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Monatsarchive: April 2012

Aufbruch

21. Travia 1029 B.F., Hafen von Al’Anfa

 

Es war ein früher Traviamorgen in der Stadt. Die Praiosscheibe würde erst in einer Stunde hinter dem Horizont hervorkommen und das Schwarz der Nacht wich langsam einem Saphirblau. Der Nebel, der sich von den Ausläufern des Flusses Hanfla her über die Stadt wälzte, erweckte den Eindruck eines riesigen, geisthaften Wesens, das die Stadt zu umarmen versuchte.
Obwohl der Dschungel vom Hafen aus noch Meilen entfert war, vernahm man hier erst ein Quäken eines Vogels, dann setzte ein weiterer ein, dann noch einer, bis es nach und nach wie eine Aufführung eines Orchesters anmutete, das durch den Nebel gedämpft bis an die Ohren der wenigen Händler stieß, die langsam begannen, ihre Stände aufzubauen. Die Stadtgarde räumte schon einige über Nacht flüchtig aus ein paar Brettern errichtete Behausungen unter Gepolter, um für den Markt Platz zu schaffen; deren Bewohner hörte man aus der Ferne protestieren, doch nach ein paar dumpfen Schlägen räumten sie wortlos das Feld.
In einer Gasse näherte sich ein Reiter den Hafenanlagen, den der Nebel nur widerwillig freizugeben schien. Das Klickern der Pferdehufe und das leise Schaben von Kettenrüstung auf Stahlplatten, nur leicht gedämpft durch den darüber liegenden, vom Nebel klammen Mantel, mischte sich mit den restlichen Stimmen des Orchesters.
Der Reiter bemerkte die Szenerie am Marktplatz und wenn er darüber nachdachte, dass es ihm und seiner Familie früher ähnlich erging, machte sich in Vard’Han eine Mischung aus Zufriedenheit, Erleichterung und Trauer breit. Zufriedenheit darüber, es in wenigen Götterläufen von einem Straßenjungen aus der niedersten Bevölkerungsschicht zu einem angesehenen Mitglied der Rabengarde und damit der Stadt Al’Anfa geschafft zu haben; Erleichterung, diesem elendigen Dasein endlich entflohen zu sein; und Mitleid mit all den Freunden, die er zurücklassen musste.
Sein Blick schweifte noch ein wenig über die nebelverhüllten Behausungen, die aus der Ferne wie von einem Weißen Seidentuch bedeckte Kisten anmuteten, atmete noch einmal tief durch, sich bewusst, dass er die Stadt, die er so lange seine Heimat nannte, nun für eine lange Zeit nicht wiedersehen würde.
Als der Reiter sich weiter dem großen dunklen Objekt näherte, zeichneten sich immer mehr die Umrisse ab und gleich einem großen Seeungeheuer, das auf ahnungslose Landbewohner wartete, schälte sich eine schwarze Triere der Golgariklasse aus dem Nebel. Ihr großes schwarzes Segel überragte die Hafengebäude knapp und die vielen Ruder, die aus ihrem Rumpf ragten, verliehen ihrdas Aussehen eines Hundertfüßers in Übergröße.
An der Landungsbrücke vernahm Vard’Han zwei Gestalten, die ihm offenbar entgegenschauten. Er steuerte sein Pferd in Ihre Richtung, bis er in ihre nur allzu vertrauten Gesichter blickte. Es waren ein Mann und eine Halbelfin; der erste von beiden in eine schlichte schwarze Kutte gehüllt. Vard’Han sagte nichts, lächelte jedoch beiden kurz zu und nickte Ihnen entgegen, mit dem Mann einen längeren wissenden Blick tauschend.
