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Monatsarchive: Februar 2013

Flucht und Demut

Was nicht alles so passieren kann. Muhalla hat sich nun entschieden reiß aus zu nehmen unter dem Vorwand seiner eigenen Entführung. Somit wird weder er noch Azina beleidigt. Sieghelm, nahm dafür die ganze Bürde der Schande auf sich. Gegen seine Prinzipien! Doch so ist es besser für alle. Ich wünsche Muhalla und Radajana alles erdenklich Gute und den Segen der Götter. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.

Für mich, nach dem ich Sieghelm nun drei Tage diente, und wir unseren Streit belegten, ist nun die Welt auch wieder gerecht. Wenn jemand wie Sieghelm schon gegen seine Prinzipien handeln kann und sich so aufopert, dann kann ich auch mein Gemüt zügeln und nicht immer den Streit mit ihm suchen.
Ach… Sieghelm… Du tust mir leid. Ich finde schon was, mit dem ich Dich aufheitern kann. Vielleicht eine Massage mit dem Öl aus dem Rahjatempel? Wer weiß? Das wird ihm auf jeden Fall gut tun … und vielleicht auch etwas lockerer machen. Ich mag es nicht wenn der stolze Krieger so niedergeschlagen ist, dass steht ihm gar nicht. Er war die letzten Tage schon fröhlicher und beliebte sogar zu scherzen. Ja doch ich denke, dass die gemeinsamen Reisen langsam Früchte tragen und die „ewige Hauptmann“ auch ab und an mal nicht „im Dienst“ ist. Doch zur Zeit gleicht er einem getretenen Hund und das gilt es zu ändern.

Ich kann ja nicht zu lassen, dass er so Azina unter die Augen tritt. Bald… Azina… Bald sehen wir uns wieder.

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Delias Gedanken

Zurück nach Anderwald

Bin ich froh… Unter entsetzlichsten Mühen haben wir es geschafft Rakaldon zu befreien. Irgendwas ist mit seinen Geistern schiefgelaufen. Ich habe ihn nicht so recht verstanden. Er erwähnte etwas von Mindergeistern, Phantasmo-Dings und dass die Geister an sich „lieb“ seien. Der Arme tat mir so leid, er war sowohl geistig, als auch körperlich am Ende seiner Kräfte als wir ihn fanden. Uns selbst kostete seine Befreiung fast das Leben. Nur mit größter Anstrengung schaffte ich es Bermhoin aus Borons Armen zu entreißen. Ich hatte ihn schon fast aufgegeben, als sein Körper wieder zu atmen began… Zum Glück… noch nie war es bei einem meiner Patienten zu knapp… Noch nie hätte ich fast einen Menschen verloren…

Doch Gutes brachte uns das Schicksal für Rakaldons Rettung. Zum einen Bermhoins Leben und die wundervolle Feier in Anderwald. Leider konnte ich Waldschrat nicht mehr treffen, um ihm seinen Splitter wieder zu geben. Nun ja ein paar Tage Ruhe tun uns gut und dann werden wir ihn und einige andere auch wiedersehen. Borkenholm… ja ihn werde ich auch vermissen. Er trug uns zum Schluss zum Dorfe zurück. Ob wir ihn, den Eichkönig, je wiedersehen dürfen?
Schön ist es auch anzusehen, dass Rakaldon vom Dorfe von jeglicher Schuld freigesprochen wurde und das er und Travigunde sich gegenseitig ihre Liebe gestanden. Es gibt doch noch Gutes und Liebe in dieser Welt!

Was nun? Ich würde gerne weiter reisen, die Welt kennenlernen. Doch was ist mit meinen Freunden und vor allem mit Rondrigo? Will er auch oder möchte er wieder in seine Heimat? Oh Ihr Götter… lasst ihn den Mut nicht verlieren und uns zusammen weiter reisen….

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Maras Tagebuch.

Gnarf…

Ok… Ihr habt sicherlich bemerkt, dass der Kalender so nicht mehr funktioniert… 🙁 Ich arbeite an einem neuen. Doch solange müssen wir ersteinmal mit diesem hässlichen Dings, was sich Kalender schimpft, auskommen.

Ich versuche das Problem so schnell es geht zu beheben.

Eure Forumshexe.

Baburin rückt näher

Azina steht, in einfacher Arbeitskleidung auf dem Feld und hält gegen die aufgehende Sonne blinzelnd inne, um Mezzek dabei zu beobachten, wie er das Vieh auf die Weide treibt. Mit einem Stock bewaffnet ruft er den Tieren zu, wohin sie sollen. Bakkus springt ihm hilfreich zur Seite und kläfft verspielt die Rinder an.

Was sollten wir nur ohne dich machen. Gut machst du deine Arbeit. Wenig Lohn forderst du dafür. Es ist erst ein paar Tage her, seid du auf unserer Schwelle standst und Arbeit erbatest. Meinen Ruhm hast du gepriesen. Meinem Großmut gehuldigt. Drei Tage habe ich dich auf unserer Türschwelle warten lassen. Drei Tage bei Wind und Wetter. Unerbittlich harrest du aus. Das hat mich imponiert. So habe ich dich willkommen geheißen und dich aufgenommen; mit der Bedingung, hart zu arbeiten. Du lernst schnell und bist fleißig. Dir steht eine gute Zukunft bevor.

