erfahren wollte und stat dessen hofte das wir auf das angebot eingingen und verschwinden würden. Ich sah es als möglichkeit unsere beiden Heere zu vereinen. Doch trotz all meines wissen um den Krieg. Der vielen Lehrstunden der viel unendlich langen Lesungen troz alle dem war es mehr das Bauchgefühl. Das moment er versucht zu verhandeln … und die frage was ist los mit Delia das am ende entschieden hat. Es stellte sich als richtig herraus.

In der Schmiede angekommen stellte sich heraus das viele nicht einfach so gehen wollten. Und wärend wir diskutierten und redeten geschahen zwei dinge. Der Zweg ging auf wanderschaft in die Tiefen des Berges .. und mir kam der böse verdacht das Dehlia und Kalkerib beinflust oder beobachtet werden könnten. Leider verstand ich es viel zu spät erst das Nehazet das schon heraus gefunden hatte das wir beobachtet werden aber es nur unklar wenn überhaupt mitgeteilt hatte. Ich vermute das der Dämon zu dem entschluss kamm das wir uns nicht an den angebotetenden Waffenruhe halten würden. Was vermutlich durch aus richtig war. Aber vieleicht hat ihn auch das rückbringsel des Zwergen aufgeweckt. Ein alltes verfallendes, verbrantes Buch. Ein Beschwörungsbuch. Doch Nehazet war höchstens eine Minute fort als wir Hörten und sahen wie  die Rattenwesen durch die Gänge gehuscht kammen. Ich werde niemals den Tepich aus wogenden Rattenleibern vergessen. Doch das zusammgewürftlte Heer es standt Tapfer sie hielten sich extrem Gut wenn man bedänkt durch welche Hölle sie gewandert waren. Ich konnte es niemanden sagen doch als ich diese masse durch die Gänge Fluten sah war ich mir gewiss das wenn dan nur sehr wenige hier lebendig den Berg verlassen würden.  Natürlich zeigte ich das nicht. Und ich hoffe bei Hesinde das ich nie wieder Männer und Frauen dazu bringen muss sich dem Sicheren Tot ingegen zu stellen.

Doch wir haben stand gehalten. Weitaus länger als wie jeder vermuten würden. Unterstüzt durch die Götter und den Heldenmut all derjenigen die sich Tapfer entgegenstellten. Und dann kamm eine Rote heiße Flamme laut schreiend wie es nur Feuer kann über die Decke auf uns zu. Doch .. ich empfand in dem Moment keine Furcht. Ich war viel zu konzentriert darauf die Golems zu bekämpfen, das Leid zu mindern und mein Kammeraden noch ein paar wertvolle Sekunden zu schenken. Dann war die Flamme über uns und zog weiter! Weiter in die Richtung in der Nehazet und Delia verschwunden waren. Weiter in die Tiefe uns völlig ignorierend. Die Rattenwesen und Golems vielen nur augenblicke später in sich zusammen und lösten sich größtenteils auf. Es war als hätte jemmand die Bindfäden einer ganzen Pupen Armee durchgeschnitten, alle auf einmal. Mitlerweile weis ich das es Nehazet war der den Dämon gebannt hatte zusammen mit Delia und Kakerib. Doch nur Delia und Nehazet kerten zurück. Delia hatte einen tiefen einstich im Bauch .. den sie sich selbst zugefügt hatte nachdem Kakerib vor ihren Augen zusammen mit dem Dämon verschwunden ist.

Zum glück scheint es als ob der Lebenswille Delia nicht verlassen hat. Es wird nur sehr schwer werden für meine Freundin und ich wünschte ich könnte ihr den Schmerz einfach nehmen aber das braucht Zeit. Ich weis nicht was mit Kakerib passiert ist. Es will nicht in meinen Müden Kopf aber ich bin mir sicher das wir nicht so einfach aufgeben werden. Ich sitze jetzt hier etwas abseit und warte darauf das die Späher zurückkehren. Die Suppe die Traviahold gemacht hat enthält mehr wasser als bestandteile aber sie schmeckt und sättigt und sie füllt wenigstens etwas von der Leere die bei mir geblieben ist. Waren meine Entscheidungen richtig? Haben wir genug gesucht gehabt? Hätten wir all den Tot vermeiden können hätten wir das Buch früher gefunden? Oder wären wir dan gestorben erdrückt unter der masse der Leiber noch bevor wir die Verbannung hätten benden können. Und was war dieser Schrei?

Doch jetzt steht mein entschluss fest. Sobald Sieghelm gerettet ist .. sobald Kalkerib gefunden egal im welchen Zusandt sobald wir dieses Land genaus friedlich verlassen können wie wir es vorgefunden haben. Soballd das alles eingetroffen ist werde ich Nehazet auf sein angebot annemen und eine Akademi und Heilstätte einrichten in seinem Lehen. Eine Schule die nach meinen Vorstellungen funktioniert, weit enfernt von allen Schlachten in der ich Heiler ausbilden kann. In der ich Menschen im angebauten Hospits behandeln kann. In der ich eine eigene Büchrerei einrichten kann, in der ich Sicherheit finden kann über die von mir getroffenden Entscheidungen. Vieleicht richte ich auch eine kleine glasbläserrei und Töpferwerkstat ein. Oh und eine Grundschule für die Dorfbevölkerung, mann muss es nutzen das der Fürst das Wissen zu schätzen weis.  Ich werde Delia und Tornja anbieten mich zu begleiten oder das ich Delia wenigstens auf den weg zu ihrer Mutter begleite. Tornja … falls sie nach all diesem überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben will.

… Wenn ich das hier alles meinen Eltern erzähle halten sie mich für übergeschnappt.

Azinas Verbleib V

hier ist der vorherige Teil

Gefährten

Sie weiß, dass Garnan sich nähert, ehe sie ihn sieht und öffnet die Augen. Zur Antwort auf ihre ungestellte Frage, ob alles zu seiner Zufriedenheit sei, nickt er nur wohlwollend und bittet sie, ihm zu folgen. Bei der Hütte angekommen, erkundigt sie sich nach Borans Zustand. Es gehe ihm gut, meint er, doch für Gespräche sei es noch zu früh. Sie brauche außerdem ihre Konzentration für die morgige Aufgabe. Sie wird noch früh genug mit ihm sprechen können. Überhaupt werden beide noch eine Weile bei ihm bleiben und voneinander lernen.

Auf dem Felsplateau angekommen, stockt er und sieht sich nach Elfenbein um. Einen Augenblick lang schauen sie sich in die Augen, ehe er an Azina gerichtet sagt: „Elfenbein wird dich von nun an auf deinen Wegen begleiten. Er gehört jetzt zu dir, wie Ifirn zu Firun gehört und mildernden Einfluss auf ihn ausübt.“ Azinas Blick huscht zu Elfenbein. „Wenn er denn möchte …“ Eine Welle von Zuneigung durchflutet sie als er auf sie zu sprintet. Sie breitet die Arme aus und zieht ihn in eine innige Umarmung. „Gib gut auf ihn acht!“ ermahnt der Alte sie. „Das werde ich! Bei Ifirn, das werde ich!“

Am nächsten Morgen treten sie im Hof vor die Zielscheiben. Zunächst weist Garnan sie an, den Speer wurfbereit zu halten. Stundenlang. Ab und an kommt der alte Mann mit einer dampfenden Tasse Tee herbei und korrigiert hier und da ihre Haltung. Ihre Augen sind geschlossen; sie konzentriert sich mit Hilfe ihrer neu gewonnenen zweiten Sicht auf das nahe Ziel. Elfenbein sitzt an ihrer Seite und stärkt ihre Konzentration. Nun vermag sie es, das Ziel näher an ihr Bewusstsein zu rücken. Sie sieht den schwarzen Punkt der Zielscheibe genau vor sich. Jederzeit könnte sie den Speer nach vorn schleudern und ihn mitten ins Schwarze versenken. Doch erst als Garnan ihr endlich das Zeichen gibt, schleudert sie den Speer mit aller Kraft nach vorn, wo er tatsächlich in der Mitte der Scheibe stecken bleibt. Als sie ihre Augen öffnet, entfernt sich das Ziel wieder von ihr. Sie schwankt ein wenig unter den plötzlichen Eindrücken. Es scheint, als erleichtere die zweite Sicht ihre Fähigkeit, das Ziel zu finden.