„Boron mit euch, junger Vard’Han,“ sprach eine weibliche Stimme, die sich als die der Halbelfin Amira Honak, der Kommandantin der Rabengarde entpuppte. „Ich hoffe, ihr seid euch der Wichtigkeit eures Auftrags bewusst. Die … Agenten haben euch sicher schon instruiert. Es ist bereits alles erledigt; die Reisekosten legt euch das Haus Honak aus. Nichtsdestotrotz solltet Ihr euch darauf vorbereiten, die angefallenen Kosten zurückzuerstatten. In anbetracht des Ruhmes, den Ihr vor allem auch in den Augen des Götterfürsten erlangen könnt, ein vergleichbar geringer Aufwand. Eure Kontaktpersonen werden einen dunklen Kragen tragen, auf dem ein mit seidenem Faden ein Stern aufgestickt ist und sich mit der Losung ‚Der Rabe fliegt auch Nachts noch gut‘ zu erkennen geben. Am zielort sucht Ihr die Taverne ‚Zum fetten Schinken‘ auf. Bis ihr dort seid, ist Zurückhaltung das oberste Gebot.“ Sie reichte ihm ein kleines Buch. „Hier habt Ihr eine kleine Lektüre für die Reise, sofern Ihr dazu kommt. Sie wird euch helfen, euch am Zielort zurechtzufinden. Alles gute für euch und möge der Schweigsame eure Schritte lenken und, wenn nötig, verhüllen.“
Er nahm das Buch an sich, nickte nur kurz lächelnd den beiden zu und lenkte die Schritte seines Pferdes auf das Schiff, das auch nur wenige Augenblicke später die Perle des Südens hinter sich ließ. In der Bucht von Al’Anfa vereinte es sich mit einer Flotte von etwa einem Dutzend Schiffen und brach in Richtung Port Corrad auf. Vard’Han ging in Gedanken noch einmal seinen Reiseweg durch, als sich der Himmel von Osten her in ein von Rottönen geprägtes Gemälde verwandelte.
Er würde mit der Triere bis Port Corrad fahren, vorher einen kleinen Zwischenhalt in Port Zornbrecht machen, und die Seidenkaravane ein Stück des Weges nach Mengbilla begleiten. Das wäre der einfachste Teil des Weges, da er sich erstens noch auf dem Gebiet des Rabenpaktes befindet und außerdem die Seidenkaravane die am stärksten Am westlichen Rande Loch Harodrôls entlang würde er über Drôl, Neetha und Methumis auf dem Landweg weiter nach Grangor reisen und dort sollte eine Handelsbarkte ihn mit nach Havena nehmen, von wo aus er über Honingen und Winhall nach Andergast reisen wird. Dort kann besagter Informant namens Travian ihm hoffentlich genauere Hinweise geben.
Dann fiel ihm das Buch wieder ein, das Amira ihm gab und er holte es aus einer Seitentasche seines treuen Pferdes, dem das leichte Schaukeln der Triere nichts auszumachen schien. Das Buch war in mit Wachs getränktes Leinentuch geschlagen. Als er es auspackte, las er den Titel. „Andehrgast fyr den noigirigen Raisenden“ von Traviano di Fellonis. Da er wohl den nächsten Tag auf dem Schiff verbringen würde und nichts zu tun hatte, er kannte sich mit Schiffsverkehr nicht aus, öffnete er den dünnen Einband und begann zu lesen.