Wo nur Muhalla bleibt? Es ist gut, dass er noch nicht eingetroffen ist. Viel ist noch zu erledigen. Auch kann es heißen, dass er sich bereits auf einem Abenteuer befindet und lernt was Freiheit ist. Die Hochzeit wurde bereits verschoben, bis er eintrifft und einige Formalitäten erledigt sind. Wie er wohl sein mag?

Still widmet sich die Firunsgläubige wieder der Feldarbeit.

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„Huch!!!“ Keuchend erwacht sie aus ihrem Traum, nein ihrer Vision. Suchend schaut sie sich um. Die sonst eher flüchtigen Gedanken Traumbilder haben sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Traumwandlerisch steht sie auf und schaut entsetzt in den verzierten Spiegel. Ihre Augen sind blutunterlaufen. Sie zuckt vor Schreck zusammen. Erst jetzt bemerkt sie den gewaltigen Sturm der draußen tobt. Es donnert und kracht ohrenbetäubend. Ihr Trommelfell droht auf einmal zu zerbersten. Es scheint, als statte die Donnernde höchst persönlich Aranien – nein IHR – einen Besuch ab.

Erinnere dich!

„Was?“ Suchend schaut sie sich um.

Erinnere dich!

„… ja, ich, ich erinnere mich! Ein Gefäß und eine Blume in der Hand des Überbringers. Rondra, was möchtest du mir sagen?“

Es donnert. Ein Blitz schlägt direkt vor ihrem Fenster ein.

Würdig!

„Ich verstehe! Ja, ich werde es tun!“ schreit sie gegen den Sturm an.

Wieder donnert es gewaltig, bevor der Sturm langsam verebbt und in strömenden Regen übergeht.

Die Tür zu ihrem Gemach wird aufgestoßen. „Herrin – verzeiht – ihr habt gebrüllt.“

„Es geht mir gut. Bitte geh wieder zu Bett. Morgen wird ein anstrengender Tag.“

„Jawohl, Herrin.

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Endlich sind wir vereint Liebster. Bitte lass mich bei dir bleiben?“ Mit freucht schimmernden Augen schaut Radajana zu ihrem Muhalla auf. In ihrem Blick immer noch das hoffnungsvolle Flehen.

Ach Rada. Was machen wir denn nur? … Bis Baburin sind ja noch ein paar Tage, vielleicht fällt uns noch etwas ein. Oder vielleicht haben diese Glücksritter eine Idee, was man machen könnte. Offensichtlich wollen auch sie nicht, dass diese Hochzeit stattfindet. Wenn meine Mutter nur nicht so stur wäre, dann könnte ich sie vielleicht überzeugen.“ Fest schließt er die Arme um seine Scharlatanin.

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Ich frage mich noch immer, warum ihr das getan habt?“ schimpft Sefira. Sie läuft vor Feruja mit fuchtelnden Armen auf und ab. „Ihr wisst genau, was sie mir einst angetan hat!“ „Und was sie mir in Fasar abverlangt hat“ denkt sie im Stillen noch hinzu.

Mäßigt euch!“ wirft Feruja ihrer Adoptivtochter entgegen. „Es ist eine Schande wie ihr euch aufführt! Wie ich die Familie führe, ist meine Sache! Vergesst nicht, wem ihr alles zu verdanken habt. Setzt euch und trinkt euren Tee!

Mühsam beherrscht setzt sich die aufgebrachte Sefira auf einen weichen Schemel und nippt an ihrem Tee.

Wie kann sie es wagen? Wie kann sie nur? Was hat sie vor?

Wissend lächelt die ehrwürdige Frau in sich hinein.

auf arkanem Wege nach Khorestan

Nachdem ich genügend Kräfte gesammelt hatte begab ich mich auf den Weg nach Khorestan, meine Untertanen brauchten mich dort. Ich verabschiedete mich von Tulachim, Rashim und Sulibeth fürs erste, versprach ihnen jedoch den Kontakt mit ihnen zu halten. Meine Sachen waren schnell gepackt, was nicht weiter verwunderlich ist, habe ich doch schon seit einigen Tagen meine Abreise vorbereitet. Um meine Kräfte zu schonen beschloss ich den Umweg über die Academia Arcomagica Scholaque Arcania Puniniensis zu wählen. Dank der Dunklen Pforte war ich in kürzester Zeit von Khunchom nach Punin gereist. Dort sammelte ich noch ein paar meiner Sachen ein, vornehmlich Schriftstücke meinerseits, es lag eh alles in mehrfacher Ausfertigung vor. Und begab mich  und mein Gepäck getragen von einem Luftdschinn nach Schirdar.