Zufrieden lässt Garnan sie den ganzen Tag trainieren. Auch das Zurückrufen des Speeres funktioniert nun zuverlässig. Sie steht gerade an der Klippe, wo er vor wenigen Tagen mit einem Pfeil das unmögliche Ziel traf und konzentriert sich auf den Wind, der in verwirrenden Bahnen an ihr vorüberpfeift, als dieser stete Fluss blauer Energie plötzlich unterbrochen wird: 

Ein rotes Flimmern taucht zwischen den Baumwipfeln auf. Etwas Großes fliegt in einiger Entfernung an ihr vorüber. Sie ist noch dabei das wunderschöne Tier zu betrachten, als jäh aufflammender Schmerz sich in ihr Bewusstsein schiebt. Der Hippogriff wankt und trudelt zu Boden.

Erschrocken rennt sie zur Hütte. Doch Garnan ist nicht da. So eilt sie nur mit Elfenbein an ihrer Seite zur vermeintlichen Absturzstelle. Dank ihrer zweiten Sicht findet sie das hektische rote Flimmern zwischen den Bäumen zielsicher. Aufgeregt schlägt der Hippogriff mit den Flügeln hin und her. Feinde kann Azina in nächster Umgebung keine entdecken. So versucht sie sich dem majestätischen Tier vorsichtig unter Aufbietung all ihrer Kenntnisse über Vögel und Pferde zu nähern. Elfenbein wetzt davon. Azina spürt, dass er eine Idee hat und setzt ihren Versuch den Hippogriff zu beruhigen fort. Ein gefiederter Pfeil ragt direkt vor ihr aus seiner rechten vorderen Flanke heraus. Sie weiß, nur ein einziger Hieb mit dem krallenbewehrten Vorderbein und sie könnte verloren sein. Elfenbein kehrt zurück und birgt einen Hasen im Maul, den er Azina in die Hand drückt. Sie hält dem Hippogriff mit der offenen Hand die Beute hin, hoffend, dass er nicht zu ungestüm zupackt. Skeptisch beäugt er das Angebot mit schief gelegtem Kopf, ehe er blitzschnell und zielsicher zuschnappt. Sie zögert keine weitere Sekunde, macht einen Satz nach vorn und zieht den Pfeil mit einem Ruck heraus. Ihr darauf folgender hektischer Seitensprung bringt sie nicht mehr außer Reichweite der mächtigen Schwingen und so wird sie einige Meter davon geschleudert. Schwer atmend bleibt sie am Boden liegen und betrachtet das Pferdewesen, das sich nun auf die Hinterläufe gestellt hat und wild kreischt. „Flieg, mein Freund, flieg.“ Ermuntert sie ihn. Doch … er beruhigt sich wieder und betrachtet sie interessiert und … ja, und dankbar.

Lächelnd schließt sie die Augen, um seine Gefühle in sich aufzunehmen, als vor ihr eine Explosion auftaucht. Der Berg am Horizont spuckt schmerzende rote Blitze. Ihr Bewusstsein rast auf den Roten Riesen zu, durch den Eingang nach unten und sieht, wie ihre Freunde vor etwas davon laufen. So unvermittelt die Vision auftaucht, so rasch ist sie hinfort. Keuchend zieht sie scharf Luft ein. Elfenbein stupst sie mit seiner Nase an. Etwas zieht sie zum Berg. Sehnsüchtig starrt sie in die Ferne.

Der Hippogriff beginnt sich zu regen. Als hätte er ihre Sorge gespürt, geht er in die Knie und senkt das Haupt zu einer eindeutigen Pose. Azina schaut kurz zu Elfenbein und sieht, dass er der gleichen Ansicht ist. Dann gehen die beiden auf das Vogelwesen zu und steigen vor Ehrfurcht zitternd auf seinen Rücken.

Kaum sitzen sie auf, stößt er sich mit einem Ruck vom Boden ab und gewinnt rasch an Höhe. Nach kurzer Zeit hat er die Spitzen der Wolken erreicht. Azina hat Mühe sich und Elfenbein auf dem schwankenden Rücken des Hippogriffen festzuhalten. Verzweifelt krallt sie sich mit den Händen in die Federn an seinem Hals und mit ihren Beinen umklammert sie seine Mitte. Dennoch findet sie die Zeit, an seinem rauen Gefieder vorbei nach unten zu schauen und die atemberaubende Aussicht zu genießen. Etwas Vergleichbares hat sie noch nicht erlebt. Noch nie hat sie Aventurien von so hoch oben gesehen. In der Ferne gen Praios kann sogar sie die vertrauten weiten Ebenen ihrer Heimat Aranien erblicken. Auf einem Plateau des Roten Riesen kann sie hektisches Treiben erkennen. Der Hippogriff fliegt instinktiv darauf zu.

Als sie näher heran fliegen, kann sie eine große Menge Menschen auf dem Gipfel des Berges sehen, die wie Ameisen hektisch aus dem Berg strömen und hin und her wuseln. Auf einmal erzittert der Rote Riese. Sie kann noch nicht unterscheiden, ob das ohrenbetäubende Kreischen vom Berg oder von dem riesigen mehrgliedrigen wurmartigen Dämon stammt, der just aus dem Gestein hervorbricht und sich drohend vor der verängstigten Menge aufbaut. Sie zögert nicht lange und drückt dem Hippogriff mit der einen Hand nach unten, während die Andere Firuns Speer im Sturzflug direkt auf den Dämon wirft. Wie ein blauer Blitz schlägt der Speer des Alten in den Körper des Dämons ein. Dieser kreischt laut auf.

Ja, es war der Schrei des Dämons!! Zufrieden nickt sie innerlich.

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Azinas Gedanken

Elementar(e Wechselwirkungen) und Zerfall

Während die anderen sich mit dem beschäftigten was sie so taten, wendete ich mich verschiedenen mentalen Herausforderungen zu, neben einem Namen für den Traviatempel, wären das noch Experimente zu den Elementaren Wechselwirkungen, einem Zerfallsmodel und weiterer arkaner Begebenheiten. Nun als Namen für den Traviatempel, würde ich etwas simples vorschlagen, was es uns allen ermöglicht die heroischen Taten, welche stattfanden, nicht zu vergessen, aber gleichzeitig sollte es auch demut zeigen, ich dachte in etwa an das folgende: Neue einfache Halle als Zeichen erbrachter Dankbarkeit/Treue (?) in besonderen Namen Traviaholds und Lakaien als Champions in der Mine, ich denke das trifft es recht genau…

Nun aber wieder wichtigeren Themengebieten zugewandt, das Zerfallsmodel, unter der Annahme das die Matricenenergie in der Entfernung zum Quadrat abnimmt, wobei dabei noch nicht die Auswirkung der Beobachtung, besagter Matrix berücktsichtigt ist, geschweige denn das arkane Grundniveau, sollte sich zumindest ein Entfernungsskaliertes Model erstellen lassen, jenes würde natürlich eher die intensität als den temporalen Aspekt berücksichtigen, letzterer wäre ersteinmal zu vernachlässigen, würde aber in ein entsprechendes umfassendes Zerfallsmodel schließlich hinein gehören. Weiterhin wären Korrekturkonstanten, jenach verwendeter Untersuchungsmethode notwendig, zur vereinheitlichten Umrechnung und Umwandlung der Ergebnisse. Der temporale Zerfall, kann wahrscheinlich ähnlich behandelt werden, handelt es sich dabei doch lediglich um einen „räumlichen“ Zerfall in temporaler Ausdehnung, wenn auch einen gerichteten, jenes wäre noch zu beweisen über entsprechende Experimente.