Ein Fest um die Macht des Wassers zu feiern

02. Praios 1026 nach Bosparans Fall

Wir saßen gerade in meinem Thronsaal und ich unterhielt mich mit Azina saba Belima, ich denke Ihr gefiel der Vorschlag meinerseits ihrem Onkel Omar al’Alam eine neue Anstellung zu ermöglichen. Zwischenzeitlich wurde der Nachtwind umdisponiert. Als Delia wieder zurückkehrte, offensichtlich war Sie tatsächlich im Harem gewesen, wie vereinbare ich das nur mit Travias Erwählung? Jedenfalls berichtete Sie das die Damen wohl begierig darauf wären sich vorzustellen, möglicherweise mit Travias Aspekt auf Traditionen (?), ja das könnte funktionieren, da ich mich in der Zwischenzeit schon auf den Thron gesetzt hatte und Delia offensichtlich auch teilhaben wollte an dieser äh Vorstellung setzte Sie sich auf eine der Kissen vor dem Thron, die anderen taten es Ihr gleich.
Die Damen wurden hereingeführt und eine Dame welche sich als Abrizah al-Azila vorstellte gesellte sich in meine nähe und stellte die anderen Damen vor, diese anderen Damen begannen sich akrobatisch zu verrenken, ich denke diese Körperfertigkeit wird Tanz genannt, bin mir da jedoch nicht vollkommen sicher, überschreitet es doch alles was ich in diesem Zusammenhang ersichtig wurde bei weitem, gut das letzte mal tanzte ich in Khunchom, ist also schon etwas her, wo war ich, achja die anderen Damen.
Die zweitälteste mit 25 Götterläufen und bewandert im erzählen von Geschichten, vermute ich jedenfalls, wobei die umschreibende Wortwahl etwas seltsam anmutete, hmm wahrscheinlich so ein mhanadischer Ausdruck denn ich weder in Khunchom noch in Punin gewahr wurde, hie0 Isha az-Zahra. Die drittälteste mit 19 Götterläufen, welche wohl in der Kunst der Massage bewandert sei, hieß Nedime ash-Shabra. Und die jüngste unter ihnen war die 16 Götterläufe alte Renahban saba-es-Sulef, jene wurde als Kind in den Harem aufgenommen und von den anderen Damen unterrichtet.
Aber viel fesselnder als die akrobatischen höchstleistungen, von denen ich teilweise gar nicht wusste das jene möglich wären, war die tatsache das zwei der Damen über Thaumatursome verfügten, in dem Besitz von Abrizah al-Azila befand sich ein Diadem welches verzaubert war, eine der anderen Damen trug einen Armreif welcher verzaubert war, beide werde ich mir in nächster Zeit genauer beschauen müssen. Bevor ich so eine wichtige Entscheidung wie die der Shanja treffen wollte, erschien es mir sinnvoll die Damen genauer kennenzulernen, dies teilte ich dann auch Abrizah al-Azila mit.
Später erfuhr ich noch das die Damen um ihren Schutz besorgt waren, was nun wirklich nicht angehen konnte, es wurde schnell eine geeignete Wache, eine Achmad’Sunni, verpflichtet den Harem zu bewachen.
Auch Assaf, der ehemalige Wesir der beiden Vorgänger gesellte sich bald zu uns, er stellte sich als nützlich heraus, ich könnte ihn vielleicht als Assistenten nutzen, der Posten des Wesirs ist ja schon vergeben. Ich fragte ihn dann auch ob sich noch andere Gefangene in dem Kerker befänden und er wusste tatsächlich von dreien, einem Schmied der seine minderwertigen Waren zu überteuerten Preisen veräußerte und zwei Bauern, der eine um die 20 Götterläufe und der andere um die 40 Götterläufe, welchen beiden vorgeworfen wurde die Versorgung der Residenz ihres Herrschers vernachlässigt zu haben. Ich befahl ersteinmal man möge ihnen die Ketten abnehmen, es dauerte zwar etwas bis dies getan wurde, aber es wurde getan. Anschließend ließ ich mir vortragen was genau vorgefallen sei, der Schmied berichtete mir seine Geschichte und ich kamm zu dem Entschluß das es nichts war, was eine Verurteilung zu Kerkerhaft begründen würde, er wurde demenstprechend von mir freigelassen, ferner bot ich ihm an, in meine Dienste zutreten, sollte ihm danach sein. Die beiden Bauern berichteten, genauer gesagt der jüngere der beiden, mir das ihnen das hölzerne Tragestück der Wassereimer zerbrach als Sie Wasser holten und dass Sie dadurch unpünktlich waren, da ich auch dies als unverschuldet ansah, beschloss ich auch jenen die Freiheit zu schenken. Allen vormaligen Gefangenen wurde es gestattet sich vorher zu kräftigen.