Ich erreichte mein Land also am 10. Hesinde und bezog erneut Quartier in meiner Burg. Es gab vieles das erledigt werden musste. Ich schickte einen Boten aus um den Hairan der Benaymans bescheid zu geben das ich ihn zu sprechen wünschte. Ich ließ die Stele der elementaren Attraktion des Eises in einen Vorratsraum transportieren. Dabei besah ich mir die Bibliothek und befand jene für gut, nur die verwaisten Regale bekümmerten mich zutiefst. Darum werde ich mich bei nächster Gelegenheit kümmern. Ich beriet mich anschließend mit dem Hairan der Benaymans und versicherte diesem, das ich an dem Problem mit den Ferkinas arbeiten würde, das ich mir schon seit mehreren Monden gedanken darum gemacht habe, wie die aus dem Dorf geraubten möglichst schadfrei aus den Klauen dieser Wilden zu befreien seien. Ich mich aber nicht gleich darum kümmern könnte, da ich noch letzte Vorbereitungen zu treffen hätte. Nachdem ich mit gesprochen hatte, wandte ich mich wieder anderen Themen zu, ich überwachte den Aufbau der neuen, wenn auch sehr primitiven, Alchemistischen Gerätschaften in einem der Nebengebäude meiner Burg, welche wohl bis aufweiteres als mein Labor zu fungieren haben würde. Ich begann auch schon mit dem brauen der ersten Tränke. Mit dem überprüfen der Zahlen und einer langen Beratung mit Assaf ließ ich meinen ersten Tag zurück in Khorestan ausklingen. Es werde viel zu tun geben in den nächsten Tagen, dem war ich mir bewusst und darauf würde ich mich gebührend vorbereiten.

Probleme des Landes

Ich verbrachte die Nacht also draußen zusammen mit Hjaldar, welcher schnell und laut einschlief. Normalerweise hätte ich mir den Sternenhimmel angesehen, aber da ich dieses mal Wache halten sollte, begnügte ich mich mit dem Feld, oder dem was ich von dem Feld zu sehen in der Lage war. Trotz meiner unermüdlichen Wache, wurde Muhalla entführt, wie sich herausstellte allerdings nicht aufgrund eineer Unachtsamkeit meinerseits, sondern weil die Entführerin des nächtens durch das Hintertor schlich, vorbei an allen drinnen ruhenden, naja mehr oder minder. Aber als Ausgleich gab es wenigstens einen herrlich erfrischenden Niederschlag am Morgen, es war zwar nicht das endlose Meer aber dennoch ein wahrer Balsam für mich, als ich merkte wie das erfrischende Nass auf meine Haut niederprasselte, ich konnte nicht umhin kommen und tollte etwas in dem Niederschlag herum, aber auch meine Wasserschläuche füllte ich auf. Später an diesem Tag brachen also Sieghelm, Jane, Delia, Beremosch, Hjaldar und ich auf um nach Muhalla zu suchen. Unser Weg führte, gewiesen durch Hjaldars Nase, in den Wald der drei milden Schwestern. Bis auf Hjaldar ritten wir alle, naja mehr oder weniger, da ich keine Erfahrung mit dem reiten von Pferden hatte, verbrachte ich die Stunden des reitens festgeklammert an Delia, welche über eine weitausgrößere Erfahrung im Umgang mit diesen Tieren und der Art der Fortbewegung hatte. Wir fanden auch die Entführerin, dabei handelte es sich um die schon erwähnte Radajana, allerdings wurde der entführte Muhalla der Entführerin entführt, von einem Bären, sachen gibts. Wir folgten den Spuren solange es noch hell genug war. Als es begann dunkel zu werden unterbrachen wir vorerst unsere Verfolgung. Aufgrund der Ereignisse der letzten Tage begann ich auch mit dem schnitzen eines Speeres.

Wie am gestrigen Tag ritten wir auch diesesmal der Spur hinterher, welche Hjaldar für uns hinterließ. Da sich gestern schon verschiedene Probleme meinerseits mit dem reiten zeigten, neigten wir heute zu etwas drastischeren mitteln um mich auf dem Pferd zu halten, wir banden meine Hände zusammen,  das funktionierte auch leidlich, ist allerdings keine sehr angenehme Art zu reiten. Während der Rast am Abend schnitzte ich meinen Speer zuende.

Heute erreichten wir das Gebirge, die Spur führte zu einer Höhle in der wir auch Muhalla fanden. Wobei Radajana, Delia und ich zuerst draußen warteten. Durch die baldige Rückkehr und den Bericht der anderen, von einer seltsam leuchtenden Schriftrolle und einem Altar angestachelt, begab ich mich mit einem Flim Flam unterstützt in die Höhle während die anderen noch beratschlagten. Dies blieb nicht unbemerkt und so gesellten sich schnell weitere Begleiter zu mir. In der Höhle selbst betrachtete ich die Schriftrolle und den Altar mittels eines Zaubers und beide wiesen einen Odem des Arkanen auf. Kurz darauf stürmte der Entführer, also der bunte Bär auf die Höhle zu, jener wurde jedoch von Hjaldar in einen Zweikampf verwickelt. Während Sie so mit einander rangen hatte ich eine Idee, ich ließ die Schriftrolle holen, bat Delia jene mittels Ihrer Magie zwischen die beiden Kontrahenten zu bewegen und war mir sicher das dadurch etwas passieren würde. Doch es geschah nichts, erst nachdem Jane die Worte der Schriftrolle wiederholte, ereignete sich etwas sehr ungewöhnliches. Beide Wesen verschmolzen und wurden einst. Hjaldar wuchs und war nun viel größer. Die anderen verbrachten die Nacht in der Höhle, während ich und Hjaldar draußen blieben.