Was noch, ach ja die Elemente, wie ich schon das letzte mal schrieb, ich postuliere neben einem Gegenelement zur Kraft, noch untergeordnete Bausteine der einzelnen Elemente, mittlerweile hatte ich auch Ideen, zur, möglichen, Beobachtung jener elementaren Bausteine. Folgerichtig müssten jene wohl, subelementare Bausteine heißen, die Idee ist, erstaunlich einfach. Man nehme die Elemente, in, um die Berechnungen simpel zu halten, möglichst gleich großen Einheiten und sorge für eine Wechselwirkung, adhoc fallen mir drei verschiedene, vier, wenn convocative Methodiken noch inkludiert werden, experimentelle Grundpfeiler ein, von denen ich zwei, aufrund der Möglichkeit zur Impensation größerer Energiemengen, was die Beobachtung erleichtern sollte, klar vorziehe.  Die Finanzierung könnte problematisch werden, verfüge ich doch noch nicht über die notwendigen Ressourcen, entsprechende, zumindest die Experimente mit höherem Energieaufwand, umzusetzen. Zumal für den Elementar Hochenergie Circel (vielleicht ElHC?), nicht nur die notwendige Energie fehlt, nein ich müsste auch erst noch überprüfen, ob es technisch umsetzbar wäre, mittels genauer Beobachtung diie Flugbahn der geladenen Elementarwolken so zu stabilisieren, das jene erst beim aufeinandertreffen mit anderen geeigneten Elementarwolken in einem designierten Observationsbereich instabil werden und expandierendes verhalten an den Tag legen. Insofern werde ich mich ersteinmal mit den Linearelementarenexperimenten im niedrig bis mittleren Energiefeld bewegen müssen. Aus naheliegenden Gründen, sollte das erste Experiment aus Elementargerichtetenmanifestationen von Ignis et Aqua (IeA oder doch eher als Beschleuniger elementarer Strahlensysteme, kurz BeSSy?) bestehen, sollte die Kalibrierung gelingen, könnte ich den Energieausstoß erhöhen, in dem ich mehrere Elementaremitter nutze. Wobei, das die notwendigen Feineinstellungen komplizierter machen würde, hmm ob es daten zur Geschwindigkeit von elementaren Geschossen gibt? Das wäre eine der wenigen Zeiten, in denen die „Expertisse“ von Nutzern der Combativa, theoretisch, praktikabel wäre, aber ich zweifle daran das selbige entsprechende Informationen zur Verfügung haben, da es doch zum bewerfen entsprechender Combattanten, meistens irrelevant ist und für tiefergehende theoretische Applikationen sind solche „Experten“ meistens nicht zu gewinnen.

Ich könnte natürlich, ja vielleicht funktioniert das, außerdem wäre es auch noch Traviagefällig, oder? Wenn, mir gestattet wird, was nur naheliegend wäre, besagten Traviatempel zu stiften, für jenen werde ich wohl noch einen Bauplan von Collega Peddersen benötigen, so könnte ich auch anregen, das ein angemessenes lokales Anwesen, für mich sinnhaft wäre, um die Kommunikation von Spichbrechers, nicht nur mit seinem Lehen, sondern auch mit seiner Familie, zu sichern, sinnvoll wäre, sozusagen die Etablierung der ersten NLP Stelle im raulschen Reich, ich würde gerne noch weiter gehen, wenn ich schon bei Traviagefälligen Taten wäre, und Muhalla und Radajane, welche ich zwar nie traf, aber an die ich sehr emotionale Erinnerungen habe, nach Hochstieg bringen, um besagtes Anwesen zu beziehen, Radajane könnte sich um den arkanen Teil des Kommunikatiossystemes bemühen, wiewohl ich dafür wohl noch etwas recherchieren sollte, bezüglich der Konstruktion entsprechender Matrixgeber, aber ich kenne genau die richtige, gut strenggenommen, fallen mir mindestens zwei richtige Akademien dafür ein, aber das ist nicht der Punkt, während Muhalla ein Profitables Warenaustauschprogramm in die Wege leiten könnte, ich könnte Tee und Pfeffer, vielleicht auch Alchimistische Tinkturen und Elixiere nach Darpatien schicken und im Gegenzug, keine Ahnung, was Darpatien, oder ob Darpatien etwas interessantes anzubieten hat, aber wird sich schon etwas finden, sonst wären die Leute wohl schon weggezogen. Gut, mehrere kleine Probleme gäbe es bei besagten Ideen noch zu beseitigen, erstens müsste wohl von Spichbrecher zurückgebracht werden, am sinnigsten lebendig, nicht nur damit dieser alberner Vorwurf, ich hätte mittels Gedächtnismanipulation (wenn dann doch eher Gedächtnisarkanaepulation?), etwas zum verschwinden von Spichbrecher beigetragen, darüber hinaus natürlich noch das Aufspüren eines Paares, welches seit über einem Mond, in Aranien verschwand, nun gut, das könnte sich sogar als halbwegs einfach, im verhältnis zu einigen experimentellen Nachweisen, versteht sich, entpuppen, ist doch eine der besagten Personen arkan begabt. Was noch, ach um den Rest kann ich mich später kümmern, nun gut müsste ich ja auch, da wir ja immer noch im roten Riesen sitzen.

Und natürlich wäre auch noch das Hölleneisenproblem zu beheben, wir können ja kaum, entsprechend widharcalischgeladeneserz in solch großen Mengen, in dem vorhandenen Gestein belassen, hmm müsste dies nicht auch Auswirkungen auf die Residaulstrahlung und das arkane Hintergrundniveau haben? Wenn das soweiter geht, benötige ich alleine für die Ideen dieses Lebens, ein dutzend Menschenleben. Hach, daran muss ich wirklich mal weiter arbeiten.

Endlich vereint Dahain…

Es dauerte nicht lange und die „Endora“, ein stolzes Schiff, eine mehrmastige Schivone, trat ihre Fahrt an, mit vier neuen Fahrgästen, darunter zwei reichlich blauen Damen, in diesemfall, waren es jedoch Wesen aus Efferds Domäne und nicht der exzessive Genus alkoholischer Getränke…

Während die „Endora“, die Bucht verließ, setzte sich ein amüsierter älterer Herr, wieder auf seinen Stuhl und war gerade dabei nachdem Buch zu greifen, als sich eine weitere Gestalt näherte, „Ah Lyssia, ich habe mich schon gewundert wann du hier ankommen würdest, wie war der Flug?“ Fragte er, während er innehielt, im greifen nach seinem Buch und stattdessen ein Vinsalter Ei aus seiner Tasche holte, während er noch dabei war seinen Chronometer aus den tiefen seiner Tasche zu fischen, begann Lyssia zu reden, „Sag nicht ich habe sie verpasst? Verdammt, dabei dachte ich mit der neuen Mixtur, wäre ich schneller, du hast schon recht deine Reiseart ist schneller, aber das fliegen macht einfach mehr Spaß„, sprach sie, während sie sehr seltsam geformte Augengläser, welcher eher wie eine Art Helm geformt waren, von ihrem Kopf nahm, „Ähm, Lechmin, wie schnell war ich diesesmal eigentlich, ich meine es hätte sich schneller angefühlt als beim letzten Mal, aber es ist noch nicht schnell genug?“ Fragte Lyssia, während sie sich in einen der anderen Stühle fallen ließ und den Helm sorgsam ablegte.

Lyssia, du weißt das ist schwer zu sagen, aber, wenn ich von einer optimalen Route ausgehe, das Ei korrekt funktioniert und einige weitere Faktoren einrechne, so würde ich sagen, du müsstest deine maximalgeschwindigkeit um ca. 20 % gesteigert haben, freut mich übrigens, das du die Idee mit dem Helm und dem Fluganzug angenommen hast.