Die Gesandschaft des Dorfes, bestehend aus dem Dorfältesten und einem Anverwandten von ihm, sowie der Tochter des Karawansereibesitzers wurde als nächstes vorgelassen. Der Dorfälteste erhielt zuerst das Wort, wir unterhielten uns über einige Dinge, uner anderem war er froh das ein weiser Herrscher nun das Land regieren würde, sei aber etwas verwundert, mit welchem Anspruch ich das Land beherrschen würde, da die Shanja doch vom Winde verweht wäre (gut das waren nicht exakt seine Worte). Ich erzählte ihm von Collegus Rafim Bey ibn Rizwan, welcher nun auch der Emir dieses Landes sei, und das jener mich zum Bey über dieses Land gemacht habe. Dann berichtete er noch wie erleichtert die Bewohner des Dorfes seien, dass das Wasser nun wieder fließe, das aus diesem Grund der heutige Tag ein Feiertag sein solle und jener meinen Namen tragen werde. Als nächstes sprach dann die Tochter des Karawansereibesitzers, Sie wollte versichert sein, dass die karawanserei unabhängig sei, dass es ihnen wieder gestattet sei eigene Wachen anzuwerben und das Sie die alten Abgaben (des vorherigen Emirs, also vor dem letzten Emir) nur zu leisten hätten, ich sah ersteinmal nichts was dagegenspräche, bat mir jedoch aus entsprechende Informationen durchsehen zu wollen um eine gerechte Entscheidung zu treffen. Sie verließ anschließend den Thronsaal. Ich wurde noch herzlich auf das Dorffest eingeladen und sagte auch zu jenes aufzusuchen, wies noch daraufhin, dass die Gefangenen der vormaligen Potentaten frei seien und bat ihn diese doch mit ins Dorf zu geleiten, bzw. umgekehrt.
Anschließend ließ ich nocheinmal nach Assaf schicken, ihm trug ich auf eine Inventurliste von Tulufs (ehemaligen) Karren zuerstellen, dann folgte noch ein geplänkel mit zwei Bey Barschas, welche beide zum Agha befördert werden wollten, ich teilte ihnen mit, dass ich mich alsbald darum kümmern würde, Sie sich jedoch noch zu gedulden hätten.
Nun erst sollten wir die Muße finden, uns umzukleiden, Delia zog sich dafür zurück, da ich wusste, dass ich mich nicht unangemessen entblößen würde entschied ich mich für eine schnellere Variante, ich wechselte von dem Festgewand in das Große Gewand, ersteres war ja etwas beschädigt, dabei bemerkte Collega Peddersen meinen Arm und besah sich auch prompt jenen, offenbar war der Verband nicht nach ihrem Geschmack, sie legte also einen neuen, morgen (oder übermorgen) sollte ich genügend Kräfte gesammelt haben um das eigenständig curieren zu können. Wie es Sitte war legte ich mir anschließend einen Turban an, was auch einige Zeit dauerte, da ich schon länger keinen Turban mehr trug und es beinahe genauso lang her ist das ich sah wie er gewickelt wurde, aber natürlich gelang es mir einen imposanten Turban zu aufzutürmen, ich entscheid mich noch jenen mit einer Saphirbrosche zu verzieren. Auf dem Hof wurde mir dann noch eine Eskorte zur Seite gestellt, der alte Emir musste wirklich ziemlich verhasst sein, Azina saba Belima und ich samt Eskorte begaben uns zum Fest. Assaf erhielt vorher noch frei, dass heißt, wenn er mit seiner aktuellen Aufgabe fertig sei. Collega Peddersen und Delia waren schon vorgeeilt. Unten begneten wir dann erneut Kalkarib dem Sohn des Karawansereibesitzers von El’Trutz, jener wollte wohl sowohl Delia ehelichen als auch Gespräche über Handelsbeziehungen führen, ich vertröstete ihn auf den nächsten Morgen, wollte ich das Dorf doch nicht beschämen und Ihr Fest durch schnöde Verhandlungen beleidigen. Delia sollte ihm das Land zeigen, so er das wünschte, ferner erhielt er ein Quartier in meiner Burg (zu einem Palast sollten noch einige Umbauten stattfinden).
Danach wollte die Dorbevölkerung eine Rede von mir hören, ich versuchte mein bestes, um zu verdeutlichen das ich es als notwendig ansah, dass alle hart arbeiten werden müssen um das Land wieder in ein Kleinod unter den Tulamidischen Staaten zu verwandeln, das es uns aber möglich sein wird, dies gleichsam wie eine Oase, die sich in der Khom erhebt, das Land wieder in einen fruchtbaren Garten zu wandeln, welcher uns Reichtum und Wohlstand brächte und das diesem Ort großes bevorstünde. Natürlich war es ein voller Erfolg. Diese Rede hielt ich noch einige male, mir fiel auf, dass die Damen, welche mir Tee und andere Erfrischungen reichten, ziemlich freizügig für so eine ländliche Region waren, meine arkane Visitation musste ich aufgrund meiner schon stark beanspruchten Kräfte abbrechen, nunja in den nächsten Tagen werde ich wohl genügend Zeit haben um entsprechendes durchzuführen.