Der Rückweg war recht ereignislos, Delia war sogar schon vorraus geflogen. Kurz vor dem Bauernhaus, wo Delia schon auf uns wartete verabschiedete sich Hjaldar von uns. Ich hoffe die große Mutter und Ihr stürmischer Sohn mögen diesen Bären behüten.

Die Gedanken des Herrn Leutnants

Delia saß am frühen Abend des 06. Hesinde 1026BF, nach getanem Tagewerk, auf der Bank außerhalb des Bauernhauses. Pagol war bei ihr während Sahiba Alhina sich wusch. Pagol sprang auf ihren Schoß und machte es sich dort bequem. Aus großen, braunen Augen guckte er sie traurig an. Sie streichelte ihn als sie sprach „Ja Pagol Deinem Hauptmann geht es gut. Er ist nur mit dem Pferd auf dem Rückweg und wird morgen wohl hier sein. Du musst nicht mehr lange auf ihn warten.“ als würde er sie verstehen kläffte er freudig. Die Hexe spürte, dass der Leutnant seinen Hauptmann vermisste. Um ihn zu beruhigen kraulte sie ihm hinter dem Ohr. Was wohl in dem Kopf des Dackels vorsichtig ging? Hm… Da kam Delia ein Gedanke, sie konnte doch die Gedanken von Tieren lesen! Liebevoll streichelte sie ihm den Kopf und die Flanke als sie ihre Sinne ausstreckte und den Zauber wob. Nach und nach stiegen die Bilder seines Geistes zu ihr auf. Er dachte an die Wurst die Delia für ihn in der Tasche trug, an Sieghelm und an seinen Sieg über eine aranische Katze. Delia lächelte zufrieden und gab ihm etwas von der Wurst. Dabei zeigte ihr Pagol, dass er daran dachte ihr über das Gesicht zu schlecken, vor Dankbarkeit.

Nachdem der treue Hund Ihr kurz über das Gesicht leckte und dann noch etwas Wurst kaute streichelte Delia ihn weiter. „Ach Pagol, was soll ich nur mit Deinem Herrchen machen?“ Pagol dachte an den Tanz den Delia vor ein paar Tagen für Sieghelm aufführte und kurz darauf an sein letztes Stelldichein mit einer Dackeldame in Hammerschlag. „Pagol! Du altes Ferkel! Auch wenn das eine gute Idee ist, doch so einfach ist das leider nicht. Obwohl… Hm… Dein Herrchen könnte sicherlich mal eine Nacht in Leidenschaft gebrauchen. Vielleicht wäre er dann lockerer.“ Delia lachte. Schuldbewusst schien der Dackel die Hexe anzugucken. Obwohl er den Vorschlag sicherlich ernst meinte. „Weist Du Pagol, Sieghelm und ich haben uns wieder gestritten… Er wollte mir noch nicht einmal zuhören und ließ keines meiner Argumente gelten.“ schweigend nahm Delia die neuen Bilder aus Pagols Geiste auf. Er zeigte ihr wie sich Siehhelm mit einem Untergebenen stritt, sowie mit Delia. Eben war es ein sonniger Tag und sogleich wechselte die Szenerie auf die Nacht. Der Untergebene betrat die Wachstube des Hauptmanns und bat anscheinend um ein Gespräch und sie unterhielten sich. Delia brauchte einen Moment um zu verstehen. „Ach ich soll Zeit vergehen lassen? Bevor ich ihn versuche von meinem Standpunkt zu überzeugen? Damit er mir zuhört?“ der Leutnant bellte. Anscheinend zustimmend. So saßen Pagol und Delia noch eine Weile da und genossen die stille Zweisamkeit. Als letzte Bilder zeigte Pagol ihr noch, wie sehr er Sieghelm vermisste. Dann verblasste der Zauber.

Pagol sprang von ihrem Schoß und drehte noch eine Runde bevor er ins Haus zurück ging. Delia holte den Brief heraus den sie im Laufe des Tages erhielt. Er war von Kalkarib. Der Brief war für Delia wie ein warmer Sonnenstrahl. Ihm ging es gut und seine Pilgerreise war erfolgreich. Ihr Geliebter durfte seine Familie sogar bei den Reiterkämpfen vertreten. Sie freute sich sehr für ihn und war sehr stolz. Sein Vater konnte sich anscheinend noch an Delia erinnern und lud sie zu seiner Familie und natürlich auch zu Kalkarib nach El’Trutz ein. Sie hoffte bald bei ihm sein zu können. Schon über einem Monat war es her, seit sie sich sahen und sie vermisste ihren starken Löwen. Gedankenverloren strich sie über den Waqqif. Jenen Dolch denn er zu seiner Ernennung in den Kreis der Männer bekam. Nie lies sie die Waffe aus den Augen und freute sich auf den Tag an dem sie ihm den Dolch zurückgeben durfte. Sie laß den Brief erneut. Wohl zum fünften Male bevor sie ihn an ihre Lippen drückte und wieder einsteckte. Delia wünschte sich zu jenen Tagen zurück als Kalkarib und sie gemeinsam auf seinem Pferd ritten. Er führte und sie schmiegte sich eng an ihn. Zu den Nächten in denen sie, leider sittsam, aber gemeinsam in dem Zelt schliefen. Wie sehr wünschte sie, dass er nun bei ihr sein könnte. Stattdessen saß sie allein in der kühlen Dämmerung. Sie fühlte sich so allein wie seit langem nicht mehr. Fröstelnd zog sie den Umhang enger.