Während sie sich etwas von dem dampfenden Tee einschenkte, griff sie das Gespräch erneut auf, „Nun du hattest nicht ganz unrecht, als du dir gedanken um die Flugsicherheit gemacht hast, vor allem bei diesen Experimenten zur Geschwindigkeitserhöhung, oh die anderen werden bestimmt neidisch, wenn wir die Mixtur vorstellen, schade das wir die Salbe nur so selten brauen, aber ein paar Eingeständnisse sind wohl notwendig, wie weit bist du mit deinen anderen Forschungsprojekten?“ Fragte Lyssia ihren Gatten, welcher kurz innehielt ehe er zu einer Antwort ansetzte, „Nicht so weit, wie ich gerne wäre, aber langsam wird es Zeit, so das ich mich, wieder mehr mit der Welt, anstelle der Forschung beschäftigen muss.“ Lyssia sah ihn mit einem mitleidvollen Blick an, „Ist es schon soweit?„, fragte sie ihn mit ebensolcher Stimme, forschten doch beide für ihr Leben gern. „Naja, noch nicht ganz ein paar Götterläufe sind noch Zeit, aber ich muss mich dennoch vorbereiten, und nach den letzten Jahrhunderten sind ein paar Götterläufe nicht wirklich viel, zumal ich dachte, das ich weiter wäre mit meinen Forschungen, aber nein, jedesmal wenn eine Antwort gefunden wurde, hat diese neue Fragen aufgestoßen, es ist eine Aufgabe für die Ewigkeit, aber dafür haben wir ja einander. Hat sich deine Mutter eigentlich mal über das nach ihr benannte Schiff geäußert?“ Erklärte er den Grund seines Kummers, besann sich aber bald eines besseren, er hatte ja immer noch seine Familie und Freunde. Lyssia, fröhlich für die Überleitung zu ihrer Mutter, griff diese auch alsbald auf, „Nein, noch nicht, aber ich denke, du hast dir damit keinen gefallen getan, obwohl du dich wahrscheinlich damit gerettet hast, als du das Schiff als stolz und edel bezeichnet hast.

Beide genossen die nächsten Stunden, während sich die „Endora“, weiter durch die Wellen wogte, alsbald begaben sie sich schließlich heim.

Auf besagter „Endora“, in einer besonderen Kabine, welche eher einem schwimmenden Becken gleicht, sitzen die beiden Ozeanierinnen und die jüngere Dame mit güldenem Haar erzählt von ihren Reisen, wie sie nach Havena eilte um dort im Effardh Tempel nach dem Verbleib Yanuu’as zu fragen, von dort wurde sie gen Praios verwiesen, da kein albernischer Adliger mehr, nach einem Edikt der Effardhkirche, mehr Neckern als Sklaven halten würde, wurde ihr zumindest gesagt. Und da der Hüter des Zirkels der Bruder des albernischen Kongis ist, wurde dies nachdrücklich umgesetzt. Lata habe sie in Havena leider nicht gesprochen, dafür habe sie neben dem Effardhdiener noch eine andere Person kennengelernt, ein rothaariges Mädchen, von fröhlicher Gesinnung, immer mit einem Witz auf den Lippen, obwohl sie die meisten davon nicht verstanden hat, haben sich beide dennoch, nunja, gut verstanden. Der Schelmin, mit Namen Lotte Drut, erzählte Lunaluo was sie nach Havena getrieben hatte und Lotte, die sich mit der Druidin gut verstand, erzählte ihr im Gegenzug von einigen Leuten die sie in Ferdok traf, welche ihr bestimmt helfen könnten, naja vielleicht, eventuel, keine Ahnung, aber einen Versuch wäre es Wert, schiene die doch gerne zu helfen, immerhin wurde sie sogar von einem von diesen auf einen Ball eingeladen, also so ein Fest, auf der anderen Art lässt es sich ja so schlecht laufen, meinte sie noch lachend.  Und Lunaluo erzählte weiter, das sie sich dem großen Fluss hinauf unter Wasser bewegte um zu dem Ort zu reisen, wo diese Gruppe herkamm und wohl auch wieder zurückgekehrt sei, in einen kleinen Ort namens Hammerschlag. Dort traf sie auch auf den ersten aus der Gruppe, einen adligen Krieger, doch dieser hatte keine Zeit für sie und sie reiste weiter gen Praios, denn dorthin hatten sich wohl die Tierbändigerin und der Magier auf den Weg gemacht. Langsam und beschwerlich bewegte sie sich über das Land, immer darauf bedacht ihre Gestalt zu verhüllen und zu verhehlen sogut es ihr ging, doch wie sich eine Ozeanierin verkleidet, hatte ihr Altanan irgendwie nicht beigebracht, wahrscheinlich wusste er es selbst nicht. Es dauerte viele Monde bis sie schließlich in einer Stadt namens Zorgan eintraf, und dort von zwei Damen aufgelesen wurde, Delia und Jane, beide kannten Lottes Freunde und Lunaluo schloss sich ihnen an, um die Tierbändigerin zu finden, auch der Krieger war, wieder dabei, aber vom Magier fehlte nachwie vor jede Spur. Sie lernte ihre Reisegefährten schätzen und fand neue Freunde in ihnen, vor denen sie ihr wahres Gesicht auch nicht zu verbergen musste. Nach verschiedenen Erlebnisse wurden sie schließlich von Delia in ihr Heimatdorf, das Hexendorf Mahtab geführt, wo Lunaluo endlich eine Prophezeiung erhielt, welche es ihr schließlich erlauben sollte ihre Mutter zu finden. Die Hexen waren auch so freundlich sie vom Winde nach Khunchom tragen zu lassen, wo sie auch prompt auf Reonar Wolf, einen weiteren Freund traf, auch der Kräutersammler, mit dem sie sich in Mahtab kurz unterhielt war wieder in der Stadt, wie sie nach einiger Zeit herausfand. Nach einigen Erlebnissen in Khunchom, dazu gehörten ein Ball, auch wieder so ein Fest, ähnlich dem von dem Lotte berichtet hatte, einem Besuch bei einem Händler und dem Efferdtempel, besuchten sie das Haus von Lechmin und Lyssia ai Battuhzen, einem alten Ehepaar, was sich nicht nur über Neugier auszeichnete, welche der tiefe des Ozeans konkurrenz machen könnte, sondern auch über Wissen aus dem Meer der Weisheit, so war es Lechmin, der schließlich Lunaluo, bzw. ihrem Gefährten Reonar, den Aufenthaltsort ihrer Mutter mitteilte. Und ihr auch auf anderer Weise noch half, doch warum er dies nicht vorher schon tat, verwirrte sie, andererseits, hätte er vorher eingegriffen, hätte sie Reonar und Nantua nicht getroffen, vielleicht war dies der Grund? Auch das der Dschinn, welcher sie nach Khunchom trug, wie Lyssia aussah, fiel ihr erst später auf.