Der Abend neigte sich dann auch rasch dem Ende zu, und ich schlief mit Gedanken und Plänen über das kommende ein.

Abschied naht

Herzhaft gähnt Azina in ihren linken Handrücken. Erschöpfung beginnt sich in ihren Gliedern breit zu machen. Dennoch bleibt sie standhaft auf ihrer Position.

Ach, ich bin es überdrüssig, noch länger hier zu verweilen. Das Fest war zwar ganz amüsant – vor allem die sichtliche Überforderung von Nehazets, der sich vor „Angeboten“ kaum retten kann – aber dennoch ist es an der Zeit diesen Gestaden den Rücken zu kehren.

Zu lang lastet diese Bürde … diese Schuld … diese Schande !! … bereits auf mir. Es wird Zeit sich dem zu stellen, wovor es mir seit zwei Götterläufen graut. Dem Heimweg und der Begegnung mit all dem Spott und all der Häme, welche mir noch bevorstehen. Das Treffen mit Sefira ist zuweilen offen. Ihre Reaktion auf ihre Schmach und ihre Demütigung steht noch aus sowie die Einhaltung des Versprechens, das sie mir über den Dächern von Fasar im Angesicht des Todes gab. Wird sie sich daran halten?

Hinzu kommt, dass Tante Tulmirya mir mitteilte, dass meine Mutter Belima erkrankt ist. Vielleicht sollte ich Jane bitten mich zu begleiten, eventuell weiß sie einen Rat.

Stumm schüttelt Azina über sich selbst verärgert den Kopf.

Nein, das geht nicht. Ich muss diesen Gang allein antreten. Mich selbst meiner Schuld stellen. Außerdem werden ja wohl fähige Heiler vor Ort sein, um das Nötige zu veranlassen. Und falls nicht, werde ich jemanden beauftragen, der es tut!

Des Weiteren habe ich eine offizielle Aufgabe des hiesigen Beys zu erledigen: Ich muss Omar al’Alam einen wichtigen Brief überbringen.

Kalkarib hinter sich her führend, schlendert Delia urplötzlich in das Sichtfeld der jungen Aranierin. Verträumt blickend zeigt die Hexe dem Karawansereissohn die Schönheit des Steppendorfes im späten Sonnenuntergang. Jane ist wieder einmal in eine konstruktive Debatte mit Bey Nehazet verstrickt. Beide ringen verbal wuchtig um den besseren Ansatz, während die Dorfbewohner den 1. Nehazet ausgelassen mit Tanz und Gesang feiern und betrinken. Nur drei Lichter fallen dem aufmerksamen Betrachter auf: Das Eine ist das flammende Ende eines Magierstabes, der wild den Gesten seines Trägers folgt. Die anderen beiden sind unscheinbar wie auffällig, da sie schwächer erstrahlen undeine andere Färbung aufweisen. Das kalte eisblau des einen der Zwölfen entströmt von Azina, die reglos hinter dem neuen Potentaten steht und ihren erhabenen Blick nun wehmütig in die Ferne gen Rahja schweifen lässt…

Es schmerzt mich … doch …, sie verlassen zu müssen. Wie sie leben und sich freuen. Die Lebensfreude dieser Menschen ist unglaublich. Wir werden uns wieder sehen, meine Freunde, da bin ich sicher.

Mutter!

Halte durch, ich komme heim.

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Gedanken der Azina

Die Hexe und der Novadi

*Auf dem Weg von den Feierlichkeiten zur Feste*

Dieser Mann ist wirklich unglaublich! Wie mitten aus dem Nichts erschien er und mischte sich in meinen Kampf ein. Ich hätte diesen widerlichen Fettwanzt auch ohne seine Hilfe niederringen können. Dann besaß er noch die Frechheit auf meinen Stab zu treten und jenen mir zu entwenden. Gut er gab ihn mir zurück… ABER!
Doch dann wollte er mich noch vor aller Augen bloßstellen. Das kam aber anders als er dachte. Schließlich war es der große Krieger der kleinlaut um eine eher private Unterhaltung bat. Oh war mir das eine Freude.

Meine Gedanken sind uneins… einerseits ist seine ganze Lebensart, Weltanschauung … einfach alles… so gegen meine eigene… doch andererseits faziniert mich jede Geste und jeder Satz… Noch nie war ein Mann so dreist und noch nie so undurchschaubar für mich. Natürlich könnte ich mit einem Zauber seine Gefühle erspüren, doch das wäre langweilig… Reizvoll aber langweilig.
Er scheint sich stark zu mir hingezogen zu fühlen, verbrigt diese Gefühle doch sehr gut hinter einer eisernen Mine und verwirrenden Ausreden.

Ich mache mir auch Sorgen um ihn. Was ist mit seiner Familie… wie fast sie das alles auf. Er der älteste Sohn und eine Ungläubige. … Oh man… was passiert nur mit mir?…. und was passiert wenn er erfährt wer, was und wie alt ich bin…

— Delias Gedanken —

 

Neues Forumspiel und Besprechung des Beyrounats

Hallo liebe Teehäusler!

Es gibt nun ein neues Forumspiel für euch! Und zwar Hier

Außerdem gibt es eine Seite wo wir zusammen das Beyrounat besprechen können, ich werde nach und nach dort die Daten zusammentragen. Es steht auch frei eigene Vorschläge zu machen und Handlungen eurer Charaktere zu umreißen … wie zum Beispiel der Besuch des Buchhändlers in Qadanagar. Ich werde dann alsbald versuchen darauf zu reagieren. Das ganze findet ihr Hier.

Möge Nandus mit euch sein,

 

euer Schicksal

Der Emir ist tot, lang lebe der Bey

02.Praios 1026 n.B.F.