Später am Abend wusch sie Pagols Wappenrock und ihr Kleid. Im Anschluss dann Pagol und sich selbst. Während das Gehöft zur Ruhe kam redete sie noch mit Sahiba Alhina über Kalkrib und den Brief. Und auch über die Art der Zustellung mittels NLP (Nehazets Luftpost). Delia musste über diesen kauzigen Magier und seine wunderbare Idee lachen. Nur er konnte auf so eine Idee kommen. Die Theorie über das Vitalfeld würde gedruckt, dass freute sie für ihren guten Freund. Jane und die anderen mussten davon erfahren.

Spaziergang auf dem Hof – Oder: Ein neuer Anfang

Am späten Nachmittag des 7. Hesinde erreichte die Reisegruppe, bestehend auf Fräulein Pedderson, Fräulein von Quell, dem achtbaren Herrn Muhalla, dem Angroschim Beremosch und der Scharlatanin Radajahna wieder das Gehöft, welches sie vor knapp einer Woche verlassen hatten um nach dem aranischen Edelmann zu suchen. Sieghelm saß hoch zu seinem Ross und bog gerade auf den kleinen Weg ein der zu dem Haus führte, als er seinen treuen Weggefährten bereits bellen hörte: Pagol. Schnell wie Rondras Donner flitzte der kleine Dackel über den staubigen Weg den Rückkehrern entgegen. Sieghelm stieg von seinem Pferd ab, ging in die Hocke und empfing seinen treuen Freund mit herzlichen ausgebreiteten Armen. Pagol hüpfte hin- und her, bellte vor Freude und schlabberte seinem Herrchen durch das Gesicht. „Jaja, ist doch gut – Herrchen ist wieder da. Jaaaa – und es geht ihm gut!“ Der Junker hatte Mühe den Dackel zu beruhigen, schon lange waren Herrchen und Hund nicht mehr so lange voneinander getrennt. Er streichelte und liebkoste den kleinen Kleffer etwas mehr als er es sonst tat und stand dann, als sich der Hund etwas beruhigt hatte, wieder auf.

Während Fräulen Pedderson und Fräulein von Quell auf einem Pferd gerade an ihm vorbei ritten, blickte Sieghelm zu dem Gehöft, wo Fadime – die Gutsbesitzerin – gerade dabei war mit Sahiba Alhina und Delia aus dem Haus herauszutreten um die Wiederkehrenden zu empfangen. Auch um Muhalla und Radajahna wurde sich gekümmert, Beremosch ließ es sich, als Kammerdiener des achtbaren Herrn, nicht nehmen sich sofort um deren Wohl zu sorgen. Sie war also doch da – dachte sich der Streiter der Leuin, und meinte damit natürlich die aranische Hexe, die vor einigen Tag nach dem Verwandlung Hjaldars plötzlich verschwunden war. Der Darpate wollte schon fast die nächste Rettungsaktion anleiern, ließ sich jedoch von Fräulein Pedderson Worten beruhigen, dass sie bestimmt nur zum Gehöft geflogen sei wo sie dann bestimmt auf alle warten würde.

Der Hauptmann von Hammerschlag nutzte die Gelegenheit einen kurzen Spaziergang mit Pagol einzulegen, in dem Drunter-und-drüber würde es schon keinem auffallen – dachte er sich – machte sein Pferd am Zaun fest und schlenderte davon.

Pagol folgte seinem Herrchen auf Schritt und Tritt, immer wieder sah der betagte Dackel dabei zu seinem Herrchen auf, wobei sich der Junker nicht ganz wohl fühlte. „Schau nicht so … „ murrte er, doch der Dackel ließ sich von dem kläglichen Versuch dem Gespräch auszuweichen nicht beirren. Stattdessen blickte er jetzt sogar noch mehr und – Sieghelm hätte es schwören können – strenger zu ihm auf, fast schon so als würde er sagen wollen: ‚Was nun, Siggi?‘ Sieghelm konnte sich des langen Blickes seines stummen Gefährten nicht länger erwehren  und wurde weich: „Was sollte ich denn machen?“ platzte es plötzlich aus ihm heraus, wobei er sich hilflos gestikulierte. „Sie war einfach so verschwunden am nächsten morgen … hatte sich davon gestohlen wie eine feige aranische Katze. Ich hatte keine Gelegenheit mit ihr zu reden.“ Was folgte, war eine längere Zeit des Schweigens. Pagol vermied es jetzt zu seinem Herrchen aufzuschauen, stattdessen schnupperte er desinteressiert an einem Busch oder an einem alten Zaunpfahl. Das Pagol ihn nun quasi ignorierte, gefiel dem Streiter Rondras jedoch ebenfalls nicht. „Sie hat mit ihrem Verhalten uns alle in Gefahr gebracht! Am liebsten hätte ich sie für ihr Verhalten sofort gemaßregelt – so wie man es mit mir tat wenn ich in der Akademie einen Fehler begangen hatte. Fehler bei denen man andere in Gefahr gebracht hatte waren die schlimmsten! Meister Bregelsaum kannte da keinen Spielraum!“ Pagol blieb, so wie sein Herrchen, aufgrund des längeren Erklärungsmonologs stehen und starrte ihn nur Mimikfrei an. „Jetzt schau nicht so! Sie … Argh!“ Sieghelm ballte die Fäuste und stieß ein wütendes knurren aus. Als Pagol den Kopf etwas schief legte, hatte er gewonnen: „Jaaa gut …“ raunte der Darpate kleinlaut. „Sie hatte nur SICH in Gefahr gebracht dadurch …“ Pagol hechelte zufrieden. „Aber ist es nicht meine Aufgabe auf ALLE meiner Reisegruppe aufzupassen?“ Der Leutnant erleichterte sich an eine Zaunpfahl. Sieghelm seufzte, und schlurfte dann, wissend dass sich Pagol nicht auf so eine Diskussion einlassen würde, weiter.