Schließlich fuhren sie mit einem kleinen Schiff, der „Tänzerin“, nach Al’Anfa, unterwegs begegneten sie Piraten, einem Riesigenkraken und einigen Flugechsen. In der Bucht von Al’Anfa, wartete sie auf ihre Freunde, welche die Stadt erkundet hatten, während sie Meister des Wassers rief um für eine schnelle Flucht gewappnet zu sein. Damit endete die Erzählung des jungen Wasserwesens, Yanuu’a die sich dies alles interessiert angehört hatte, umarmte ihre Tochter, tiefergriffen, scholt sie aber auch, auf mütterliche art, wegen ihrer Leichtsinnigkeit. Danach erzählte sie von ihrer Zeit in Gefangenschaft, brach aber bald wieder ab, war es doch zu schmerzhaft für sie, stattdessen wandte sie sich anderen Themen zu, sie projizierte Bilder des Meeres in Lunaluos Kopf und sprach mit ihr in der Sprache des Meervolkes, dem sogenannten Neckergesang, dabei stellte sie fest, das Lunaluo nie gelernt hatte ihre Muttersprache, im wahrsten Sinne des Wortes, richtig zu sprechen/denken, ihr Vokabular war wortwörtlich das eines Kleinkindes, auch die Fähigkeit der Projektion ihrer Gedanken war sehr unscharf, nie wirklich geschult worden. Yanuu’a seufzend, streichelte ihrer Tochter über das Haar und tauchte aus der Kabine auf, während ihre Tochter meditierte. Etwas wozu sie Lunaluo nach einigen Gedanklichen Bildern von Ebbe und Flut ermutigen konnte, sie hatte eine Idee, wie sie ihrer Tochter helfen könnte, die Fähigkeit Lunas mit Wassertieren Gedankenauszutauschen, war, so vermutete sie, wahrscheinlich das Resultat ihrer nie geschulten Fähigkeiten, wenn sie jene Trainieren würde, könnte ihr das helfen ihre Muttersprache zu sprechen. Als Luna aus ihrer Meditation auftauchte, metaphorisch zu verstehen, schwomm eine Schildkröte in der Kabine, Yanuu’a ermutigte Luna, sich mit dieser zu „unterhalten“, über die nächsten Tage, leitete Yanuu’a Luna gedanklich durch verschiedene Gespräche und ihre Bilder wurden tatsächlich, weniger, verschwommen, es würde noch lange dauern bis der Bach ihrer gedanklichen Sprachfähigkeiten flüssig in den Ozean der Kommunkation fließen würde, das war beiden bewusst, aber in kurzer Zeit hatte Lunaluo mehr Vokabeln gelernt als sie schon seit knapp einem Jahrzehnt nicht mehr gelernt hatte, darunter auch das ein oder andere Lied und verschiedene Sagen. Die Magie, auf der anderen Seite war komplizierter, Lunaluo hatte die Magie von ihrem Vater gelernt, einen Zugang zur Ader, der fließenden Magie des Meervolkes zu lernen, würde eine ganze Weile dauern, falls es überhaupt, noch möglich sei. Unterscheiden sich die herangehensweisen doch wie Ebbe und Flut, auf der anderen Seite, erklärte Yanuu’a ihr, verfüge Lunaluo über einen erstaunlichen Zugang zu ihrem Element, so das es vielleicht noch möglich sei. Wenn sie weiter in ihr Element eintauchen würde.  Zu vertiefenden Studien der Magie kammen sie aber, noch, nicht.

Die Tage flossen dahin und bald waren die Gestade Albernias zu sehen, noch ehe die „Endora“ Havena erreichte, verließen die beiden Neckerdamen und ihre Begleitung das Schiff um von der Küste aus zu einem zu einem friedvollen Hain zu gelangen, Yanuu’a erzählte Malzan und Nantua, vom letzten Male als sie hier war, und das sich kaum etwas geändert hatte, in der Zwischenzeit war die junge und stürmische Druidin schon vorausgerannt, aufgrund ihrer Physis, hätte dies bedeutet das Malzan und Nantua, wenn sie ernstlich daran gedacht hätten, sie relativ schnell hätten einholen können, und auf einen großen Baum zugelaufen, und diesen freundlich umarmend, „Hallo Pappel, äh Papi, sieh wenn ich mitgebracht habe, ich habe sie endlich gefunden!“ Redete sie, eindringlich mit dem Baum, noch ehe die anderen etwas sagen können, um darauf hinzuweisen, das es doch „nur“ ein Baum ist. Wird dieser kleiner, die Äste und Zweige nähern sich dem schrumpfenden Stamm, die Farbe der Borke wandelt sich, die Konsistenz des Stammes ändert sich, sodass alsbald schließlich ein älterer, unbekleideter, aber von Lunaluo verdeckter, menschlicher Mann mit langem, noch partiell rötlichem, Bart anstelle des Baumes steht und die Umarmung erwiedert. In seiner Hand befindet sich ein grob gehauener Dolch aus Obsidian. „Oh Luna, es ist dir also endlich gelungen, schön das du wieder hier bist, gleiches gilt natürlich auch für dich Yanuu’a, wer sind eure Freunde?“ Fragt der Druide, seine Tochter und Frau, aus seinen Zügen ist zulesen, das wäre nicht die eherne druidische Selbstdisziplin, so wäre er wohl schon zu seiner lange verschwundenen Frau gerannt und hätte diesen ebenfalls umarmt. Yanuu’a die um die art ihres Gattens wusste, suchte aus einem nahen Haus schnell etwas zusammen um schließlich mit einer einfachen weißen Robe zu ihrem Mann zu eilen und ihm diese zu übergeben. Kaum das er nun gewandet war, umarmte er nun auch seine Frau, Luna indessen zeigte ihren Freunden den Hain, welcher, wie sich herausstellte ein sehr idyllischer Ort ist, mit erstaunlich vielen zahmen Tieren, wenn auch die meisten recht scheu sind, wie Malzan und Nantua schnell erfuhren. Sie erzählte beiden von ihrer Kindheit hier am und an der Küste, aber nach der Entführung ihrer Mutter, hatte sich Altanan Gwenlian, zusammen mit ihr weiter in den Hain zurückgezogen, sie verbrachte die nächsten Götterläufe am und um den Fluss und den kleinen See, welcher im Hain liegen, bzw. durch diesen durchfließen.

Schließlich führte Lunaluo ihre beiden Freunde zu besagten kleinen See, an dessen Ufer eine kleine Hütte steht, und mittlerweile, der kleine Ausflug durch den Hain bot Altanan und Yanuu’a mehr als genug Zeit, von den beiden Eltern Lunas eine Kanne Tee aufgesetzt wurde. Altanan und Yanuu’a haben drei Stühle am Wasser aufgerichtet, auf die sich Malzan, Nantua und Altanan setzten können, während es sich Yanuu’a im See gemütlich gemacht hat, einem Ort, in es dem sich auch Lunaluo nachdem sie ihre Freunde zu ihren Stühlen gebracht hat, gemütlich machte.

Über den Abend werden schließlich, an einem Lagerfeuer, das aber nur von den dreien an Land gut einzusehen ist, wurde doch für die beiden Neckerdamen darauf geachtet, das Feuer gut abzuschirmen, so das sie es möglichst wenig wahrnehmen, noch viele Geschichten erzählt und Luna und Yanuu’a geben auch beide ihren Gesang zum Besten. Über dem Essen wird Malzan und Nantua angeboten solange im Hain zubleiben wie sie wollen, sie sind immerhin geschätzte Freunde und Gäste der Familie.

Azinas Verbleib IV

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Bestehen der Prüfung

Gemeinsam mit Elfenbein kehrt sie ergriffen zum Schwanenthron zurück. Dieses Mal fällt es ihr ungleich leichter, sich mit geschlossenen Augen durch das dichte Unterholz fortzubewegen. Ohne hinzusehen, setzt sie sich erneut mit überkreuzten Beinen auf den Felsen und verschmilzt gedanklich mit der Natur. Nach nur kurzer Zeit explodiert die gesamte Umgebung um sie herum in leuchtendem Blau. Sie ‚sieht‘, wie sich das Meer der Bäume im Winde wiegt. Sie hört eine wohlklingende Melodie, die von diesem Wald ausgeht. Sie beginnt sich in ihrem Takt zu wiegen, geht in Gedanken von Baum zu Baum und tanzt im Gleichklang mit der Natur. Es ist ein schönes Gefühl. Nie war sie ihrer Geliebten Natur näher. Fasziniert saugt sie die Eindrücke in sich auf.

Doch plötzlich, auf ihrem mentalen Weg über die Schönheit, unterbricht etwas die Harmonie des Waldes. Weit entfernt sieht sie ein verheerendes Ungleichgewicht. Der Gleichklang ist dort verzerrt. Als sie ihre Aufmerksamkeit auf die Quelle der Unreinheit richtet, erstrahlt direkt vor ihr der Rote Riese in einem brennenden Rot. Nervöse Energieblitze zucken um ihn herum. Aus seinem Bauch dringen blutrote Schlieren, wie aus einer klaffenden Wunde. Abrupt wird ihr Bewusstsein auf die Lichtung zurückgeschleudert. Keuchend reißt sie die Augen auf und realisiert nur langsam, was vorgefallen ist. Ihr trüber Blick sucht den Roten Riesen. Stumm liegt er da. Und doch … etwas regt sich. Sie ist beunruhigt. Sie zittert am ganzen Körper. Sie spürt nun auch den Schmerz des Waldes. Erst jetzt fällt ihr auf, dass Elfenbein nicht mehr bei ihr liegt. Es ist kalt. Er fehlt ihr. Es ist, als wurde ein Teil von ihr genommen.