Endlich ist es soweit, dass sich nach Wasser verzehrende Land wird seinen Durst gestillt bekommen. Aber beginnen wir der Reihe nach, um meine Möglichkeiten zu erweitern zog ich es vor, erneut einen Teil meiner Vitalkraft in astrale Kraft umzuwandeln, dabei verkalkulierte ich mich wohl geringfügig, bezüglich der negativen Auswirkungen auf meine Konzentrationsfähigkeiten. Anschließend schloss ich noch letzte Vorbereitungen für den Beginn des Tages ab. Danach nutzte ich die Gelegenheit um die hiesige Küche näher kennenzulernen. Nach der Sättigung meines Corpus begab ich mich zur Karawanserei, Azina saba Belima harrte erneut wachend über ihren Speer aus. Im Inneren der Karawanserei fand ich Delia und Jane vor, wir berieten uns noch kurz. Anschließend näherte sich die Stunde des Rituals, die Gefolgsleute des Emirs begannen damit die Bewohner der Umgebung und die Gäste zu nötigen sich doch das Ritual, welches der „Ehrenwerte“ Emir durchführen würde um das Wasser wieder sprudeln zu lassen, anzusehen auf das Glanz und Glorie seiner Taten sich auch weiterhin mehrten, oder so ähnlich. Um meine Begleiter, vor allem die innig gesuchte Delia, nicht in Gefahr zu bringen beschloss ich mit einigem Abstand vorran zugehen. Der Aufstieg war wieder zehrend am Leibe, sollte unbedingt einen Aufzug installieren, ähnlich wie diese Konstruktionen in den Erhabenentürmen oder den sich selbstständig bewegenen Gegenständen in Punin, hätte ich nicht nach alternativen Möglichkeiten der Illumination der Umgebung gesucht, hätte ich mich damals wohl stärker mit der moventia beschäftigt. Wir erreichten also, gemäßigten, Schrittes den Staudamm, vor dem Ritualplatz war ein Pult, mit Stehfläche für den Emir errichtet, warum auch immer, ich konnte die Dorfbewohner, und ich stand unmittelbar neben dem Emir, nicht sehen, ich zweifelte doch stark daran, dass der Emir seine Bevölkerung durch diesen geringfügigen höhenunterschied bewundern, bzw. von diesen bewundert, werden könnte. Auf dem Pult wurde die Instruktionen für das Ritual ausgebreitet, die Siegel wurden bereitgehalten und das Ritual begann. Wie zu erwarten erschien tatsächlich ein, doch recht, beeindruckender Elementarer Meister des Erzes, welcher auch erst relativ gemächlich war, bis zu dem Punkt wo ihm einfiel, das er noch bezahlt werden müsse, war ja klar, alle 49 Götterläufe und kaum halten wir das Ritual ab, ist diese Frist vorbei, typisch, manchmal frage ich mich, ob wir nicht selbst einen gigantisch wuchernden karmatischen Kausalknoten um uns zu bilden beginnen, weiterhin verlangte er, natürlich, nach den Diamanten, welche der Emir zu seiner damaligen Freude so großzügig verprasste, was ja auch vorherzusehen war, ich fragte mich wirklich, wo dieser Herrscher war, als Hesinde und Nandus ihre Gaben verteilten. Von Zorn erfüllt über das nicht einhalten der Abmachung begann der Elementare Meister damit seinen Staudamm zu zerhauen, ich begann also mit meiner eigenen Darbietung, leider wurde auch ich nicht gesehen, was solls, ich forderte also, knapp, vom Wasser  zu fließen. Der Emir erschien erbost, warum auch immer, er wollte das das Wasser fließt und das tat es, dafür dass er zu blöd war, einige wichtige Dinge zu bedenken kann ich ja wohl nichts. Und beschloss als nächstes zu verschwinden und rief also den Luftdschinn. Vorher musste ich jedoch feststellen, dass ein ausdörren der Vitalkraft in einer Bedrohungssituation mehrere problematische Nebenwirkungen aufweisen kann, in meinem falle war dies ein Scheitern eines Cantus welchen ich zur Verteidigung meinerseits webte. Und da der Emir nicht reden sondern nur seinem Stahl das Wort oder eher den Streich gestattete, wurde ich schwer an meinem rechten Arm verletzt, wie das schmerzte, ich musste durch den Schock bessinungslos geworden sein, wie unpässlich, aber praktischerweise begann sich die Luft vorher um mich zu erheben, so dass ich noch nicht, es wäre auch ein gigantischer Verlust für Dere gewesen, ein (sehr) frühzeitiges Ende fand. Ich kann einige hundert Schritt über dem Boden zu mir, der Arm schmerzte stark, bei so einem Hemmnis der Konzentration kann ich verstehen, warum der Aktionsradius mit einer entsprechenden Beschädigung des Corpus rapide eingeschränkt wird. Der Dschinn berichtete mir das es knapp unter 3500 Kakteen in der Umgebung gäbe, meine Konzentration schweifte erneut ab, schade, die genaue Zahl hätte mich interessiert. Ich wurde auf dem Dach des Emirspalastes abgesetzt, ohne das die Wachen mich bemerkten, da ich im Moment doch etwas stark eingeschränkt war, trug ich dem Dschinn auf die Shanja in Sicherheit, also zu Collegus Rafim Bey ibn Rizwan, zu bringen. Er begann auch sofort mit der Umsetzung desselben, ich konnte nur noch geschrei und gezeter das dadurch folgte wahrnehmen. Ich probierte meine Schmerzen zu ignorieren und mittels der Wirkung eines Balsam Salabunde Cantus meine Wunde zu versorgen, aber die durch die geringe Vitalkraft geschwächte Konzentration versagte mir erneut ihre Dienstbarkeit, mein Cantus versagte, erneut. Mir blieb also wenig übrig als abzuwarten, erst jetzt fiel mir auf das mein Stab nicht bei mir war, ich muss ihm am Staudamm zurückgelassen haben, vermutlich als ich durch den Schlag des Emirs bessinungslos umstürzte. Ich beschloss mich auszuruhen, sofern das möglich war. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sich jemand dem Dach näherte, ich krammte meine Bürste hervor und nutze die letzte Anwendung um meine Kleidung zu reinigen, ein Gefolgsmann des, inzwischen vermutlich verstorbenen, Emirs gefolgt von zwei weiteren Söldnern trat auf mich zu, fragend ob ich Nehazet ibn Tualchim sei, was ich bejahte. Er begleitete mich nach unten, wobei seine Leute angewiesen wurden mir stützend zu helfen, ich konnte bemerken dass der Wachhabende Offizier in Selbstgesprächen verwickelt war, ohne es genauer zu überprüfen, aber ich vermutete dahinter das Werk von Collegus ibn Rizwan, genauer einen Diener Lolgramoths, Yel’Arizell gehießen, den Säer der Zwietracht. Spontan wurde dann doch beschlossen mich zuersteinmal nach unten in den Hof zu bringen. Dort dauerte es auch nicht lange, bis die Truppen Gäste bemerkten, auf die Frage, was nun zu tun sei, rief ich zurück das die Tore geöffnet werden sollten, es handle sich um Verbündete, der Beeinflusste stimmte zu. Nach einigen weiteren Momenten wurden die Tore tatsächlich geöffnet. Einige berittene Dienstleute des Beys von Naggilah ritten in den Hof hinein, kurz danach gesellte sich auch Collegus ibn Rizwan dazu. Von jenem wurde ich auch sofort als Bey von Khorrestan tituliert, es freue ihn mich wiederzusehen, seine Frau sei wohlbehalten angekommen und soweiter und sofort. Die verbliebenen Leute des ehemaligen Emirs, wurden vor die einfache Wahl gestellt, mir ihre Treue zu schwören oder, im besten Falle, sofort zu verschwinden. Sie entschieden sich für den Treueschwur. Danach verabschiedete sich Collegus ibn Rizwan, der Wesir, welchen er stellen würde, söllte in kürze ankommen. Ich verlangte als nächstes nach einen Stock, um mich zu stützen, danach wies ich meine Leute an, einige Personen, namentlich Azina saba Belima, Delia und Jane Peddersen, zu mir zu bringen, sollten Sie vor dem Palast erscheinen, anschließend wurde meine Wunde versorgt. Nachder Wundversorgung hatte ich auch das „Vergnügen“ mich mit Tuluf, den Verkäufer von Tand und überdies Bruder des verstorbenen und ungeeigneten Potentaten, zu befassen, jener forderte sein Recht ein, was genau worin bestand? Ach ja er wollte Emir an stelle des Emirs werden, er eiferte sich vieler Dinge, irgendwann war es mir einfach zu viel, ich hatte schließlich wichtigeres zu tun, ich stellte ihm einige wenige Bedingungen, Hesinde verzeih, aber du und Nandus ihr habt anscheinend der ganzen Familie eure Gaben verwehrt, oder? Das er erstens Azina saba Belima ihren Speer zurückgeben solle und, naja der Rest war eigentlich relativ egal, da er die Situation immer noch nicht erfasste, begann ich mich an seinen Söldner zu wenden, jener entschied sich für die weise Wahl sich mir anzuschließen und schlug Tuluf ersteinmal, prophylaktisch, ins Gesicht, danach ließ ich ihn in eine Kerkerzelle nach Wahl des abführenden Söldners führen. Weiterhin wies ich meine Leute an, doch den Wagen von Tuluf ibn Harun sicherzustellen, in diesem Moment tauchten Azina saba Belima, Delia und Jane Peddersen auf. Delias Reaktion war nach vorne zu stürmen, was wohl als Angriff gedeutet wurde, Feqz sei dank konnte schlimmeres vermieden werden, lediglich auf den gebührenden Abstand bestand mein Söldner. Wir begaben uns in das Palast innere um zu reden. Nach einiger Zeit erschien auch ein Söldner mit dem von mir beschriebenen Speer, er war viel schwerer als er aussah, lag vermutlich nur an meinem verletzten Arm, jenen übergab ich an Azina, welche, ungewohnterweise, begann mich zu umarmen, ich schlug ihr vor, weiterhin ihren Onkel Omar al’Alam zu fragen ob er nicht in meine Dienste als Wesir treten wölle, Delia und Jane sagten noch etwas bezüglich des Harems und einer Frau für mich und machten sich auf den Weg, vermutlich, in selbigen. Zum Ausklang des Tages, hielt ich es noch für sinnvoll den Dorfältesten davon unterrichten zu lassen, dass ein fähiger, weiser, gelehrter, machen wir es kurz das ein neuer Herrscher an der Macht sei, nämlich ich selbst.