Es verging wieder etwas Zeit, zusammen erreichten sie das Ende des Feldes. Das Gehöft war noch zu sehen, doch inzwischen schienen alle Wiederkehrenden sich im Haus eingefunden zu haben. Auch Sieghelm Pferd wurde vom Zaun abgemacht und in den Stall gebracht. Als Sieghelm sich über alldies versicherte hatte, machte er einen Knick Querfeldein.

„Weißt du Pagol, diese Angelegenheit zwischen Radajahna und Muhalla ist wirklich …“ Sieghelm stockte und suchte nach einem passenden Wort: “ … kompliziert. Einerseits verstehe ich Muhalla, sie ist seine wahre Liebe – doch seine Eltern verlangen von ihm das er eine ihm völlig Fremde ehelicht.  Welchen Bund sie wohl begehen würden? Der Phexbund wäre wohl am wahrscheinlichsten. Aber ob das im Sinne von Azina wäre? Schon immer wurden die Ehen von den Eltern arrangiert, nur in den seltensten Fällen ging es dabei tatsächlich um Liebe, vielmehr um Ländereien, Bündnisse, Macht und Geld.“ Sieghelm blieb mitten auf dem beackerten Feld stehen und stieß einen kleinen Stein von dannen. „Ich glaube nicht das Azina ihn wirklich ehelichen möchte. Bestimmt will es die Familie so, und wenn Muhalla sich dazu entscheiden sollte die Ehe platzen zu lassen, dann würde er damit beide Familien diffamieren und entehren.“ Der Junker schnaufte nachdenklich, während er erneut einen Stein mit dem Fuß wegkickte. Pagol sah dabei nur gelangweilt hinterher, er wusste nicht genau ob dies nur klägliche versuche von seinem Herrchen waren mit ihm ‚Fang-das-Stöckchen‘ zu spielen oder ob sein Herrchen nicht wusste was ein Stöckchen überhaupt war. „Das beste … „ begann der Darpate dann mit einem leicht verschwörerischem Unterton. “ … wäre es eigentlich, wenn Muhalla unterwegs etwas zustößt und verschwindet.“ Woraufhin ein bellen des Dackels zu vernehmen war … womöglich weil Sieghelm erneut einen Stein, anstatt eines Stöckchens beschleunigt hatte.

Die Reise geht weiter

Der heutige Morgen fing für mich schmerzhaft an, als ich versuchte aus meiner ruhestatt hinaufzuklettern rutschte ich doch glatt ab und landete wieder in meinem Element, es tat zwar weh, glücklicherweise jedoch nicht so stark das ich dadurch über gebühr eingeschränkt war. Das Reisen an Land scheint mir einfach nicht zu liegen, kein wunder das es heißt eine Seefaht sei lustig. Ich hoffe das es beim nächsten Rastplatz eine nicht ganz so beengende ruhestatt geben mag, zumindest leide ich nicht unter Angst vor engen Räumen. Beim erneuten Versuch die Wände zu erklimmen bezwang ich dies hindernis nun auch und es gelang mir den Brunnenschacht zu verlassen. Wir machten uns dann auch alsbald auf den Weg weiterhin gen Baburin.