Einer Eingebung folgend und weil sie zuvor zwischen den Klängen der Melodie auch die gegenwärtige Kälte gespürt hat, die von den Pflanzen besitzt ergreift, erhebt sie sich und schlurft müde und erschöpft zu einem der Bäume, die dem eisigen Wind in besonderen Maße ausgesetzt sind. Sie zieht den kalten Baum in eine hingebungsvolle Umarmung. Ihren Kopf bettet sie gegen den Stamm. Fast scheint es ihr, als seufzte der Baum, doch es könnte auch Einbildung sein, hervorgerufen durch ihren Wunsch, seinen Schmerz zu lindern.

Wie lange sie geschlafen hat, weiß sie nicht. Als sie erwacht, ist es Tag. Sie schaut sich nach Elfenbein um. Die frischen Spuren zeugen davon, dass er zwischendurch hier vorbeigekommen ist. Gerade wollte sie sich erneut auf den Felsen setzen, um ihre Meditation fortzusetzen, als sie ein ungutes Gefühl beschleicht. Eine finstere Ahnung reift in ihr heran. Stirnrunzelnd beschließt sie, den Spuren zu folgen, um sich seines Verbleibes zu vergewissern. Sie vermisst ihn schrecklich. Vermisst seine Wärme, seine Verspieltheit und seine Zuneigung. Ja, sie mag diesen riesigen Wolf, der eine solche Lebensfreude ausstrahlt. Ganz im Gegensatz zu Ebenholz, der irgendwie kalt zu sein scheint. Wie sagte Darnan vor ein paar Tagen?: “Firun wollte euch sterben lassen. Nicht umsonst ward ihr der Kälte erlegen. Ifirn hat euch gerettet.“ War Elfenbein jener weiße Wolf? Elfenbein, der Ifirn im Wesen so ähnlich ist?

Sie packt Firuns Speer und folgt den Spuren ihres neuen Freundes. Die großen Pfotenabdrücke sind im Schnee gut zu erkennen. Sie läuft noch nicht lange, als sie Stimmen vernimmt. Raue Stimmen, die über etwas diskutieren. Sie bleibt stehen und schließt konzentriert die Augen. Ihre neue Wahrnehmung tastet sich vorwärts – zwischen den blauen Baumstämmen hindurch bis sie wieder auf ein rotes Leuchten fällt. Rasch tasten ihre Sinne die Konturen ab. Da liegt Elfenbein im Schnee. Schmerz breitet sich in ihr aus. Rote Blitze zucken aus seiner linken Flanke. Da, wieder diese Stimmen. Vor Elfenbein stehen drei zerlumpte Männer und entscheiden gerade, dass sie den anmutigen Wolf für ihren Eintopf verwenden möchten. Zorn durchflutet sie. Ihr Griff um den Schaft des Speeres wird fester.

Plötzlich regt sich der Speer. Er beginnt zu pulsieren. Er versucht Verbindung zu ihr aufzunehmen. Er … Er möchte geworfen werden! Grimmig starrt sie die eisblaue Waffe an. Soll dieses Mal Firun seine Tochter retten? Ohne weiter zu überlegen, reißt sie den Arm nach hinten und … sieht ihr Ziel klar vor Augen: die rot umrandeten Silhouetten flackern vor ihren geschlossenen Lider auf und ab … sie wirft, wirft, wie sie noch nie geworfen hat, hoch über die niedrigen Tannen hinweg.

Und verfehlt ihr Ziel: Den Schritt Platz zwischen den Männern und Elfenbein. Stattdessen bohrt sich die lange scharfe Speerspitze von oben direkt in die Schulter eines Mannes, der daraufhin laut aufschreit. Sie sieht noch, wie sich die anderen beiden erschrocken umschauen und sich bereit machen sich zu verteidigen, als sie auch schon unbewaffnet nach vorne durch das Dickicht spurtet.

Der Bogen eines kleingewachsenen Banditen zuckt unschlüssig hin und her ehe Azina zwischen den Bäumen hervortritt. „Haltet ein! Ich bin die Botin Firuns! Es war ein Versehen! Lasst mich nach der Wunde sehen.“ Sagt sie und schreitet mit erhobenen Händen langsam auf sie zu. Der Getroffene windet sich am Boden, der Speer steckt tief in seiner Schulter. Die anderen beiden wenden sich ihr mit gezogenen Waffen zu und fragen barsch nach ihrem Begehr. Als sie zu einer Erklärung ansetzt, bedauert sie, dass sie ihren Speer nicht mehr in den Händen hält, als, völlig unvermittelt, ein schmatzendes Geräusch, gefolgt von einem lang gezogenen Schmerzensschrei zu hören ist. Die drei Stehenden starren verblüfft auf den Speer, der geradewegs in Azinas ausgestreckte Hand fliegt. Während die junge Jägerin ihn noch ungläubig anstarrt, nehmen die Männer brüllend Reißaus. Ihren verblutenden Kameraden lassen sie zurück. Azinas Brustkorb hebt und senkt sich heftig. Verwirrt steht sie einfach nur da. Erst ein Winseln von Elfenbein holt sie in die Gegenwart zurück. Rasch eilt sie zu ihm, zieht den Pfeil gekonnt heraus und verbindet die Wunde notdürftig mit ihrer eigenen Winterkleidung – Fell auf Fell. Für den armen Mann kam jede Hilfe zu spät. „Erneut ein Opfer. Es tut mir leid.“ Sie schlägt ein Boronsrad über den Verstorbenen und bedeckt ihn notdürftig mit Schnee. Dann kehren sie langsam zum Schwanenthron zurück. Unterwegs verwischt sie ihre Spuren sorgfältig. Am Thron angekommen versucht sie sich halbherzig noch einmal daran, das Geschehene zu wiederholen: Sie wirft den Speer über den Felsen hinweg in den Schnee und versucht ihn mit einer einladenden Geste zurück zu holen. Doch nichts passiert.

Sie zieht eine Schnute, lässt den Speer einfach im Schnee stecken und setzt sich erneut auf den Felsen. Dieses Mal, mit Elfenbein an ihrer Seite, gelingt es ihr, sich vollkommen mit der Natur zu vereinen. Sie selbst wiegt gemeinsam mit ihrem Bewusstsein im Takt zur Melodie des Waldes. Sie kann nicht nur die Bäume und den Wind wahrnehmen, sondern auch die Lebewesen, die sich in diesen Wäldern aufhalten. Sich selbst sieht sie nun als Teil dieses Waldes. Sie lächelt. Jetzt weiß sie, was die Elfen und Druiden wahrnehmen. Es ist vollkommen!

Erneut belastet etwas ihre Konzentration. Der Rote Riese! Wieder zucken rote Blitze aus seinem Bauch heraus. Der Berg weint. Und nicht nur der Berg. Auch die angrenzenden Bäume und der Schnee scheinen unter der verderbten Last zu flackern. Eine einzelne Träne läuft ihre Wange hinab, so intensiv ist der fremde Schmerz, den sie fühlt, dass selbst ihre eigene innere Kälte aufweicht.

Knirschende Schritte lenken ihre Aufmerksamkeit vom Berg ab.

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Azinas Gedanken

Azinas Verbleib III

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Die Prüfung

Sie kehren als Meister und Schülerin zur Hütte zurück. Ehe Azina sich wieder zur, dringend nötigen, Ruhe bettet, möchte sie Bakkus‘ Leichnam einen Besuch abstatten. Mit zusammengepressten Lippen und zitternden Fäusten betrachtet sie ihren treuen Jagdhund einen Augenblick lang schweigend.

„Was machst du nur? Was sollte das? Ach Mensch Bakkus!“ Sanft streichelt sie seinen Kopf. Krault ihn hinter den Ohren, wie er es so gerne mochte. „Ich danke dir! … Ich danke dir für die Zeit, die ich an deiner Seite verbringen durfte. Ruhe in Frieden mein kleiner Freund. Möge deine Beute dir in Firuns ewigen Jagdgründen niemals entkommen.“ Ergriffen segnet sie seinen Leichnam ihrem Herrn, schlägt ein Boronsrad und deckt ihn mit zitternden Händen wieder zu. Zwei stumme Tränen entrinnen ihren trüben Augen. Traurig wendet sie sich ab.