Idee neuer Reiter

Ich würde das hier gern reinstellen, das könnte man mit allen Artefakten/Waffen so machen. Und zwar einen Neuen Reiter, ähnlich dem Scriptum.

Quelle: das Schicksal

Endlich

Endlich ist er mein! Ich fühle seine Kraft. ‚Sein’ eisiger Hauch durchströmt meinen Körper. Ich fühle, wie ‚er’ mich stärkt. Ich fühle ‚seine’ Präsenz. Kristallklar erstreckt sich vor mir mein Weg … ’sein‘ Weg. Ja Firun, ich folge dir! Von nun an, werde ich offen tragen, wozu ich auserwählt bin. Ich bin bereit!

Ein harter Kampf war das dort oben auf dem Staudamm. Mit ein wenig Pech, wären wir alle verloren gewesen. Danke für den göttlichen Beistand, der meine Waffenarme zum Sieg führte.

Stumm, kniet sich Azina – den Speer in aufrechter Position – nieder und murmelt ein stummes Gebet in Richtung seiner Herrlichkeit.

Ich muss noch viel stärker werden! So ein lächerlicher Hieb über die Brust, darf mich nicht derartig schwächen! Muss noch viel stärker werden! Wie sonst soll ich meine geliebten Kameraden beschützen? Ich darf nicht zulassen, dass sie sich einer solchen Gefahr aussetzen. Ohne ihre Hilfe, wäre ich gegen die Soldaten gefallen. Das darf mir nicht noch einmal passieren. Die beiden Frauen dürfen und sollen ihr Augenmerk auf ihr eigentliches Handwerk richten und nicht mir im Kampf beistehen müssen. Eine Schmach. Dennoch bin ich dankbar, dass sie es taten und mir so das Leben retteten, so wie ich bereit bin mein eigenes für sie zu riskieren.

Nehazet hat es geschafft! Er hat Shirdar befreit und ihm Ferkina und einen Dämonologen gebracht … hm … nun ja, es war dennoch ein Gewinn, auch wenn ich nicht gut heißen kann, was die groben Kerle mit den Frauen taten. Doch was sollte ich tun? Unfähig irgendetwas auszurichten, konnte ich nur stumm zusehen, wie sie verschleppt wurden. Barbarisch. Sollen sie das jäh noch einmal mit mir versuchen werden sie sehen, wozu eine Frau im Stande ist.

Wütend ballt Azina die Fäuste. Um daraufhin vor Schmerz zusammen zu zucken. Mit der flachen Hand drückt die das eisblaue Amulett auf ihre Brust und atmet ein einige Male schwer ein und aus.

Grrrrmmmm, ich sollte mich ein wenig ausruhen. Vielleicht wohne ich Janes und Delias Auswahl der Frauen für Nehazet bei. Das könnte interessant werden. Und ein wenig Zerstreuung wird mir gut tun.

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Gedanken der Azina

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