Um die Mittagsstunde herum, wir waren gerade in einem Wald, naja eher den Ausläufern eines Waldes, im prinzip eher auf einen sich schlängelnden Pfad durch die Ausläufer eines Waldes, als Wir auf ein hindernis in Form einer größeren Anzahl bewaffneter stießen. Es entbrannte ein stark tobender Kampf, bei dem unsere Seite letztendlich triumphierte, da ich keine Waffe bei mir trage, es sei denn man würde meinen Ritualgegenstand zählen, die aber nicht als Waffe taugt, griff ich erneut zu einem verwirrenden Nebel, welcher mir erneut misslang. Nun zumindest glänzte ich dieses mal nicht silbernd, ob er mir beim nächsten Mal gelingen würde? Unsicher was ich als nächstes tun sollte, auch weil ich fürchtete, wenn ich mich in den Nahkampf begeben möge, das mein Temperament mit mir durchgehen könnte, und ich erneut in einen Neckerrausch verfallen könnte, und ich fürchtete um die eventuellen Ergebnisse, welche sich daraus ergeben mögen. Nachdem ich mir die Situation also vergegenwärtigt hatte, setzte ich dazu an, mittels der mir innewohnenden Kräfte einen Zorn der Elemente zu sprechen und diesem einen unserer Angreifer entgegen zu schleudern. Dies gelang mir auch ganz knapp, aber immerhin ein Zauber, neben dem Manifesto, welcher mir an Land gelang. Ich zögerte noch eine ganze Weile danach, ob ich mich in das Kampfgeschehen einmischen sollte oder nicht, als ich mich dann endlich dafür entschied stand niemand mehr in meiner Nähe. Ich versuchte mir weiterhin Überblick über die Situation zu verschaffen und winkte einige Leute, die sich auf den Weg zu uns befanden zu und rief ihnen zu das wir angegriffen werden, später stellte sich heraus das es sich dabei wohl um eine Illusion handelte. Ich muss unbedingt lernen mich in diesen Situationen besser behaupten zu können, doch was soll ich machen, eine Waffe aus verhütteten Metall wäre wider der Prinzipien Sumus und Efferds, wohnen dem Metall doch die Kräfte des Erzes und des Feuers inne. Ansonsten würde ich ja einen Speer oder etwas vergleichbares, wie ich ihn vom fischen kenne, vorziehen, damit könnte ich mich auch unter Wasser zur Wehr setzten. Unter unseren Gegnern war auch einer dieser großen Hünen, von denen so viele Seefahrer werden, da sich Delia um Verletzte kümmerte, fesselte ich ihn, das dauerte auch länger als erwartet, irgendwie will mir über Wasser aber auch so gar nichts gelingen.

Nachdem Kampf wurde ich losgeschickt um hilfe zu holen, diese fand ich auch bei einem nahen Bauerndorf, im nachhinein schon glücklich das die Bauern und ich uns auf Garethi unterhalten konnten, auf Tulamidya hätte ich mich mit ihnen wohl nicht unterhalten können, zumindest nicht allzu genau. Uns wurde auch hilfe gewährt, ebenso wurde uns gestattet die Nacht dort zu bleiben. Wir erfuhren auch, das Muhalla wohl eine Magierin aus Zorgan zur Freundin habe, und jene könnte hinter dem Angriff gesteckt haben. Der Hüne war ein alter Bekannter von Sieghelm, und auch von Nehazet und Azina und ich erfuhr später das er wohl mit dem Geiste des Bären im Bunde steht, ein Krieger des Bären aus dem hohen Norden, nun warum nicht, Altanan konnte sich auch in einen Wolf verwandeln. Und schon wieder verbringe ich die Nacht in einem Fass, wir sollten unbedingt mal an einem See oder am Meer, oder wenigstens an einem Fluss unser Lager aufschlagen.

Dämmerung

[Der Artikel ist als Spoiler für das kommende Abenteuer von mir anzusehen, es wird – entgegen meiner ersten Aussage – nicht in Hammerschlag, sondern auf dem Junkerngut Hochstieg stattfinden, das Abenteuer ist bereits fast komplett geplant und ich bin schon sehr gespannt darauf mit euch zu spielen, da ich vor habe für jeden Charakter (Azina, Nehazet, Jane und Delia) etwas einzubauen was zu ihm passt – und gleichzeitig dabei meinen eigenen Charakter mehr tiefe geben.]

Hechelnd eilt er über die schmale Straße, sein treuer Hund ihm auf Schritt und Tritt folgend. In seinen dreckigen Händen hält er einen kleinen Beutel, sein Griff ist fest und die Haltung so als wäre ihm der Inhalt sehr wichtig. Einige der Dorfbewohner schauen ihm fragend hinterher als er an ihren vorbeischnellt. So kannten sie ihn gar nicht. Was war bloß in ihn gefahren – dachten sie sich, und blickten ihm noch bis zur Zugbrücke hinterher.

Schnaufend und mit erschöpfter Stimme, bringt der junge Mann mit dem Beutel in der Hand hervor: „Lasst mich ein! … Ich muss … mit dem Vogt … sprechen … dringend!“ Seine rufe werden von einer jungen Korporal die im Wehrturm Dienst hat erhört. Mit müden Augen schaut sie aus dem schmalen Schießscharte und sieht hinter dem kleinen Burggraben eben jeden jungen Mann stehen, den sie als Jäger des Dorfes in Erinnerung hatte. „Was willst du, Junge?“ ruft sie mit gelangweilter Stimme heraus, ihre Stimme hallt dabei in den Schluchten der Gebirgszüge die das Dorf umgeben mehrmals wider. „Ich muss ihm … das hier … zeigen!“ ächzt der junge Jäger und hält den dreckigen kleinen Beutel in die Höhe als würde dieser alles erklären. Die Korporal stutzt, von ihrer Position aus kann sie nur ein kleines braunes Beutelchen erkennen. Sie macht Anstalten etwas näher hinzusehen, doch bevor sie dazu kommt setzte der junge Mann erklärend fort:  „Goldmünzen! Alte … Goldmünzen!“ Da nach dieser zwar verlockenden, aber immer noch sehr rätselhaften Antwort nicht viel mehr erklärt wurde, beschließt die Korporal die Zugbrücke herunter zu lassen. Was konnte er schon wollen? Er ist nur ein Niemand und ganz bestimmt nicht gefährlich – Dachte sie sich und schleppt sich langsam zur Brückenmechanik