Ein leises Stöhnen aus der Ecke des Schuppens schreckt sie aus ihren Grübeleien. Ihr Blick fällt auf Garnan, der gelassen im Türrahmen steht. Misstrauisch nähert sie sich der Quelle des Geräusches. Dort in einer Nische liegt Shakriin Boran besinnungslos auf einem Fell. Er ist ebenfalls schwer verletzt und verarztet worden. Garnan beobachtet die Tulamidin ganz genau, als sie vor dem Trollzacker umständlich in die Knie geht und seine körperliche Verfassung begutachtet.

Woher seine Verletzungen wohl herrühren? Vielleicht hat er noch weitere Eiszapfen abbekommen, ohne dass ich es mitbekam. Ist das die Antwort auf die Frage, warum ich noch lebe? Sie seufzt schwer. Ich trage dir meinen Verlust nicht nach Shakriin. Ich kann mir vorstellen, was du fühlst. Wir sind alle Narren und lassen uns blenden. Du von deiner Wut und ich von meiner Naivität. Nun haben wir mit dem Leben unserer Kameraden dafür gebüßt. Denn auch du hast große Verluste erlitten. Ich hoffe, du kannst mir vergeben, dass ich deine Gefährten tötete. Jedoch mussten wir uns verteidigen! … Erhol dich erst einmal. Wir werden uns später unterhalten. Vielleicht gibt es einen Weg uns gegenseitig zu helfen. Gemeinsam werden wir einen Weg finden die verschwundenen Personen zu retten.

Am nächsten Morgen geht es ihr schon etwas besser. Sie kann wieder einigermaßen laufen und lässt sich von Garnan, eingehüllt in ihre Winterkleidung und bewaffnet mit ihrem Speer, zu einer Lichtung im Wald führen, inmitten jener ein großer flacher Findling liegt. Garnan nennt ihn geheimnisvoll Schwanenthron. Er erklärt ihr knapp und bedeutungsvoll: „Wer im Einklang mit der Natur ist, dem schadet sie nicht. In drei Tagen komme ich wieder.“ Mit diesen Worten lässt er sie zurück. Unschlüssig, was sie nun tun soll, steht sie noch einige Zeit untätig da. Schließlich setzt sie sich – einer Eingebung folgend – im Schneidersitz auf den Felsen. Der Speer ruht waagerecht auf ihren Oberschenkeln, während sie versucht ihren Geist zu leeren und an nichts zu denken.

Im Einklang mit der Natur. Erinnert sie sich an seine deutungsschweren Worte. Sie versucht zunächst ihrer Umgebung zu lauschen. Lange sitzt sie da und horcht auf die verschiedenen Geräusche des verschneiten Waldes. Doch sie kann nichts festhalten. Sie wird unruhig. Sie spürt die Kälte immer stärker, bis sie schließlich von ihren Gedanken Besitz ergreift und ihre Meditation unterbricht. Sie schaut sich irritiert um. Sie sitzt noch immer auf dem Felsen. Sie hat jegliches Zeitgefühl verloren. Über dem Wald leuchten die Sterne am wolkenlosen Himmel. Sie versucht die Kälte zu ignorieren; sie aus ihren Gedanken zu verbannen und schließt erneut die Augen. Dieses Mal versucht sie sich an etwas Einfacherem. Sie konzentriert sich nur auf eine einzige Sache: Das Rauschen der Bäume im stetigen Wind. Es gelingt ihr tatsächlich, sich auf das Rauschen einzustimmen und sämtliche anderen Geräusche auszublenden. Zwar spürt sie die Kälte noch immer; doch sie ist nicht mehr allgegenwärtig. Sie beherrscht nicht mehr ihr Sein. Nach einer kleinen Weile unterbricht ein leises Geräusch die scheinbare Monotonie des Waldes. Es sind langsame Schritte, die im Schnee knirschen. Irgendetwas nähert sich ohne Zögern der Lichtung. Was mag das wohl sein? Sie schalt sich innerlich und versucht auch dieses Geräusch auszublenden und wieder nur das Rauschen der Bäume wahrzunehmen. Vor dem Schwanenthron verstummen die Schritte und plötzlich spürt sie, wie sich etwas Warmes, einem Mantel gleich, um sie legt. Nach einer Weile weicht die Kälte aus ihrem Körper und ein Gefühl der Wonne durchströmt sie. Nun gelingt es ihr, sich vollkommen auf die Natur einzustimmen. Sie ‚ fühlt‘ das sanfte Wiegen der Tannen nun mehr als sie es hört. Lange sitzt sie so da. Wie lange weiß sie nicht. Doch die Anstrengung beginnt ihren Tribut zu fordern. Sie ist müde. So unterbricht sie die Trance und öffnet die Augen. Erstaunt sieht sie Elfenbein um sich liegen. Vorsichtig streichelt sie ihm den Hinterkopf. Er lässt sie gewähren und kuschelt sich sogar noch enger an sie. Zufrieden tut sie es ihm gleich und schläft ein.

Am nächsten Morgen macht ihr Elfenbein ein gefangenes Kaninchen zum Geschenk. Sie nimmt es dankbar an. Anschließend nimmt sie es mit Hilfe ihres Speeres aus und entfacht umständlich ein Feuer aus trockenen Ästen im Schatten des Findlings. Sie gart das Fleisch gewürzlos auf offener Flamme. Elfenbein tut sich erst an den Innereien gütlich und erhascht später noch eine knusprige Keule.

Nach dem Mahl kuscheln sie sich wieder auf den Felsen und versuchen sich gemeinsam auf die Umgebung einzustimmen. Aber so recht mag ihr das dieses Mal nicht gelingen, obwohl ihr Elfenbein genügend Wärme spendet. Also stehen sie auf und vergnügen sich, angestiftet vom lebhaften Elfenbein, spielerisch im Schnee. Ihr fällt zwar auf, dass er sich ihr und ihrer Verletzungen zuliebe sehr zurückhält. Aber es macht ihr nichts aus. Denn sie hat so viel unverfänglichen Spaß, wie schon lange nicht mehr.

Völlig außer Puste nimmt Azina wieder auf dem Felsen Platz. Es fällt ihr nun sehr leicht, sich auf die inzwischen wohlbekannten Baumwipfel zu konzentrieren. Erneut spürt sie die wogenden Kronen mehr als sie sie hört. Fast sogar meint sie sie zu ‚sehen‘. Kurze blaue Lichtblitze tauchen vor ihren geschlossenen Augen auf. Langsam, sehr langsam, kann sie erahnen, wo die Lichtblitze herkommen. Sie stammen von den Bäumen selbst! Es scheint, als fahren sie an den Konturen der Äste entlang. Sie konzentriert sich nun verstärkt auf einen einzelnen Baum. Und schon nach kurzer Zeit kann sie ihn beinahe komplett wahrnehmen. Plötzlich taucht in der Ferne ein greller roter Blitz auf, der sie aus der Konzentration reißt. Elfenbein springt beherzt vom Felsen und deutet ihr ihm zu folgen. Wagemutig schließt sie erneut die Augen während sie langsam weiterläuft. Der weiße Wolf führt sie zielstrebig und sicher durch das dichte Gehölz. Hier und da stößt sie sich zwar an Zweigen und stolpert über Wurzeln. Doch mit der Zeit scheint es, als würde sie den Hindernissen instinktiv ausweichen. Auch hier scheinen blaue Blitze die Konturen der Bäume nachzeichnen. Fasziniert staunt sie über diese neue Ansicht.

Erneut flammt der intensive rote Blitz auf. So intensiv, dass sie erschrocken die Augen aufreißt. Was sie sieht, lässt beinahe ihr Herz still stehen.

Nicht einmal vier Schritt vor ihr erhebt sich ein gewaltiger Hippogriff drei Schritt in die Höhe. Sein rasiermesserscharfer Schnabel ist blutverschmiert. Die kräftigen Flügel schlagen bedrohlich auf und ab und erzeugen einen starken Luftzug, der ihr die Feuchtigkeit aus den aufgerissenen Augen treibt. Seine krallenbewehrten HippogriffVorderbeine fuchteln wild in der Luft herum. Alles in ihr schrie nach Rückzug. Sie geht langsam in die Hocke und legt ihren Speer auf den Boden. Doch der Hippogriff macht keine Anstalten sich zu beruhigen. Immer wieder schlägt er mit den Flügeln und kreischt markerschütternd. Ihr ist bewusst, dass ein einziger Schlag von ihm ausreichen könnte, um sie außer Gefecht zu setzen. Ihr ganzer Körper steht unter Spannung als sie sich vorsichtig rückwärts bewegt.

Sie geht etwa 15 Schritt nach hinten und setzt sich auf einen Baumstumpf. Das Mischwesen beäugt sie zunächst noch misstrauisch, labt sich dann schließlich doch weiter an seiner Bergziege. Die junge Jägerin schließt die Augen. Ihre Hand sucht Kontakt zu Elfenbein. Sogleich gelingt es ihr, sich auf die Umgebung einzustimmen. Sie konzentriert ihr Bewusstsein auf das mächtige Wesen vor ihr. Nach und nach, beginnen rote Energieblitze die Silhouette des Hippogriffes nachzuzeichnen. Sie spürt die unbändige Kraft, die von dieser beindruckenden Kreatur ausgeht, als sie immer wieder ihren Schnabel in das Fleisch ihrer Beute schlägt und große Stücken herausbricht und im Ganzen verschlingt.

Als der Hippogriff fertig ist, schaut er sich noch einmal prüfend um und erhebt sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Lüfte. Azina schaut ihm ergriffen nach. Ein Hippogriff? Hier in den Trollzacken? Welche Geschichte mag damit zusammenhängen? Vielleicht sehen wir ihn bald wieder.

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Azinas Gedanken

Azinas Verbleib II

hier gehts zum ersten Teil

Was geschah

Azina erwacht. Sie befindet sich in einer einfachen aber soliden Holzhütte. Alles deutet darauf hin, dass hier ein Anhänger Firuns wohnt: Sie ist karg und zweckmäßig eingerichtet. Verschiedene ausgestopfte Tierköpfe zieren die Wände. Direkt über ihrem Bett hängt der Kopf eines Braunbären. Seiner Grimasse zu urteilen gefällt es ihm nicht, dass sie unter seinem Fell liegt. Sie schaut an sich herab. Ihre Brust ist umwickelt mit einem starken Verband. Jede Bewegung ihres Torsos schmerzt. Ihre Arme ruhen schwach neben ihrem Körper.

Wo bin ich? Wie lange liege ich hier schon? Sollen das hier Firuns ewige Jagdgründe sein?

Sie schüttelt sachte den Kopf, um den Blick wieder für die Realität zu schärfen. Sie hat überlebt! Aber wie? Sie versucht sich ein wenig aufzusetzen und umzusehen. In der Hütte kann sie eine kleine Küche, eine Werkbank, einen Tisch mit zwei Stühlen, drei abgehende Türen und einen Kamin erkennen. In dem Kamin prasselt ein wärmendes Feuer. Davor liegt etwas Großes. Etwas sehr Großes. SchwarzWolf2es. Das atmet. Bei genauerer Betrachtung sieht sie, dass es sich dabei um einen gigantischen Wolf handelt. Dieser scheint ihren Blick zu spüren und hebt kurz den Kopf, um sie einen kurzen Augenblick zu betrachten. Doch schnell verlischt sein Interesse wieder und er bettet sein mächtiges Haupt auf seine Pranken.

Eine Tür öffnet sich und ein alter weißhaariger Mann tritt gemeinsam mit einem weiteren großen Wolf ein. Im Gegensatz zum Anderen, ist dieser hier schneeweiß.

Der blinde Mann, der sich selbst als Garnan und seine Wölfe als Ebenholz und Elfenbein vorstellt, Garnanerzählt ihr bei einer Tasse Traschbarttee, wie er sie vor <<<Zeit-Spoiler>>> mit Hilfe seiner Gefährten gerettet hat. Er gibt offen zu, zu wissen, wer sie ist und welche Rolle sie in dieser Zeit spielen soll. Azina hält sich mit den Fragen, die ihr auf der Zunge liegen zurück. Nur die Frage ihres Herzens spricht sie laut aus: Sie fragt nach dem Wohl von Bakkus. Doch Bakkus ist tot. Er liegt im Schuppen bis Azina bereit ist, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Ihr vergeblicher Versuch, sich aufzurichten, zeigt ihr deutlich, dass sie dafür noch nicht bereit ist. Erschöpft lässt sie sich zurück auf das weiche Kissen sinken und lauscht den weiteren Ausführungen Garnans. Elfenbein schaut sie die ganze Zeit neugierig an, während Ebenholz sie keines Blickes würdigt. Gegen Abend versucht sie sich ihm anzunähern, während Garnan mit Elfenbein auf der Jagd ist. Doch sie kann ihm kaum eine Regung entlocken. So setzt sie sich einfach neben ihn vor den Kamin und starrt in das Feuer. Bald kehrt Garnan mit seinem Bogen und zwei erlegten Kaninchen zurück. Gekonnt weidet er sie an der Werkbank aus und kocht eine kräftigende Suppe. Azina schaut ihm interessiert zu und ahnt bereits, dass dieser alte Mann mehr sieht, als seine pupillenlosen Augen tatsächlich zu sehen vermögen.

„Wie seid ihr als Erwählte Firuns in eine solche Situation geraten?“ fragt Garnan unvermittelt während des Essens. „Weil ich noch am Anfang meiner Reise stehe.“ beichtet Azina ohne zu zögern ihre Schwäche. „Firun hätte euch sterben lassen. Dankt seiner Tochter Ifirn, dass sie es von Zeit zu Zeit vermag ihm ein wenig Milde abzutrotzen.“ Als er dies sagt, schaut er zu Elfenbein hinüber, der ihnen beim Essen zuschaut. „Bekommen sie nichts zu essen?“ fragt sie. Er lächelt: „Sie bekommen später etwas.“

Er berichtet ihr anschließend auf Ihre Frage von seiner eigenen Geschichte:

Der Geschichte eines Nivesen, der in der Armee von Darpatien zum Krüppel wurde. Er wandte sich einst von Rondra ab und Firun zu, der ihn auf eine harte Probe stellte. Er solle einen unmöglichen Kunstschuss vollbringen: Einen Pfeil, sollte er unter heftigen Böen in ein 200 Schritt entferntes Ziel schießen. Lange habe er geübt. Er wurde ein nahezu perfekter Bogenschütze. Und doch vermochte er diese unmögliche Aufgabe nicht zu erfüllen. Erzürnt über diese Unfähigkeit nahm Firun ihm sein Augenlicht, um ihn von der Last des Sehens zu befreien. Es ermöglichte ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf das, was er fühlt, wenn er eins mit der Natur wurde.

Garnan führt sie zu der Klippe des windumspielten Felsplateaus, auf der sein bescheidenes Heim stand und schoss einen, von Azina markierten Pfeil, zwischen die entfernten die Bäume. Sie liefen anschließend durch den Schnee nach unten, um den Pfeil zu holen. Und tatsächlich! Er steckte in der Mitte einer Zielscheibe. Ehrfürchtig zieht Azina ihn heraus und dreht sich zu ihm um.

„Wie habt ihr das geschafft?“ Garnan lächelt wissend. „Ich kann dich lehren, wenn du es möchtest. Unter drei Bedingungen: Du musst eine Prüfung bestehen. Sie wird dich auf deine Tauglichkeit testen. Und du bleibst so lange bei mir, wie ich es für nötig erachte. UND du nennst mich ab sofort ‚Meister‘ … Bist du bereit?“

„Ja … Meister.“

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Azinas Gedanken

Kommende Termine

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