Der Jäger kann es kaum abwarten, noch bevor die hölzerne Zugbrücke auf dem Ufer absetzt, springt er mit einem kecken hopser hinauf und eilt auf ihr entlang zum Gittertor, wo der Leutnant des Burgfrieds bereit mit fragender Miene steht. „Herr Leutnant! Lasst mich bitte ein, ich … „ blubbert es aus dem Jäger heraus, der bemüht ist das freudige Kleffen seines Hundes zu übertönen.  „Ganz ruhig, Bursche – was ist los?“ brummt der Leutnant durch seinen dichtenen Bart und unterbricht damit den Redeschwall des Jägers. „Ich habe im Gebirge alte Goldmünzen gefunden, Herr Leutnant.“ „Und du möchtest sie jetzt dem Vogt schenken?“ entgegnete der Leutnant in seiner im Dorf bekannt ruhigen und skeptischen Art. Der Jäger konstatiert: „Ähm, Nein … ich meine … doch. Der Vogt muss sie einfach sehen!“ erklärte er weiter, während er seinen Hund beruhigt. Inzwischen stößt die Koporal aus dem Wehrturm hinzu. „Korporal.“ brummte der Offizier. „Ja Leutnant Kohlhütten?“ „Bringt den Burschen zum Vogt … soll er ihm seine Münzen ruhig zeigen.“ „Jawohl, Herr Leutnant.“ Sichtlich erleichtert wartet der Jäger darauf, dass das Gittertor geöffnet wird. Er wirft dem Leutnant noch ein Danke zu und läßt sich dann von der Frau Korporal in den Burgfried bringen. Die ganze Zeit stammelt er immer wieder irgendwelche Dinge, die die Frau Korporal gänzlich überhört, da diese den Burschen für einen abergläubischen jungen Jäger hält der dümmer ist als Selemer Sauerbrot.

Kaum als der junge Jäger in Begleitung der Korporal die Stube des Vogtes erreicht hat, platzt es wieder aus ihm heraus. „Herr Vogt! Ich habe etwas das ihr sehen müßt!“ Der Vogt, ein etwas beleibter Mann mitte dreizig Götterläufe mit einem spitzen Kinnbart und feiner Kleidung, sitzt hinter seinem breitem Eichentisch und hält gerade einen Federkiel in der Hand. Er sieht durch seinen Monokel hindurch zur Tür und läßt dann ein absichtlich lautes Räuspern vernehmen, und zwar in einer Art und Weise, das man wußte, das man gerade einen Fehler begangen hatte zu dem man nun eine zweite Chance bekam ihn zu korrigieren. Der Jäger ordnet kurz seine Kleidung und tritt an den Schreibtisch des Vogtes heran um neu anzusetzen: „Ehrenwerter Vogt, darf ich euch um einige Momente Euer kostbaren Zeit, bitten?“ Der Vogt lächelt kurz, legt mit einer langsamen Bewegung den Federkiel zu Seite, verschränkte die Hände, läßt seinen Monokel in seiner Brusttasche verschwinden und schaut dann zu dem Jäger auf. „Du darfst – was ist dein Anliegen – Junge?“

„Ich habe im Gebirge, diese Münzen hier gefunden.“ beginnt der Jäger wieder, doch diesmal öffnet er den Beutel den er bei sich trägt, greift hinein und lässt in seinen Händen drei angelaufene und verbogene Goldmünzen erscheinen. „Gib sie mir, Junge.“ Der Vogt steckt sich wieder seinen Monokel ins Auge und besieht sich darunter gewissenhaft die drei Münzen. „Wo hast du sie gefunden?“ fragt er beiläufig, während er die Münzen in seinen Fingern hin und her dreht und sie sich näher ansieht. „Zwei Tagesreisen von hier im Gebirge, vor einer Höhle. Ich habe nur einen kurzen Blick hineingewagt da es dort sehr nach Troll roch … ich konnte jedoch eine Art Tür sehen, und in dieser Tür war ein Wappen zu sehen.“ Der Vogt legt, nachdem er sie identifiziert hat, die Münzen vorsichtig auf den Tisch, lässt den Monokel wieder in der Brusttasche verschwinden und atmet einmal tief durch. „Was für ein Wappen?“ „Es sah aus, wie das von dem Herrn Junker, ich konnte es jedoch nicht ganz erkennen.“ antwortet der Jäger ehrlich und leicht verlegen da er nicht mehr zu berichten weiß da er zu Feige war sich tiefer in die Höhle zu wagen. „Diese Münzen die du da gefunden hast, mein Junge.“ beginnt der Vogt schulmeisterlich zu berichten, wobei sein Gesicht beginnt fahl und seine Stimme schwach zu werden. „Sind geprägt vom Reichserzmarschall Graf Tedesco von Perricum im Jahre 910 nach Bosparand Fall – der heute als Verräter des Landes gilt.“

– So geschehen in Dorf Hochstieg, auf dem Junkerngut von Sieghelm G. von Spichbrecher

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